Warum Kevin - Allein zu Haus der ultimative Weihnachtsfilm ist

23.12.2017 - 12:00 Uhr
Kevin - Allein zu haus20th Century Fox
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Wenn es einen Film gibt, der für mich zum absoluten Pflichtprogramm an Weihnachten gehört, dann ist es Kevin - Allein zu Haus. Hier erkläre ich euch warum.

Update:
Dieser Text wurde vor über einem Jahr geschrieben, hat aber nichts an seiner Aktualität verloren. Heute Abend wird um 20:15 Uhr auf Sat 1 der Weihnachtsklassiker ausgestrahlt. Aus diesem Grund stellen wir euch die sehr subjektive Erklärung, warum Kevin - Allein zu Haus der ultimative Weihnachtsfilm ist, nochmals zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen und möglicherweise Schauen.

Es gibt wohl keinen anderen Film, der für mich so untrennbar mit Weihnachten verbunden ist wie Kevin - Allein zu Haus. Früher, wenn meine Familie und ich an Heiligabend zusammen saßen, gehörte die Komödie von Chris Columbus einfach zum Fest dazu. Zumindest war das so, als ich noch ein kleines Kind war. Mit der Zeit hat sich der Kultfilm von 1990 leider schleichend aus meiner Weihnachtsroutine entfernt. Warum genau, kann ich nicht sagen, Zeiten ändern sich eben. Doch bevor ich euch im Detail erkläre, warum der Film dennoch einen ewigen Platz in meinem Herzen hat und sich daher mein Herz für Klassiker verdient, beschreibe ich euch kurz, worum es geht:

In Kevin - Allein zu Haus laufen die Urlaubsvorbereitungen der MacCallisters auf Hochtouren. Während sich die Familie auf den Flug nach Paris vorbereitet, sorgt der achtjährige Kevin nur für Chaos und wird deshalb auf den Dachboden verbannt. Am nächsten Morgen verschläft die Familie und plötzlich muss alles ganz schnell gehen. In der Aufregung geht es drunter und drüber und erst im Flieger nach Frankreich merkt Mutter Kate (Catherine O'Hara), dass sie etwas ganz wichtiges vergessen hat. Quälgeist Kevin ist immer noch daheim. Dieser hat sich inzwischen mit der Situation abgefunden und genießt es, dass niemand mehr da ist, der ihm sagt, was er zu tun und zu lassen hat. Doch schon bald hat Kevin mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Der fiese Bandit Harry (Joe Pesci) und sein dümmlicher Partner Marv (Daniel Stern) wissen von der Abwesenheit der wohlhabenden MacCallisters und haben das Haus der Familie ins Visier genommen. Mit dem Widerstand und Einfallsreichtum eines achtjährigen Kindes haben die beiden Einbrecher jedoch nicht gerechnet.

Ein Weihnachtsfilm für die ganze Familie

Wenn es um Weihnachtsfilme geht, stehen uns die unterschiedlichsten Geschichten zur Verfügung. Doch auch wenn sich darunter einige echte Perlen befinden, bieten sich nicht alle für den gemeinsamen Familienabend an. Stirb langsam ist ein toller Film, keine Frage, aber für kleine Kinder absolut ungeeignet. Ist das Leben nicht schön? ist eine rührende Geschichte mit einer herzerwärmenden Botschaft, könnte aber aufgrund seines Alters jüngere Familienmitglieder verschrecken. Nightmare Before Christmas ist ein wunderbarer Animationsfilm, aber etwas zu speziell und daher nicht für jeden geeignet. Im Gegensatz dazu ist Kevin - Allein zu Haus für mich der ultimative Weihnachtsfilm, den ich uneingeschränkt jedem empfehlen kann und bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kommt.

Macaulay Culkin in Kevin - Allein zu Haus

Für Kinder bietet Kevin eine super Identifikationsfigur und auch Erwachsene können sich an der Schlagfertigkeit des jungen Protagonisten und den komischen Missgeschicken der Einbrecher erfreuen. Für mich persönlich ist Kevin - Allein zu Haus eine herrlich sympathische Komödie, die aus einer simplen Idee ein wahres Freudenfest macht. Dafür sorgen tolle Schauspieler, die zauberhaft weihnachtliche Musik von John Williams und der charmante Humor.

Das macht Kevin - Allein zu Haus so sympathisch

Es beginnt schon in den Anfangsminuten, wenn wir die Familie MacCallister im Schnelldurchlauf kennenlernen. Kevin geht von einem Verwandten zum anderen und wird immer nur abgewiesen. Allein die Dreistigkeit, mit der der Bengel seinen älteren Familienmitgliedern begegnet, ist wunderbar. Als er den Ärger all seiner Verwandten auf sich zieht, verdonnert ihn seine Mutter dazu, vorzeitig ins Bett zu gehen und macht folgende Forderung: "Sag Gute Nacht, Kevin!" Der Junge entgegnet mit einem flapsigen "Gute Nacht, Kevin!" und verschwindet. Es ist diese charmante harmlose Art von Humor, die ich heutzutage vermisse. Aktuelle Komödien versuchen viel zu oft, Hangover zu kopieren und beziehen ihre Gags aus Drogen, Sex und billigen Klischees. Kevin - Allein zu Haus kommt ohne dergleichen klar und bleibt dabei stets kinderfreundlich.

Daniel Stern und Joe Pesci in Kevin - Allein zu Haus

Schon Kevin selbst schafft es, mit seiner für Kinder untypischen Kaltschnäuzigkeit innerhalb kürzester Zeit die Herzen der Zuschauer zu gewinnen. Dafür sorgt vor allem Schauspieler Macaulay Culkin. Als seine Familie verschwindet, legt er ein unvergessliches Solo hin. "Ich habe meine Familie fortgezaubert", sagt er, während er in die Kamera blickt und seine Augenbrauen in Vorfreude auf und ab springen lässt. Von diesen Momenten, in denen uns der Darsteller mit seiner Mimik verzaubert, gibt es in Kevin - Allein zu Haus etliche. Besonders auffällig bei der Regiearbeit von Chris Columbus sind die vielen Frontaleinstellungen auf die Gesichter der Schauspieler. Sei es, um die Feindseligkeit von Kevins Familienmitgliedern aus Sicht der Titelfigur zu demonstrieren, oder um Schockmomente zu verstärken. Der Regisseur fordert mit diesen Einstellungen ausdrucksstarke Gesichtsakrobatik, Macaulay Culkin, Catherine O'Hara, Joe Pesci und Daniel Stern erledigen die Aufgabe mit Bravour.

Catherine O'Hara in Kevin - Allein zu Haus

Während die erste Stunde des Films dazu dient, Kevin und die Einbrecher kennenzulernen, kommt es gegen Ende zum großen Showdown. Spätestens jetzt sollte sich die ganze Familie vor dem Fernseher versammeln. Ich würde den Einbruch ins Haus der MacCallisters als einen der großartigsten Momente der Filmgeschichte bezeichnen, doch für einen Moment ist dieses Feuerwerk der Schadenfreude einfach zu lang. Während Harry und Marv in eine von Kevin platzierte Falle nach der anderen tapsen, entwickeln wir fast schon Mitleid mit den Kriminellen. Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend, doch wie es sich für einen Familienfilm gehört, gibt es ein Happy End. Kate schließt ihren Sohn fest in die Arme und möchte von nun an eine bessere Mutter sein. Wer den Nachfolger Kevin - Allein in New York kennt, weiß allerdings, dass sie dieses Versprechen nicht lange halten kann.

Humor, der Generationen verbindet

Im vergangenen Jahr war es endlich wieder so weit. Seitdem meine Familie und ich gemeinsam Kevin - Allein zu Haus gesehen hatten, war gut ein Jahrzehnt vergangen. Mittlerweile hatten wir jedoch Zuwachs bekommen und es wurde Zeit, meinen Neffen, fünf und acht Jahre alt, ein Stück Weihnachtstradition zu präsentieren. Während es sich meine gesamte Familie im wohlig warmen Wohnzimmer gemütlich machte, stieg in mir die Anspannung. Ist Kevin - Allein zu Haus noch so gut, wie er es damals war? Und wie werden meine Neffen auf den Film reagieren? Ich wurde nicht enttäuscht. In den kleinen Jungs erkannte ich meine eigene Kindheit wieder, während ich als Erwachsener Facetten des Films kennenlernte, die mir vorher verborgen waren. Wie viele Jahre zuvor, saß die ganze Familie gebannt vor dem Fernseher, während der smarte Kevin sein Haus vor tollpatschigen Gaunern verteidigte. Das alte Gefühl war wieder da.

Werdet ihr euch Kevin - Allein zu Haus an Weihnachten anschauen?

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