Obwohl das Regiedebüt von Florian Henckel von Donnersmarck für das offizielle Filmprogramm der Berlinale 2006 abgelehnt wurde, trat der Film im gleichen Jahr einen Siegeszug an, wie wir ihn selten im deutschen Filmgeschäft erleben. Überhäuft von deutschen Filmpreisen, staubte Das Leben der Anderen auch im Ausland eine Auszeichnung nach der anderen abholen – darunter der César-Award und den BAFTA-Award. Nicht zuletzt konnte sich das Drama gegen Pans Labyrinth von Guillermo del Toro bei der Oscarverleihung 2007 als Bester fremdsprachiger Film durchsetzten. Der Ruhm eilt Florian Henckel von Donnersmarcks Werk eindeutig voraus. Doch kann der viel gelobte Film auch seinen Erwartungen standhalten?
Angesiedelt im George-Orwell-Jahr 1984 spielt Das Leben der Anderen in Ostberlin. Die Geschichte erzählt von dem linientreuen Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe), der von seinem Vorgesetzten auf ein Künstler-Ehepaar angesetzt wird. Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck) ist Schauspielerin und ihr Gatte Georg Dryman (Sebastian Koch) ist Dramatiker von Beruf. Wieslers Aufgabe ist klar: Er soll irgendeinen Hinweis finden, um die beiden Verdächtigen denunzieren zu können. Je länger er sich allerdings mit dem Privatleben dieser beschäftigt, desto mehr entwickelt der einsame Stasi-Beamte eine Faszination für Christa-Maria und Georg. Gefangen in einem Strudel aus Emotionen, muss sich Wiesler für eine Seite entscheiden: entweder der Staat oder das Leben der Anderen.
Warum sticht das Leben der Anderen aus zahlreichen filmischen Auseinandersetzungen der DDR-Geschichte heraus? Vermutlich ist es die authentische Herangehensweise, die sich von Beiträgen wie Sonnenallee, Good Bye, Lenin! Oder NVA abhebt. Florian Henckels von Donnersmarck verzichtet bewusst auf eine humorvolle Ebene. So entsteht ein ruhiges Drama, das vor allem von seinem Cast profitieren kann. Ulrich Mühe steht mit seiner kraftvollen Darstellung des Stasi-Beamte Gerd Wiesler zweifellos im Rampenlicht des gesamten Ensembles. Ansonsten bietet Das Leben der Anderen eine interessante Auseinandersetzung über die Beziehung von Staat und Kultur.
Was: Das Leben der Anderen (2006)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: BRalpha
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