Der Film ist noch heute relevant. Wir schreiten voran und befinden uns in unserem Bewusstsein an einem sehr schmerzhaften und interessanten Ort, ob es nun um Gewalt oder Rasse geht.
Foster sprach außerdem über die Entstehung von Hannibal Lecter. Die Rolle ist letzten Endes bekanntlich an Anthony Hopkins gegangen, der Lecter zu einer ewigen Leinwandikone machte und sich für immer ins popkulturelle Bewusstsein zementierte. Doch vor Hopkins war eine Reihe von großen US-Schauspielern im Rennen, darunter Robert De Niro, Al Pacino und Dustin Hoffman. Der Grund, warum Jonathan Demme Hopkins letztlich für die beste Wahl hielt, war seine britische Herkunft. Lecter sei, so Foster, "ein Manipulator, der eine besondere Form des Sprachgebrauchs hat", um Menschen für sich ausnutzen zu können. Man brauchte für Lecter schlichtweg ein "shakespearisches Monster" und deshalb konnte es nur Anthony Hopkins werden.
Die Dreharbeiten mit Hopkins verliefen allerdings wohl weitestgehend unabhängig voneinander, was für reale Spannungen zwischen Jodie Foster und Anthony Hopkins führte:
Ich hab den ganzen ersten Teil des Films ohne ihn gemacht. [Nach den Proben] war er erstmal weg, um einen anderen Film zu drehen. Er hat nur 7 oder 10 Tage gedreht, vielleicht sogar weniger. Ich habe ihn bis nach der Hälfte des Films nie gesehen. Ein großer Teil der Dialoge wurde direkt mit der Kamera geführt, eine Hitchcock-Technik, also habe ich ihn an manchen Tagen gar nicht gesehen. Am letzten Drehtag aß ich ein Thunfisch-Sandwich und sagte "Ich hatte ein bisschen Angst vor dir" und er sagte "Ich hatte Angst vor dir" und dann gaben wir uns eine enge Umarmung.
Momentan arbeitet Jodie Foster weniger als Schauspielerin und mehr als Regisseurin. Zuletzt inszenierte sie eine Episode für Black Mirror.
Hättet ihr euch Robert De Niro oder Al Pacino als Hannibal Lecter vorstellen können?