Was sagen die Kritiker zu... Conjuring?

01.08.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Conjuring - Die Heimsuchung
Warner Bros.
Conjuring - Die Heimsuchung
4
9
Klassische Gruselfilme, bei denen Geschichte und Charaktere nicht unter den Schockeffekten leiden, sind zur Rarität geworden. Wir haben die Kritiken zu Conjuring gelesen und wissen, ob James Wans neuer Film auch zu dieser Spezies gehört.

Conjuring – Die Heimsuchung heißt das neue Gruselwerk von Horror-Regisseur James Wan. Gemeinsam mit Schauspieler und Drehbuchautor Leigh Whannell hat der Malaysier 2004 die erfolgreiche Horror-Reihe Saw gestartet. Mit Insidious etablierte sich Wan endgültig als Hollywood-Regisseur im Gruselgenre und gespannt hat die Fangemeinde auf sein aktuelles Projekt Conjuring gewartet. Ab heute ist der Film in unseren Kinos zu sehen. Er handelt von Ed und Lorraine Warren, die von Patrick Wilson (Hard Candy) und Vera Farmiga (Up in the Air) in den Hauptrollen verkörpert werden. Die beiden mimen gefragte Geisterjäger und werden von einer verzweifelten, siebenköpfigen Familie in deren Heim eingeladen. Sofort ist klar, dass eine dunkle Macht in dem großen Haus herumschleicht und den neuen Bewohnern gar nicht gut gesonnen ist. Aber was sagen die Kritiker zu Wans Gruselfilm im knackigen 70er-Stil?

Mehr: 5 nackte Fakten über … Vera Farmiga

Hier die harten Fakten zu Conjuring – Die Heimsuchung:
101 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,5
14 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,4
34 Kommentare und 13 Kritiken
0 Lieblingsfilm und 0 Hassfilm
584 haben den Film vorgemerkt und 8 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Filmkritiker zu Conjuring?
Justin Chang von Variety ist fasziniert von der außergewöhnlichen Kameraführung des Films: „Eindrucksvoll erzielt der Film seine erschreckendsten Effekte durch Bewegung, nicht nur Stillstand. […] Kameramann John R. Leonettis Breitbild-Kompositionen sind für immer in Bewegung: Die Handkamera verfolgt die Chraktere von Raum zu Raum in langen, geduldigen Kamerafahrten.“

In der New York Times weiß Manohla Dargis um das Talent der Darsteller und Wans Art, sie in Szene zu setzen: "[Patrick] Wilson macht Ed zu einem reizvollen, irgendwie lächerlichen Spießer, der perfekt zu [Vera] Farmigas ernster Intensität und zerbrechlichem Unterton passt. Ihre Charaktere sind ebenso ansprechend wie die Perrons, doch Mr. Wan hält clevererweise genug Abstand zu den Warrens, damit man sehen kann, dass diese wahren Gläubigen auch an der Grenze zum Fanatismus balancieren.“

Selten aber doch stolpern wir auch über durchweg negative Kritiken. Im Falle von Simon Abrams auf RogerEbert.com wird Conjuring ideenlos dargestellt: “Die Tatsache, dass so viele pseudo-gruselige Szenen in Conjuring Schockerszenen sind, sagt aus, dass Wan und die Hayes ihren Film als Themenpark-Atrraktion bewertet haben wollen. Aber sie versäumen es, […] den Nervenkitzel zu bieten.”

Was sagen die deutschsprachigen Filmkritiker zu Conjuring?

Tim Slagman vom Spiegel wiederum sieht im Festhalten an den Grusel-Standards die Stärke des Films: „Der Verweis auf Grusel-Traditionen verschafft hier nicht Erleichterung, sondern verstärkt noch die Beklemmung. […] Wan trennt nicht zwischen den Figuren und dem Schrecken, der über sie fällt. Ein Mädchen im Nachthemd, das plötzlich wie aus dem Nichts auf der Treppe auftaucht und dann doch, Gott sei Dank, nur die aufgeweckte Tochter ist. Ein Versteckspiel, das in blanken Terror mündet – das Entsetzliche und das Vertraute verwischen ineinander.“

Laut Peter Osteried auf gamona.de ist Conjuring zwar nicht einfallsreich, aber seinen Vorgängern, die die selben „wahren Ereignisse“ verfilmt haben, weit überlegen: „Zwar kann Wans Film das Rad auch nicht neu erfinden, er muss sich aber nicht vor den großen Vorbildern verstecken. Und im Fall von „Amityville Horror“ ist er den beiden bisherigen Verfilmungen sogar haushoch überlegen. Das ist vor allem der exakten und interessanten Charakterisierung zu verdanken, die zusammen mit mitreißend aufspielenden Darstellern augenblicklich dafür sorgt, dass man als Zuschauer emotional in die Geschichte investiert.“

Auch Nino Klinger lobt auf critic.de die aufregende Kameraführung und das Eintauchen in die Mutter-Thematik: „Die Kamera fliegt durch die Gänge, um an der Türschwelle gleichsam zitternd innezuhalten, kippt zur Seite und über die Horizontlinie, dreht sich in halben Rotationen, stellt die Bilder auf den Kopf. Derweil frisst sich Wan, ohne je den Modus gediegener, klassischer Gruselei zu verlassen, immer weiter in die Agonien des Ewig-Mütterlichen hinein.“

Das Kritiker-Fazit zu Conjuring:
Im Ganzen betrachtet fallen die Kritiken zu Conjuring – Die Heimsuchung überwiegend positiv aus. Auch wenn der Film von James Wan das Grusel-Genre nicht neu erfindet, nimmt er sich die gewohnte Gruseltraditon zur Hand, um sie gemeinsam mit dem atmosphärischem Setting und einer virtuosen Kameraführung zu einem aufregenden Erlebnis zu machen. Viele Schockeffeckte sind ebenso zu erwarten wie interessante Charaktere und gut gewählte Darsteller im authentischen 70er-Jahre Stil.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News