Grey's Anatomy - Twitter feiert positive Islam-Darstellung

13.03.2018 - 13:00 Uhr
Grey's Anatomy: Dr. Webber (James Pickens Jr.) mit Dr. Dahlia Qadri (Sophia Ali)ABC
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In Staffel 14 von Grey's Anatomy stößt zum ersten mal eine muslimische Figur zur Serie. Eine Geste dieser jungen Ärztin sorgte nun auf Twitter für Begeisterungsstürme.

Während Deutschland noch immer auf einen Starttermin von Grey's Anatomy auf ProSieben hinfiebert, beschreitet Staffel 14 in den USA bereits neue Wege (Achtung, Spoiler zu Staffel 14 voraus). Dazu gehört auch die Einführung von Dr. Dahlia Qadri (Sophia Ali), die als neue angehende Medizinerin die erste muslimische Ärztin der Show ist. Die am letzten Donnerstag in den Vereinigten Staaten ausgestrahlte Episode Games People Play zeigte besagte Assistenzärztin nun bei einer heroischen Handlung, was von den Fans der Show auf Twitter äußerst positiv aufgenommen  wurde.

Dr. Dahlia Qadri bekommt in der 14. Folge der 14. Staffel von Grey's Anatomy von Dr. Owen Hunt (Kevin McKidd) die Pflege eines Jungen übertragen, in dessen Bein ein Stück Metall steckt. Als sie ihn allein zum CT bringen soll, reißt der Patient sich jedoch das Bruchstück aus der Wade und beginnt stark zu bluten, woraufhin Dahlia ihr Kopftuch, genannt Hidschāb, abnimmt, um dem Verblutenden das Bein abzubinden und damit dessen Leben zu retten. Als sie später von Dr. Hunt gefragt wird, warum sie das getan habe (obwohl sie damit theoretisch gegen das Verschleierungsgebot ihrer Religion verstieß), lautete ihre schlichte Antwort: "Es [das Kopftuch] ist ein Symbol meines Glaubens. Und mein Glaube dreht sich um Hilfe und Mitgefühl."

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Grey's Anatomy stellt sich damit Vorurteilen entgegen, was zahlreiche Danksagungen an Shonda Rhimes von musilimischen Fans der Serie zur Folge hatte. Zu den Lobeshymnen gehörte auch eine der amerikanisch-muslimischen Filmemacherin Iman Zawahry, die auf Facebook  hervorhob, dass sie vor zwei Jahren, als sie "Islam in den Medien und der Popkultur" unterrichtete, noch kein postives Darstellungsbeispiel hatten finden können, dass sie nun aber glaube, dass die Zeiten sich ändern könnten.

Daraufhin meldeten sich auch weitere Grey's Anatomy-Fans zu Wort, die der Geste applaudierten:

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Ich liebe, dass es so eine beiläufige Geste war. Es war, als würde sie sagen "Ja, ich hab das Kopftuch abgenommen und einem 14-Jährigen das Leben gerettet, darum geht es bei meinem Glauben wirklich". Und dann hat sie es einfach wieder angelegt, als sie aus dem OP kam. Das Thema wurde mit Respekt behandelt und als etwas völlig Normales dargestellt - also genau so, wie es sein sollte.

Außerdem wurde hervorgehoben, dass Dr.-Hunt-Darsteller Kevin McKidd, dessen Figur immerhin einen militärischen Hintergrund hat und vor seinen Zeiten im Grey Sloan Krankenhaus im Mittleren Osten gedient hatte, das Wort Hidschāb richtig ausgesprochen hatte. Auch das gehört als weiterer Schritt zur richtigen Repräsentation von Muslimen im Fernsehen.

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Ich bin so glücklich, dass @TheRealKMcKidd das Wort Hidschāb richtig ausgesprochen hat. DANKE Grey's Anatomy.

Manche Amerikaner erinnerte die Grey's Anatomy-Episode an eigene positive Erfahrungen, die sie mit muslimischen Mitmenschen gemacht hatten und nun teilen wollten:

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Als ich 5 war, habe ich mir meinen Kopf auf dem Spielplatz aufgeschlagen. Eine Mutter hat ihr Kopftuch abgenommen und es um meinen Kopf gebunden, bis Hilfe kam. Das ist 15 Jahre her und ihre Tochter ist eine meiner besten Freundinnen geworden. Diese Episode hat Erinnerungen zurückgebracht.

Nachdem Grey's Anatomy schon frühzeitig lesbische und bisexuelle Charaktere einführte, afroamerikanische Ärzte in Führungspositionen zeigte, christliche Figuren vorurteilsfrei darstellte, Zeichen gegen häusliche Gewalt setzte und zuletzt auch zwei transsexuelle Figuren zum Teil der Show werden ließ, lässt sich die Szene ein weiteres Mal als wegweisend lesen, wie Stereotypen und Vorurteile im Fernsehen gebrochen und verändert werden können. Hier könnt ihr euch den kurzen Ausschnitt selbst ansehen:

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Glaubt ihr, dass massentaugliches Fernsehen wie Grey's Anatomy die (häufig negative) Wahrnehmung von Zuschauern ändern kann, die sonst nicht selbst mit Muslimen in Kontakt kommen?

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