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Zwischen Blockbustern und One Man Show. Die Vielschichtigkeit des Tom Hardy.

13.05.2016 - 22:17 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
No turning Back
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Nachdem ich für diesen Artikel die Liste von Tom Hardy's bisherigen Arbeiten durchgegangen bin und ich aufgehört hatte mich zu grämen, weil ich so einiges noch immer nicht gesehen habe, ist mir einige Male ein Wort eingefallen. Mutig.

Erstmal denkt man, ist es wirklich mutig, in Filmen wie Batman und Mad Max im Titel mit zu machen? Blockbuster deren Namen schon das Kino füllen. Für mich ist es mutig, nach einer mehr oder minder erfolgreichen Welle von Sequels, Prequels, Reboots...von alteingesessenen Namen wie Terminator, Indianer Jones, Rambo, Rocky and so on, trotzdem dem nächsten eine Chance zu geben. Ich gebe zu wenn das Drehbuch nur halb so gut zu lesen war wie der endstandene Film, fiel das Ja sagen vielleicht nicht so schwer :)Wie mutig es ist mit Nolan und Bale einen Batman zu drehen? Nicht sehr, aber der Nachfolge-Bösewicht des Jokers zu sein ist schon mal ein Vermächtnis. But Hardy did well.

Doch welches kleine Haus zwischen diesen riesigen filmischen Wolkenkratzern steht ist wohl das mutigste. Hardy hat nicht nur keinen prügelnden Technikfreak mit Bassstimme, er hat nur Stimmen zu Interaktion. Er hat nicht nur keinen atemberaubenden Sandsturm, er hat nur eine einzige Kulisse, ein Auto. No turning Back war kein "Ich mache jetzt mal einen Indi Film zwischen den Blockbustern", es war ein Survival-Versuch und er hat überlebt.

Er ist vielleicht nicht mein aller liebster Lieblingsfilm aber honorieren muss ich einfach, dass Tom Hardy das Risiko eingeht den gesamten Film so gut wie allein zu tragen. Die Geschichte von Ivan Locke, einem ehrlichen und zuverlässigen Charakter, der einen Fehler gemacht hat und nun aufrichtig die Verantwortung übernehmen will, ist vielliecht nicht völlig neu aber inovativ umgesetzt. Auf dem Weg zur Geburt seines Kindes, entstanden aus einem One Night Stand, muss er sich ohne direkte Interaktion mit den anderen Protagonisten, immer mit dem Lenkrad in der Hand und den Augen auf der Straße, mit einem immer größer werdenden Haufen Probleme auseinander setzten. Ohne die hilfreichen Blicke und Gesten seiner Gegenüber muss Hardy, nur über die rechtlich einwandfreie Freisprechanlage, die schwierigen Gespräche glaubhaft und ehrlich rüberbringen, genau das tut er, nicht's wirkt zuviel oder zuwenig. Er gibt seiner Figur eine Sympathie und Ruhe mit, die den Zuschauer hoffen lässt.

Was mich noch mehr beeindruckt, ist der Mut das Alles noch in einer, man könnte sagen eintönigen Umgebung stattfinden zu lassen. Hardy hilft keine gut bestückte Wohnung mit vielen Einzelheiten, die den Zuschauer manchmal ablenken könnte oder eine betörende Naturkulisse, die bei so einigen Filmen über Schwächen hinwegtäuscht. Es gibt nur den Innenraum dieses Wagens. Das bringt einen noch näher an die Figur heran und Hardy's Darstellung lässt es zu.

Also auch wenn ich nun noch nicht die gesamte Liste der Tom Hardy Filmen gesehen habe, sticht er für mich jetzt schon mit einer mutigen Rollenauswahl heraus. Bleibt mir nur zusagen weiter so Mr. Hardy.

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