Was Spider-Man & Tron Legacy gemeinsam haben

18.08.2011 - 08:50 Uhr
Die positive Überraschung des ersten Tages: X-Men: Destiny
Activision/ moviepilot
Die positive Überraschung des ersten Tages: X-Men: Destiny
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Tag 1 der Gamescom in Köln bieten einiges: Dazu gehören eine Enttäuschungen, Überraschungen und sogar Pac Man.

Der Grund, warum ich Videospiele genauso gerne mag wie Filme ist, dass Videospiele für mich Filme 2.0 sind. Wir haben eine Geschichte, die wir nicht einfach beobachten, sondern in die wir eingreifen können. Wir beeinflussen den Ablauf und sind mitten im Geschehen. Spielen ist – im Gegensatz zu Filmgucken – eine aktive Sache. Oder sollte es sein, aber zu vielen Publishern scheint das dieses Jahr nicht durchgedrungen zu sein. Hier herrscht backstage 2011 oft die Divise: Gucken, nicht anfassen! Viele der Termine, die ich gestern hatte, haben sich als stumpfes Beobachten herausgestellt, in dem wir entweder nur sehr kurz oder gleich gar nicht spielen konnten. Daher gibt es von gestern hauptsächlich optische Eindrücke aus Köln.

Auf Uncharted 3 konnte ich leider nur einen sehr kurzen Blick erhaschen, doch der sah sehr vielversprechend aus. Nathan Drakes neustes Abenteuer scheint, ein würdiger Nachfolger der vorhergehenden Teile zu werden. Ich hoffe sehr, ihn in den öffentlichen Hallen, die ich gestern kaum besuchen konnte, einmal anspielen zu können. GoldenEye 007: Reloaded wird wohl nur für eingefleischte James Bond Fans interessant sein, da es spieltechnisch nur nach jedem x-beliebigen Shooter aussieht. Dame Judi Dench und Daniel Craig haben wieder ihre Stimmen geliehen und Letzterer sogar sein Stuntdouble, der als Bewegungsreferenz für die filmnahe Gestik des Spiel-Bonds gedient hat.

Meine Überraschung des Tages kommt aus dem Franchisebereich, dessen Titel (zurecht) einen eher schlechten Ruf haben. Dabei rede ich noch nicht einmal vom leidigen Spiel-zum-Film, sondern allgemein von Adaptionen, egal ob Buch, Comic oder Film (ich nenne nun keine Beispiele, aber ich wette, jedem Gamer von euch ist sofort zu jedem der drei ein Negativbeispiel eingefallen). Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Eine von diesen könnte das Spiel X-Men: Destiny werden, das im September für alle Konsolen erscheint. Der Spieler steuert in dem Third-Person Action RPG einen von drei neuen Mutanten, dessen Kräfte sich im Laufe des Spiels entwickeln und anpassen lassen. Je nachdem, welche Seite er auswählt, kämpft er entweder mit oder gegen bekannte Figuren n/a, X-Men Origins: Wolverine oder Emma Frost. Es gibt zwei Gründe, warum das Spiel auf mich besonders interessant wirkt:
1. Es spielt sich fast genauso wie Batman: Arkham Asylum nur eben mit Mutanten und ohne Batman.
2. (Comic)Autor Mike Carey (Hellblazer, Lucifer) hat es geschrieben.

Ich freue mich immer, wenn Entwickler verstehen, dass auch Videospiele eine gute Geschichte brauchen und Autoren, die das Thema kennen, keine schlechte Idee sind. Zu vielen ist das leider noch nicht durchgedrungen, aber immerhin Activision macht einen Schritt in die richtige Richtung. Sie legen sogar mit Spider-Man: Edge of Time noch nach, denn dieses wurde von Marvel-Autor Peter David geschrieben. Was ich von diesem Spider-Man- Tron Legacy –Hybriden, zu dessen Synchronsprechern Val Kilmer gehört, halten soll, ist mir aber noch nicht so ganz klar. In der kurzen Zeit ließ sich X-Men: Destiny angenehmer und intuitiver spielen, während Spider-Man leicht chaotisch wirkte.

Einige echte Enttäuschungen gab es auch. Deus Ex sah aus und spielte sich auf den ersten Blick wie jeder andere x-beliebige Shooter, nur mit dreimal so langen Ladezeiten. Die Demoversion von Risen 2 war kaum spielbar, da sich ständig die Rechner aufgehängt haben und egal, wie sehr wir auf die vom Spiel geforderten Knöpfe drückte, das Körperteile-Einsammel-Spiel Never Dead wollte nie so, wie wir. Ich habe bis jetzt so viele verbuggte Spiele angespielt, dass ich nicht umhin komme, mich zu fragen, warum Publisher eine teils so unfertige Grütze auf das weltweit größte Gaming Event zu schicken …

Jenseits der Termine und des Testens fand sich auch etwas Zeit, um die großartige Retrospiel-Ausstellung zu genießen, die Nostalgiker nutzen konnten, um wiedermal Pac-Man & Co. auf den Originalgeräten zu spielen. Tag 1 hinterließ jedenfalls massig Eindrücke, die ich zu eurem Glück oder Leidwesen hier nur sehr gekürzt wiedergeben kann. Auf dem Tagesplan für heute stehen ganz groß Electronic Arts, Sega und THQ. Ich bin gespannt.

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