Was sagen die Kritiker zu ... Only God Forgives?

18.07.2013 - 08:50 Uhr
Ryan Gosling in Only God Forgives
Tiberius Film
Ryan Gosling in Only God Forgives
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Only God Forgives ist der langerwartete neue Film von Nicolas Winding Refn mit Ryan Gosling in der Hauptrolle. Ob sich das Warten gelohnt hat, verraten wir euch heute in unserem Kritik-Überblick.

Only God Forgives läuft heute, am 18.07. in den deutschen Kinos an. Der Thriller von Nicolas Winding Refn schickt Ryan Gosling auf Vergeltungssuche für den Tod seines Bruders. Gosling spielt einen Gangster, der in Bangkok einen Muay Thai-Boxstall betreibt und dabei im Hintergrund mit Drogen handelt. Als sein Bruder auf ungeklärte Weise verschwindet, schickt die eiskalte Mutter (Kristin Scott Thomas) den Gangster auf einen blutigen Rachefeldzug. Wie der Film bei den Kritikern abgeschnitten hat, zeigen wir euch heute in unserem Top oder Flop.

Mehr: Nicolas Winding Refn & die postmoderne Ästhetik

Hier die harten Fakten zu Only God Forgives:
93 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,3
19 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,1
34 Kommentare und 19 Kritiken
9 x Lieblingsfilm und 1 x Hassfilm
1957 x den Film vorgemerkt und 13 x uninteressiert

Hier seht ihr drei deutschsprachige Kritiken zu Only God Forgives:
Anke Westphal von der Berliner Zeitung empfindet die vielen Gewaltdarstellungen des Films als negativ. Nach ihr nimmt sich Refn bloß den Anlass, seine Figuren immer neue, rötlich im Dunkel schimmernde Räume zu durchschreiten und ihre Gesichter vor immer neuen, raffiniert ausgeleuchteten Hintergründen aufscheinen zu lassen – bis eben geschlagen, gefoltert und getötet wird.

Nach Andreas Borcholte von Spiegel Online verbindet Nicolas Winding Refn kunstvoll Stilelemente des asiatischen Rache-Dramas mit den westlichen Hyperrealismen von David Lynch oder Alejandro Jodorowsky. Weiter lobt der Kritiker die kühnen Farben und erlesenen, lange ausgekosteten Einstellungen des Films.

Für Cristina Nord von der taz nutzt Only God Forgives Versatzstücke des ostasiatischen Martial-Arts-Kinos, es gibt einige Kickboxszenen und eine Figur, die das Schwert virtuos führt. Doch die Genreelemente wirken, als hätte Winding Refn sie absichtsvoll in den Halbschlaf versetzt. Er zerstückelt die Rachegeschichte, um die der Film sich dreht, und zerdehnt die einzelnen Teile dann kunstvoll.

Folgend könnt ihr drei englischsprachige Kritiken zu Only God Forgives lesen:
Für David Rooney vom Hollywood Reporter bildet Only God Forgives ein bedrohend atmosphärisches Stimmungsstück, das Vereherer der Nicolas Winding Refn Kirche von fetischistischer Über-Gewalt nicht enttäuschen wird.

Stephanie Zacharek von Village Voice sieht in Only God Forgives ein[en] Genrefilm mit einer Arthouse-ähnlichen Struktur und einem normalerweise phänomenalen Ryan Gosling, der zu hart versucht einen ultra-brutalen Film, nunja, geschmackvoll zu gestalten.

Jon Frosch von The Atlantic versteht den Film zu gewissem Grad als pure stilistische Übung. Für ihn wahrt Only God Forgives mit einigen schönen Lynch-Momenten auf und vermischt dadurch die Realität zu erotischen und gewalttätigen Fantasien.

Das Kritiker-Fazit zu Only God Forgives:
Der Grundtenor fällt nicht gut aus. Only God Forgives wird fehlende Tiefgründigkeit und eine zu hohe Gewaltdarstellung vorgeworfen. In Bezug auf die kunstvolle Inszenierung von Nicolas Winding Refn sind sich die Kritiker nicht einig. Einige loben den Kunstanspruch der starken Beleuchtung und die an andere Filmemacher erinnernde Vermischung von Realität und Traum. Andere sehen jedoch gerade darin die Negativpunkte des Films und empfinden die vermeintlich versuchten Arthouse-Ansprüche als störend. Only God Forgives ist ein Film, bei dem die Meinungen stark auseinander gehen.

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