Warum ihr so viel Geld für Spiele bezahlen müsst

21.07.2015 - 17:40 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
The Witcher 3
Bandai Namco
The Witcher 3
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Die Website Game Rant liefert einige interessante Antworten auf die Fragen, warum sich die Preise von Spielen immer auf gleichem Niveau befinden und wohin das Geld eigentlich geht.

Beim gemütlichen Durchstöbern des Spieleangebots von Elektronikgeschäften und Online-Shops springt nicht nur mir folgende Erkenntis wiederholt ins Auge: Die Preise von Videospielen aus dem AAA-Segment sind immer gleich - und das hat sich seit der Jahrtausendwende auch nicht merklich geändert. Im Jahr 2003 bezahlte ich für die PS2-Version von Enter the Matrix knappe 60 Euro, und die ungefähr gleiche Menge Geld ließ ich vor zwei Monaten für The Witcher 3 auf der Ladentheke liegen.

Die Stagnation der Preise von Videospielen führt zu einigen interessanten Fragen, mit denen sich die Website Game Rant  auseinandergesetzt hat: Warum immer 60 Dollar, respektive Euro? Wohin geht das Geld? Und wer profitiert am meisten von den stabilen Preisen, die Publisher oder die Spieler und Spielerinnen?

Game Rant rechnet als amerikanische Seite zwar mit US-Dollar, die Erkenntnisse sind aber für den europäischen Markt gleichermaßen von Belang, zumal die Spiele hierzulande ebenfalls mit einer festen Summe von circa 60 Euro zu Buche schlagen. Demzufolge sei der feste Preis von 60 Dollar keine zufällig gewählte Summe: Dass die Publisher die Preise ihrer Spiele so und nicht anders bestimmen, gewährleiste die Anpassung des Spielraums für den Verkauf: Demnach garantiere der Minimalpreis von 60 Dollar, dass eine etwaige spätere Preissenkung für den Publisher immer noch ertragreich ist, weil genug Gewinn durch den Verkauf von Collector's Editions, DLCs, Mikrotransaktionen und anderen Möglichkeiten zur zusätzlichen Monetarisierung gemacht werde.

Auf die Frage, wer dieses Geld letztendlich bekommt, hat Game Rant eine ebenso erhellende Antwort parat. Ausgegangen wird von einer Analyse des Verkaufs von Spielen, die Alex Pham 2010 in der New York Times  tätigte: Von einem Spiel, das für 60 Dollar über die Ladentheke geht, erhalten Publisher wie EA oder Ubisoft demnach 27 Dollar, die für die Entwicklung oder das Marketing verwertet werden. 15 Dollar gehen an den Verkäufer und sieben Dollar sind für Rückläufer, also nicht verkaufte Spiele, sowie für die jeweilige Plattform-Lizenz vorgesehen. Die verbleibenden vier Dollar gehen auf die Material- und Auslieferungskosten.

Nichtsdestotrotz, die Frage, warum Spiele immer gleich viel kosten wird verstärkt durch den Fakt, dass die Entwicklungskosten für selbige stetig höher ausfallen: Lagen den Kosten für die Entwicklung von The Witcher noch bei rund 5 Millionen US-Dollar, beläuft sich die Summe von The Witcher 3 auf ganze 26 Millionen US-Dollar. Dass so ein riesiger Sprung scheinbar keinerlei Auswirkungen auf die Verkaufspreise des Endprodukts hat, beantwortet Game Rant ziemlich einfach: Die Preise bleiben auf dem gleichen Level, weil die Konsumenten einfach nicht bereit seien, mehr Geld für ein Spiel auszugeben. Der Preis von 60 Dollar / Euro sei eine Summe, an die man sich im Laufe der Jahre gewöhnt habe.

In dem Wissen, dass die Käufer extra Geld für Extra-Inhalte bezahlen, würden die Publisher die Preise auf einem immergleichen Level belassen. Eine solche Erkenntnis wirft DLCs und andere Zusatzinhalte, die von vielen Seiten und auch von mir selbst immer noch mit bösen Augen angeschaut werden, in ein ganz anderes Licht: Gäbe es jenen Content nicht, würden den Preise in den Läden für Spiele weitaus höher ausfallen, um die immensen Entwicklungskosten zu decken.

Und wer profitiert letztendlich nun am meisten von den stabilen Preisen? Laut Game Rant seien es beide, Publisher sowie Spieler und Spielerinnen: Letztere würden die Preise akzeptieren und bereitwillig zahlen, Erstere profitieren von deren Stabilität.

Den gesamten Artikel könnt ihr bei Game Rant  nachlesen.

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