Guten Tag meine gottgleichen Damen und gut bestückten Herren,
hiermit biete ich Jimi-san offiziell und voll demütiger Zurückhaltung meine bescheidenen Dienste an der Waffe des Amateur-Journalismus an, bei mir ist jeder Schuss ein investigativer Treffer ins Herz der Hochglanz-Unterhaltung und hochmütige Kritiker sollen meinen Weg beleichen, wenn ihr mir nur die Lizenz zum Nervtöten gebt. Meine Munition heißt metaphorische Selbstgeißelung und zwanghafte Kreativitätssucht auf Kosten redaktioneller Ladehemmungen. Doch keine Angst, ich bin Profi und werde meine Aufträge - sofern sie mir anvertraut werden - mit größter Sorgenfalte entgegen nehmen!
Bis zur allerletzten Minute harrte ich Gedultsam meines Einsatzes für Stolz und Vaterland, Glanz und Gloria und der Berufung zur heiligsten aller Aufgaben: dem kostenfreien und aufoktroyien Sklavenschreibertum. Doch da sich bisher nur eine mutige Kandidatin meldete, sah ich es als meine Pflicht an, nun selbst den schwersten aller Gänge ins Rekrutierungsbüro der Blog-Party anzutreten, um mich auf Tauglichkeit untersuchen zu lassen, mein jahrelanges Training im Bücken, kommt mir nun vielleicht zugute.
Gerne will ich beim Konventions-Bondage mitmachen, den political-gorectness-Knebel zwischen die Zähne gedrückt bekommen, um auf allen vieren im engen Latex-Anzug der vorgegebenen Wortanzahlen euer männlicher Schlamperich zu sein, natürlich auf freiwilliger Basis und mit Saveword!
Nun genug der Schwafelei, sondern die harten Fuckten, warum ihr solch einen devoten Wortdespoten zum Nippon-Festival entsenden solltet.
Nun das erste Argument ist auch sicherlich das eindeutigste: ICH BIN JAPAN!
Natürlich nicht im geographischen Sinne, das wäre natürlich Quatsch, wie soll ich als Person ein Land sein, wo ich doch nicht mal Grenzen besitze. Doch habe ich mit dem ersten japanischen Film (Kurosawa), der ersten japanischen Musik (Yura Yura Teikoku), dem ersten Geschichtsstöbern (Admiral Tōgō Heihachirōs Schlacht von Tsushima), sowie dem ersten Buch (Kobo Abe: Frau in den Dünen) mein Herz an dieses Land verloren. Einem Land, das zwischen Boom und Bukakke, doch noch seine traditionelle Identität bewahrt hat.
Und ehrlich, wie ich nun mal bin, muss ich dazu sagen, dass ich mir den Besuch des Nippon-Festivals momentan monetär nicht leisten kann und daher mit Strumpfband und hochgezogenem Knie hier als aufgebrezelte Stewardess auf den Piloten warte, der mich abheben lässt in Richtung Flughafen Frankfurt, Nippon-Connection.