Schon als Kind wollte John Cena Wrestler werden. Zu Hause bastelte er sich mit seinen Freunden Ringer-Gürtel aus Papier und hielt Scheinkämpfe ab. Nach dem College, an dem er als Football-Spieler Erfolge erzielte, arbeitete er für eine Firma, die Fitness-Geräte aufstellt. In seiner Freizeit trainierte er seinen hundert Kilo-Körper. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihn die WWE anheuerte und ihn seine erste Showkämpfe bestreiten ließ. Binnen kurzer Zeit war das Kraftpaket in der Welt des Wrestling etabliert und ist dort bis heute sehr erfolgreich.
Dennoch versuchte sich der Wrestler im Jahre 2006 das erste Mal als Schauspieler. In The Marine 2 spielte er einen ehemaligen Soldaten, der seine Fähigkeiten dazu benutzt, seine Freundin aus den Klauen fieser Entführer zu befreien.
Im Prinzip macht John Cena in Zwölf Runden genau dasselbe: Als Polizist in New Orleans verhindert Danny Fisher einen Millionen-Raub, bei dem die Freundin des Verbrechers ums Leben kommt. Und kaum wird der Kriminelle aus dem Knast entlassen, beginnt er einen Rachefeldzug gegen Fisher: Zwölf nahezu unlösbare Aufgaben muss der Cop bewältigen – sonst wird der Verbrecher Dannys Verlobte, die er in seine Gewalt gebracht hat, töten.
Für The Marine 2 hagelte es seinerzeit vernichtende Kritiken, unter anderem auch für Cenas mangelhafte Leistung als Schauspieler. Auch bei Zwölf Runden fällt das Urteil der Kritik nicht besser aus. Auf rottentomatoes.com steht das Tomatometer für den Film bei miserablen 20%, gerade mal 7 von 35 gewerteten Reviews können der Hetzjagd etwas abgewinnen.
Der Film an sich klingt als Mischung zwischen Stirb langsam – Jetzt erst recht und Speed gar nicht schlecht – vor allem, wenn Regisseur Renny Harlin den Film als bodenständigen Ausnahme-Actionfilm beschreibt, der auf Hightech-Schnickschnack verzichtet, als Geschichte, die wirklich gerade passiert. Aber weder scheint Renny Harlin die Qualität seiner früheren Filme (wie Stirb langsam 2) zu erreichen, noch scheint der Wrestler einer Action-Ikone wie Bruce Willis das Wasser reichen zu können. Um als Wrestler in Hollywood Fuß zu fassen (wie zum Beispiel Dwayne Johnson), bedarf es mehr als eines gestählten Körpers. Für John Cena heißt es da wohl: Vom Wrestler zum Schauspieler – und wieder zurück.