Zweiter Trailer von Giallo

07.07.2009 - 10:30 Uhr
Adrien Brody inspiziert eines der Opfer
Opera Film Produzione
Adrien Brody inspiziert eines der Opfer
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Giallo ist nicht nur der Name eines neuen Films – sondern der eines ganzen Genres. Der italienische Horror-Thriller wird mit Argentos jüngstem Film neu aufgelegt; sonderlich begeistert ist darüber keiner. Nicht einmal seine Fans.

“Giallo” ist nicht nur der Name des jüngsten Films von Dario Argento – sondern auch der Name eines Sub-Genres im italienischen Horrorfilm. Nicht zufällig ist – oder war – Dario Argento der unbestrittene Meister dieses Genres, das von Mario Bava in den 1960er Jahren begründet wurde und in den 1970ern seinen Höhepunkt hatte. Giallo bedeutet im Italienischen „gelb“; das Sub-Genre des reißerischen Horror-Thrillers leiht seinen Namen vom damals oft gelben Umschlag nicht minder reißerischer Groschenromane. Im wikipedia-Artikel über den Giallo heißt es:

„Im Mittelpunkt des Plots steht oft ein (häufig maskiert auftretender) Serienmörder, dessen Taten in der Regel im Kontext einer psychosexuellen Pathologie stehen und der unter deutlich ritualisierten oder fetischisierten Vorzeichen (z. B. schwarze Handschuhe, phallische Tatwaffen) mordet. Bei den Opfern handelt es sich häufig um attraktive junge Frauen. Die oft spektakulär inszenierten Morde bilden die eigentliche Attraktion des Films, während kriminologische und investigative Aspekte der Krimihandlung deutlich nachrangig behandelt werden.“

Der Filmjournalist Christian Keßler beschreibt das Genre mit einem treffenden Vergleich: „Tatsächlich geht es in Giallos in erster Linie um die visuelle Seite, um die akustische Seite. Sie sind reinstes Kino in ihrer Betonung der formalen Komponenten. Es ist wie bei einer geschickt erzählten Lagerfeuergeschichte: WAS erzählt wird, ist im Grunde völlig Wurscht, solange der Erzähler ein Könner seiner Zunft ist…“

Den Gesetzen des Genres treu handelt Giallo von einem Turiner Killer (der sich bezeichnenderweise „Yellow“ nennt), der als Kind gehänselt wurde, weil er häßlich ist, im Waisenhaus aufwuchs und nun reihenweise schöne Frauen foltert und ermordet. Die Rolle des Killers spielt Dario Argento im Gegensatz zu seinen früheren Filmen nicht mehr; die Rolle des Polizisten, der den Killer jagt, verkörpert Adrien Brody. Der wollte in erster Linie in dem Film mitspielen, um seine Freundin Elsa Pataky zu beschützen, die eines der gefolterten Opfer spielt.

Dass Dario Argento, der das Genre entscheidend mitgeprägt hat und ihm einige Höhepunkte (wie zum Beispiel Die neunschwänzige Katze) beigesteuert hat, sich nun erneut an einem Genre versucht, das seinen Zenit längt überschritten hat – entlockt sogar seinen treuesten Anhängern kritische Worte. Selbst die halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass er betagte Regisseur an die Virtuosität seiner früheren Werke anknüpfen kann. Ob sie damit Recht haben, verrät Euch ja vielleicht der zweite Trailer zu dem Film:

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