Amazon-Serie als Blockbuster: Jack Ryan liefert in Staffel 2 massig Action

14.11.2019 - 10:25 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
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Einmal mehr verkörpert John Krasinski für Amazon den CIA-Analysten, den es in Staffel 2 nach Venezuela verschlägt. Dabei bietet Jack Ryan spannende Action ohne viel Tiefgang.

Harrison Ford, Alec Baldwin, Ben Affleck, Chris Pine. Die Liste aller Jack Ryan-Darsteller ist lang und prominent. Die Qualität der bisherigen Filme um den Agenten aus der Feder von Autor Tom Clancy dagegen eher niedrig.

Im vergangenen Jahr nahm sich dann Amazon der Aufgabe an, dem ganzen als Serie einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Titelfigur in Tom Clancy’s Jack Ryan spielt John Krasinski, und Staffel 1 wurde direkt größtenteils gelobt. Wir sagen euch, ob sich auch die neuen Folgen von Staffel 2 lohnen.

Jack Ryan: Das erwartet euch in der 2. Staffel

  • John Krasinski ist weiterhin eine gute Besetzung für den CIA-Analysten, das Zusammenspiel von Jack Ryan und James Greer überzeugt erneut.
  • Die Action ist durchweg hochwertig, die Handlung nach dem Start spannend, aber ohne Tiefgang. Staffel 2 ist perfekt zum Bingen geeignet.
  • Der politische Plot im Hintergrund der Staffel ist samt dem neuen Bösewicht wenig tiefgründig.

Davon handelt die 2. Staffel von Jack Ryan bei Amazon

Eigentlich ist Jack Ryans Ex-Vorgesetzter James Greer (Wendell Pierce) in Russland illegalen Aktivitäten auf der Spur. Nach einer mysteriösen Schiffslieferung vermutet er, dass Russland Waffen an das politisch unruhige Venezuela verkauft. Der Grund: Das Land ist reich an Bodenschätzen.

Auch Jack Ryan ist von den USA aus der Fährte auf der Spur. Als er mit einem US-Senator nach Venezuela für Gespräche mit Präsident Nicolas Reyes (Jordi Mollà) reist, trifft er Greer wieder. Wegen Herzproblemen ließ er sich nach Südamerika versetzen, um nicht in den Ruhestand versetzt zu werden.

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Natürlich verneint der zwielichtigen Reyes seine Involvierung kurz vor den Wahlen in Venezuela. Die progressive Herausforderin Gloria Bonalde (Cristina Umana) scheint nämlich tatsächlich eine Chance auf den Sieg zu haben.

Als dann der Auftragskiller Max Schenkel (Tom Wlaschiha) einen Anschlag verübt, müssen Ryan und Greer schnellstmöglich alle Teile dieses verworrenen Puzzles zusammensetzen.

Jack Ryan: Gute Hauptfiguren, wenig Tiefgang in Staffel 2

Die Story hört sich auf den ersten Blick verwirrend an, ist im Endeffekt aber weit weniger komplex. Die Serie folgt zumeist einer geradlinigen Handlung, die immer wieder starke Action-Sequenzen einbaut.

Dabei überzeugt John Krasinski erneut als schlauer CIA-Analyst, der nun mehr denn je selbst Hand anlegt - leider zu viel. Jack Ryan glänzt in Staffel 2, wenn er sein Gehirn einschalten kann. Diese Momente werden der Figur viel zu selten gegönnt.

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Zudem stellt sich Ryan gerade zu Beginn arg doof gegenüber der mysteriösen Harriet Baumann (Noomi Rapace) an. Rapace ist als toughe Agentin eines der Highlights der neuen Folgen, kommt aber leider oftmals zu kurz und hätte mehr Screentime verdient.

Daneben ist das Zusammenspiel zwischen Ryan und Greer immer noch super. Die Wortgefechte der beiden machen durchweg Spaß. Leider kann die Charakterentwicklung da nicht mithalten. Gerade Abbie Cornish war als Cathy Mueller in Staffel 1 für Emotionen zuständig - nun fehlt sie komplett.

Ohne Tiefgang: Die Politik Venezuelas in Jack Ryan Staffel 2

Wo wir bei fehlender Komplexität waren: Genau das trifft auf die Hintergrundhandlung der neuen Folgen zu. Der Despot Reyes ist ohne großen Tiefgang hinterhältig und böse, wie es sich für einen korrupten Politiker eben gehört.

So sind die Szenen am schwächsten, in denen es nur um die anstehende Wahl in Venezuela sowie Reyes' politische Machtspiele geht. Das alles war schon einmal besser. Clevere politische Statements dürfen hier nicht erwartet werden.

Game of Thrones-Star bringt tolle Action zu Jack Ryan

Die Suche nach Beweisen für illegale Handlungen von Reyes bleiben trotz allem durchgehend spannend. Die fast ausnahmslos guten Actionszenen tragen da definitiv ihren Teil bei. Nur manchmal kann sich die Wackelkamera nicht ganz zurückhalten.

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Wie ein Blockbuster sieht Jack Ryan in Staffel 2 aus, die hohen Produktionswerte sind zu jedem Zeitpunkt zu sehen, episch untermalt von Game of Thrones-Komponist Ramin Djawadi.

Apropos Game of Thrones: Die Jagd auf den stillen Killer Jaqen H'gar, ähm, Tom Wlaschiha sorgt für ein paar der besten Action- und Spannungsmomente der Staffel. Als Auftragsmörder kennt sich Wlaschiha aus, hier ist er vor allem herrlich böse und skrupellos. Ab jetzt aufpassen, wenn ihr auf ihn bei Tinder stoßt!

Die 2. Staffel Jack Ryan gewinnt keine neuen Zuschauer

Letztendlich sind die acht neuen Jack Ryan-Folgen gut verdauliche Actionkost. Ab der zweiten Folge nimmt die Serie Fahrt auf und bleibt auch noch nach dem Höhepunkt gegen Mitte der Staffel solide. Ziemlich fad stoßen allerdings die gegen Ende stärker werdende Selbstjustiz und die Weltpolizei USA auf.

Etwas mehr Mut, politischer Tiefgang und Charakterentwicklung hätten dem Amazon Original sicherlich nicht geschadet. So werden sich vor allem Fans von Staffel 1 weiterhin an John Krasinski als Jack Ryan erfreuen. Wer aber schon letztes Jahr nichts mit dem CIA-Analysten anfangen konnte, wird jetzt auch kein Fan mehr werden.

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Andrea, Max und Patrick knöpfen sich in der 4. Folge unseres Moviepilot-Podcasts Streamgestöber den neuen Streaming-Dienst Apple TV+ vor. Von Jason Momoa bis Jennifer Aniston sind bei den Serien die großen Namen Hollywoods vertreten, aber lohnt es sich auch reinzuschauen?

Habt ihr die 2. Staffel von Jack Ryan bereits gesehen?

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