Zwei Wochen nach dem weltweiten Kinostart von Batman v Superman: Dawn of Justice sind sie bei Warner mittlerweile so richtig nervös. Konnte das DC-Tentpole an seinem ersten Wochenende die Buchhalter des Studios noch mit dem weltweit stärksten Kinostart eines Superhelden-Films überhaupt beruhigen, brachen diese Zahlen in der letzten Woche um mehr als zwei Drittel ein. Wird das Konsequenzen haben, Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie des Studios? Von offizieller Seite wird derlei Gemunkel lässig dementiert. Warner sei vollauf zufrieden mit dem bisherigen Einspielergebnis, sagt ein Unternehmenssprecher, der von The Playlist zitiert wird:
[...] an einem beliebigen Wochenende auf 52 Millionen Dollar zu kommen, ist ein enormer Erfolg. Wir achten vor allem darauf, was wir insgesamt eingespielt haben. Und unsere globalen Zahlen sind riesig.
Mehr: Superman - Welcher Film war bisher der beste?
Dieses Wochenende wird Batman v Superman weltweit wahrscheinlich die 700 Millionen Dollar-Marke knacken, am Ende steht vermutlich ein Einspielergebnis um die 800 Millionen Dollar, kein Grund zur Sorge also. Nun schreibt aber das Branchenmagazin The Hollywood Reporter , Warner wolle künftig weniger Filme produzieren. Letztes Jahr waren es 21, dieses Jahr werden es nur 18 sein. Schuld sind die teuren zurückliegenden Blockbuster Jupiter Ascending, Pan, Im Herzen der See und eben Batman v Superman, die allesamt hinter den Erwartungen zurückblieben. Hier wird von "hinter den Erwartungen zurückbleiben" gesprochen - der Vorstufe eines Flops. Auf Filme dieser Güteklasse will Warner sich aber weiterhin verlassen. Der in der Industrie bestens vernetzte Hollywood Reporter beruft sich dabei auf nicht benannte Quellen, die aber allesamt von einer gewissen Vorsicht beim Durchwinken neuer Projekte sprechen. "Es ist schwer, grünes Licht zu bekommen. Es dauert länger", berichtet eine dieser Quellen.
Für eine Tentpole-Produktion wie Batman v Superman, einem Mutterfilm also, von dessen Einspielergebnis auch die übrigen Studiofilme zehren sollen, ist der Abstand zwischen Budget (300 Millionen Dollar) und Einspielergebnis schlicht zu klein. Vor allem aber ist der prognostizierte Reingewinn zu schmal, um damit auch noch die Verluste lupenreiner Flops wie Jupiter Ascending auszugleichen. Dass Batman v Superman nun doch nicht der erwartete Milliarden-Film wird, davon seien viele Studio-Verantwortliche bei Warner geradewegs geschockt gewesen.
Mehr: Die Welt von Batman v Superman: Dawn of Justice
Oder spielen die Warner-Verantwortlichen jetzt einfach nur überrascht? Denn tatsächlich waren schon im Februar dieses Jahres Stimmen aus dem Warner-Korpus zu hören, die dem Batman v Superman-Braten nicht so richtig trauen wollten (wir berichteten). Erste interne Vorführungen hatten damals für Stirnrunzeln gesorgt, an einem Milliarden-Erfolg wurden Zweifel geäußert. Aber nur ein solcher hätte die zittrigen Warner-Bosse wieder besänftigen können. Derzeit werden übrigens dem Vernehmen nach einige Suicide Squad-Szenen neu gedreht. Der Film soll angeblich witziger werden , also eben nicht Batman v Superman-ähnlich. Gelassenheit sieht wirklich anders aus.