Was sagen die Kritiker zu... Taffe Mädels?

04.07.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Taffe Mädels
Fox/Mondo
Taffe Mädels
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In den USA besiegten Melissa McCarthy und Sandra Bullock als Taffe Mädels kürzlich die teuren Blockbuster-Helden aus White House Down. Nun läuft die Buddy-Komödie in Deutschland an und wir blicken auf die Reaktionen der Kritiker.

Eigentlich gehören Buddy-Komödien seit den 1980er Jahren zum Standard der Multiplex-Unterhaltung. Mit Taffe Mädels sorgte Regisseur Paul Feig trotzdem für eine Besonderheit. Zwei Frauen spielen die Hauptrolle in der gar nicht nach Chick Flick aussehenden Komödie des Brautalarm -Machers, der Sandra Bullock und Melissa McCarthy als toughe Cops in Boston aufeinander loslässt. In den USA verwies der im Original als The Heat betitelte Streifen den deutlich kostspieligeren White House Down auf die Plätze und spielte am ersten Wochenende 40 Millionen Dollar ein. In Deutschland können wir uns nun ebenfalls an den Taffen Mädels erfreuen. Wer Entscheidungshilfe benötigt, wird in den folgenden Kritikerstimmen zum Film fündig.

Hier die harten Fakten zu Taffe Mädels:
73 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,8
7 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,9
11 Kommentare und 4 Kritiken
0 Lieblingsfilm und 1 Hassfilm
173 haben den Film vorgemerkt und 20 uninteressiert

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Taffe Mädels:
Bei critic.de lobt Michael Kienzl Taffe Mädels: “Im Vergleich zu [Brautalarm] wirkt Taffe Mädels insgesamt runder und auch noch ein wenig gelungener. Nicht nur, weil er seinen Figuren mehr zutraut, sondern auch, weil er unheimlich lustig ist, und das über die nicht unproblematische Laufzeit von zwei Stunden. Der Genreplot ist angemessen dünn, um gebührend Raum für das komische Talent von Bullock und, mehr noch, McCarthy zu lassen. […] Die ewige Figur der Dreckschleuder könnte McCarthy bei ihrer zukünftigen Rollenwahl einmal zum Verhängnis werden. Momentan gibt es aber nur wenige Komiker, die es, so wie sie, schaffen, die verbale Entgleisung zur Kunstform zu erheben.”

Marcus Woellner sah hingegen einen mäßig lustigen Film: "Taffe Mädels bedient Klischee über Klischee, nicht ohne dass einige Gags sogar zünden würden. Allerdings kann sich der Film nie wirklich zwischen Schenkelklopfern wie der “Nackten Kanone” und authentischem Cop-Drama entscheiden. Und letztlich werden die Autoritätsprobleme sogar auf Casting-Ebene deutlich, denn Melissa McCarthy spielt ihre Kontrahentin locker an die Wand.

Das sagen die internationalen Kritiker zu Taffe Mädels:
In der Village Voice schreibt Stephanie Zacharek: “Wenn Sie noch nie gesehen haben, wie Sandra Bullock eine Erdnussschale aus ihrer Nase bläst, dann ist Taffe Mädels genau der richtige Film für sie. Das ist nicht sarkastisch gemeint: Es ist eines der Highlights dieser oft trostlosen und hin und wieder inspirierten Komödie […], die zu viel Zeit darauf verwendet, die Grenzen auszutesten, wie laut und abstoßend [Melissa] McCarthy sein kann.”

Michael Phillips verweist in der Chicago Tribune auf die Ausnahmestellung von Taffe Mädels: “Da es so wenige Frauen gibt, die die Möglichkeit bekommen, die Richtung eines Films – auf der Leinwand und hinter der Kamera – zu lenken, ist selbst ein so generischer Film wie Taffe Mädels eine Überraschung und Erleichterung. […] Die guten Sachen stecken in den ersten 80 Minuten. Drehbuchautorin Katie Dippold und Regisseur Paul Feig verlegen sich danach auf Actionfilm-Klischees und -Orte, ohne einen frischen Ansatz zu bieten.”

Bei der New York Times versucht A.O. Scott Taffe Mädels in Worte zu fassen: “Eine einfachere und zutreffendere Art, diesen Film zu beschreiben, wäre wohl, dass er aus 2 Stunden voll von Melissa McCarthys vulgären Ausbrüchen und einer Sandra Bullock besteht, die erschaudert, mit ihren Armen flattert und frustriert seufzt. Wenn Sie einen anderen Grund brauchen, um den Film zu sehen, kann ich guten Gewissens eigentlich keinen bieten, da die Story liederlich und dünn ausfällt, viele Witze erzwungen und überlebt wirken und das Level der Gewalt etwas irritiert. Aber die launische Chemie zwischen McCarthy und Bullock muss man gesehen haben, sie trägt Taffe Mädels durch das faule Konzept und die schlampige Ausführung.”

Das Kritikerfazit zu Taffe Mädels:
Das Buddy-Komödien-Rad erfindet Taffe Mädels nicht neu. Da sind sich die Kritiker einig. Auseinander geht ihre Meinung hinsichtlich des Spaßfaktors des Films. Zeigen sich die einen vom groben Humor und der schrillen Figurenanlage der beiden Hauptdarstellerinnen abgeschreckt, freuen sich die anderen über deren Zusammenspiel, wenn auch der Film selbst wenig Überraschungen biete. Vielerorts wird zudem Melissa McCarthy als komödiantisches Highlight eines Films hervorgehoben, der ihren Talenten nicht ganz gerecht wird.

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