Jacques Tati

✶ 09.10.1907 | ✝︎ 04.11.1982 | männlich | 44 Fans
Beteiligt an 13 Filmen (als Schauspieler/in, Drehbuchautor/in, Regisseur/in, ...)

Komplette Biographie zu Jacques Tati

Jacques Tati (09.10.1907 – 04.11.1982) ist ein französischer Darsteller und Regisseur, der v.a. durch die Figur des Monsieur Hulot in französischen Slapstickkomödien des 20. Jahrhunderts bekannt wurde.

Beginn einer großen Karriere
Als Enkel des Grafen Tatischeff genoss Jacques Tati eine unbeschwerte Kindheit. Während der Jugend arbeitete er zunächst im Familienunternehmen und spielte Rugby. Mit 16 Jahren maß Jacques Tati schon mehr als 1,90m! Doch seine Liebe galt stets der Pantomime und dem Theater. Louis Leplée, der Mentor der Édith Piaf, entdeckte Jacques Tati. 1933 gibt der Langgewachsene sein professionelles Debüt und dreht mit On demande une brute seinen ersten Kurzfilm. In der Folgezeit kurbelt Jacques Tati seine Karriere als Komödiant an. Bereits 1936 feiert ihn Colette als “Entdeckung des Jahres”: Sein Bühnenkostüm ist weiß-braun mit einem stilisierten aufgestickten “T”. Er tritt als Matrose und Sportler in Cabarets auf und tourt bis 1939 durch die Provinz.

1940 spielt Jacques Tati im Lido und 1942 in der Scala in Berlin. Doch dr Krieg legt die Unterhaltungsszene lahm. Jacques Tati flüchtet sich nach Saint-Sévère mit dem treuen Freund Henri Marquet, bis der Krieg vorbei ist. Am 25. Mai heiratet Jacques Tati Micheline Winter in Paris.

Die Nachkriegszeit diente Jacques Tati als Sprungbrett in die Filmkarriere. Für den Film Kinder des Olymp (1943) hätte er beinahe die Hauptrolle erhalten, aber Jean-Louis Barrault machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Claude L’Autant gibt ihm schließlich 1945 die erste Rolle in Sylvie et le fantôme. Danach geht alles ganz schnell: Jacques Tati gründet Cady Films und produziert den Kurzfilm Die Schule der Briefträger, die den Typ des komischen Einzelgängers erfindet, wie es auch Monsieur Hulot ist. Das Langspielfilmdebüt Jour de fête – Tatis Schützenfest folgt 1949. Damit hat die Komödie Frankreichs ihre Wurzeln wiedergefunden.

Jacques Tati erfindet die französischen Komödie neu
Als der größte Erfolg Tatis gilt die mit Jazzmusik unterlegten Komödie Die Ferien des Monsieur Hulot über die Freizeitvergnügen der Franzosen der Nachkriegszeit. Im kleinen Örtchen Saint-Marc-sur-Mer gedreht, machte sich hier schon Tatis Hang zur Überstreckung des Produktionsbudgets bemerkbar: Er rekonstruierte die komplette vom Krieg zerstörte Uferstraße. Die Szene, in der das Boot zusammenklappt und Monsieur Hulot aussieht wie ein riesiger Hai, bleibt ein unvergessener Moment der französischen Filmgeschichte. André Breton feierte Jacques Tati als Phoenix der französischen Komödie. Mein Onkel (1958) erntete auch internationalen Beifall und gewann den Oscar für den Besten Nicht-englischsprachigen Film.

Befeuert durch diesen Erfolg sollte Playtime – Tatis herrliche Zeiten (1967) das größte Projekt von Jacques Tati werden. 1964 forderte Tati bereits seine Ausstatter auf, sich eine Stadt der Zukunft vorzustellen. Er mietete ein riesiges Gelände bei Paris an und baute eine komplette Miniaturstadt als Requisite. Doch “Playtime”, ein Film ohne Hauptfiguren, fällt beim Publikum durch und führt zum Ruin Jacques Tatis. Auch sein letzter Spielfilm Trafic - Tati im Stoßverkehr kann die Verluste nicht ausgleichen. Um seine Schulden zu bezahlen, sieht er sich gezwungen, seine Rechte an all seinen vorherigen Filmen zu verkaufen. Jacques Tati stirbt 1982 weitgehend mittellos in Paris. 2010 erschien mit Der Illusionist ein noch unverfilmtes Drehbuch der französischen Komik-Legende.

Bekannt für

13 Filme mit Jacques Tati

7
Film
Tatis Schützenfest
Frankreich | 1949
7.4
Film
Mein Onkel
Frankreich | 1958
7.5
Film
Der Illusionist
Frankreich | 2010
5.1
Film
Parade
Frankreich | 1974
6.9
Film
Teufel im Leib
Frankreich | 1947

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