Batman, Rohrschach, Mux. Das teilweise als Mockumentary aufgezogene Muxmäuschenstill von 2004 zeigt den Aufstieg und Fall des Selbstjustizlers Mux (gespielt von Jan Henrik Stahlberg, der auch das Drehbuch schrieb), der mit seinem Sidekick-Kameramann Gerd (Fritz Roth) bewaffnet die Straßen von Berlin wieder sicher zu machen verspricht. Vom kleinsten Vergehen bis zu großen Straftat, Mux knöpft sich jeden Buhmann vor. Für ihn gibt es scheinbar kaum einen Unterschied zwischen Schwimmbadpinklern und Vergewaltigern. Alle gehören sie im Namen der Gerechtigkeit bestraft und bloßgestellt. Erziehungsmaßnahme und Gebühr Inklusive. Und wo gehobelt wird, da fallen natürlich auch Späne. Wie schnell die polemische Idee von “endlich wieder Recht und Ordnung” beliebt und pervertiert werden kann, zeigt der deutsche Erfolgsfilm Muxmäuschenstill, der irgendwo zwischen schwarzer Komödie und bitterbösem Gesellschaftsdrama anzusiedeln ist.
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In gewisser Weise könnte bei Muxmäuschenstill von einem deutschen Super – Shut up, Crime! mit einem Stück Kick-Ass gesprochen werden. Geboten wird High Concept-Kost mit der Prämisse “Was wäre, wenn sich wirklich jemand zum Superhelden ernennt?”. Doch der “Held” in Form von Mux zieht sich nicht etwa bunte Stretchkostümierung über, sondern trägt im wohlgepressten Hemd seine biedere Selbstgerechtigkeit zur Schau und rekrutiert Anhänger mit gleichen Idealen für Filialen im ganzen Land. Ein Film, der schockt und Gesprächsbedarf hervorruft.
Was: Muxmäuschenstill (2004)
Wann: 2:35 Uhr
Wo: 3sat
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