Komplette Biographie zu Kurt Raab
Kurt Raab war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Ausstatter, der vor allem für seine langjährige Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder bekannt ist. Für seine Arbeit als Requisiteur wurde er mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Rollen zählt die Darstellung des Massenmörders Fritz Haarmann im schrillen Horrordrama Die Zärtlichkeit der Wölfe (1973), das nach Raabs eigenem Drehbuch entstand.
Leben und Werk
Der 1941 in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Kurt Raab arbeitete bereits während seines Germanistikstudium beim Fernsehen und stieß in München zum sogenannten Anti-Theater des späteren Kultregisseurs Rainer Werner Fassbinder. Seine erste Kino-Hauptrolle spielte er im teils improvisierten Alltagsdrama Warum läuft Herr R. Amok? (1969) von Fassbinders Freund Michael Fengler. In den kommenden zwanzig Jahren war der Schauspieler und Ausstatter daraufhin an über achtzig Film- und Fernsehproduktionen beteiligt.
Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder spielte Kurt Raab unter anderem die Hauptrolle im bewusst überzeichneten Familiendrama Satansbraten (1976) und war auch in den Klassikern Angst essen Seele auf (1974) und Bolwieser (1977) zu sehen.
Nach Raabs eigenem Drehbuch verfilmte Ulli Lommel 1973 die Geschichte des Massenmörders Fritz Haarmann als grotesken Vampirfilm Die Zärtlichkeit der Wölfe mit Autor Kurt Raab in der Titelrolle. Raabs einzige eigene Regiearbeit blieb der bizzare Abenteuerfilm Die Insel der blutigen Plantage (1983).
Kurt Raab ging als einer der ersten in der bundesdeutschen Öffentlichkeit stehenden Menschen in den 1980er Jahren offen mit seiner AIDS-Infektion um, was ihm neben Anerkennung vor allem im konservativen Bayern teils heftige Anfeindungen einbrachte. Kurt Raab starb 1988 in Hamburg an den Folgen der Immunschwächekrankheit. (MB)