Amazon hat jetzt den besten Horror-Film der 2000er im Angebot: Gegen dieses gruselige Meisterwerk kann sogar The Ring einpacken

12.03.2024 - 12:03 UhrVor 2 Monaten aktualisiert
Pulse (2001)Splendid
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Einen der abgrundtief erschreckendsten Horror-Filme des neuen Jahrtausends hat Amazon neuerdings als Leih- und Kauftitel im Angebot. An die Substanz geht er vor allem, weil es um so viel mehr als nur Geister aus dem Internet geht.

Vor einigen Jahren erklärte das Moviepilot-Team Pulse von Regisseur Kiyoshi Kurosawa zum besten Horror-Film der 2000er. Wenn ihr euch selbst von der unheimlichen Qualität dieses Tech-Terror-Meisterwerks überzeugen wollt, habt ihr seit dem 7. März 2024 ganz bequem die Gelegenheit dazu … wenn ihr euch traut.

Amazon Video * und Apple TV+ haben den Film ganz frisch als Leih- und Kauftitel ins Angebot aufgenommen. Er kann dort in der deutschen Synchro oder im japanischen Original mit Untertiteln aufgerufen werden.

Neu bei Amazon: Pulse lässt den Puls hochgehen

Eigentlich sollte uns das Internet als Gesellschaft zusammenbringen. Dass die neue Technologie dieses utopische Versprechen nicht einhalten würde, schwante dem japanischen Filmemacher Kiyoshi Kurosawa (Cure - Kyua), der übrigens nicht mit Akira Kurosawa verwandt ist, schon zur Jahrtausendwende. Anders kann man sich seinen Film Pulse kaum erklären.

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Als die Gewächshausmitarbeiterin Michi (Kumiko Aso) ihren tagelang verschollenen Kollegen Taguchi (Kenji Mizuhashi) aufsucht, um eine Diskette abzuholen, unterhält sie sich kurz mit ihm. Wenige Momente später stellt sie fest, dass der junge Mann sich in seiner Wohnung erhängt hat... und das schon vor einer Weile. Video-Streams des Verstorbenen hallen auch danach noch durch das Netz und scheinen um Hilfe zu flehen. Doch bald ist von Taguchi nur noch ein Schmauchfleck an der Wand übrig.

Pulse

Immer mehr Menschen werden nun von derselben Lethargie hinfortgerissen, was geradezu apokalyptische Züge annimmt. Haben die verbotenen Räume etwas damit zu tun, die mit rot abgeklebten Türen gleichzeitig gefährlich und einladend wirken? Warum fragt sein Computer den Studenten Ryosuke (Haruhiko Katô), ob er einen Geist sehen möchte? Und was hat es mit der Website voller digitaler Punkte, die zueinander finden wollen, auf sich?

Der Horror-Film erzählt von Einsamkeit im Angesicht von Massentechnologie

Anders als typische J-Horror-Filme verfügt Pulse über keine erschließbare Fluchmechanik. In Ring - Das Original stirbt man eine Woche nach Sichtung eines verfluchten Videobandes, in Ju-on: The Grudge nach dem Besuch eines heimgesuchten Hauses. Doch was steckt hinter den ungreifbaren Todesfällen in Pulse? Ihr merkt schon, ganz so einfach lässt sich das nicht auflösen. Eher müsste man fragen, was in Großstädten und trotz Internetverbindung zu Einsamkeit, Depression und Suizid führt – und das tut Kurosawa hier meisterhaft im Genregewand.

Sind wir alle längst schon einsame Geister in verbotenen Räumen, die vergeblich um Hilfe rufen? Nach der langen Isolation der Corona-Pandemie fühlt sich die Melancholie dieses Films jedenfalls noch mal ganz anders an...

Pulse

Lasst euch nun aber nicht von der deprimierenden Beschreibung in die Irre führen. Pulse ist in erster Linie ein unsagbar unheimlicher Horror-Film und präsentiert einige der verstörendsten Geistererscheinungen, die das japanische Kino je hervorgebracht hat. Das US-Remake Pulse - Du bist tot bevor Du stirbst, das sogar zwei Direct-to-Video-Fortsetzung nach sich zog, kann da wirklich nicht mithalten.

Im Interview mit Reverse Shot  erklärte Kurosawa damals, warum er die Gespenster seines Heimatlandes unheimlicher findet als ihre amerikanischen Gegenstücke:

Im standartmäßigen, amerikanischen Horror-Kanon hat man wenigstens eine Chance, wenn ein Geist einen gewalttätig angreift oder verfolgt. Wofür man dann kämpft, ist die Idee, dass man das böse Ding besiegen kann und zur guten alten Zeit zurückkehrt, als die Geister noch nicht da waren.
Wenn sie einen aber nicht angreifen, kann man höchstens einen Weg finden, mit ihnen in Koexistenz zu treten. Ich finde den Gedanken, dass man einfach mit diesem Ding leben muss, viel furchteinflößender. Man hat keinerlei Chance davonzulaufen oder es zu bekämpfen; man ist für immer mit ihm geschlagen.

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