Eine Symphonie des Grauens schallt durch die Lichtspielhäuser: Mit Nosferatu läuft seit wenigen Tagen das Remake des gleichnamigen Stummfilmklassikers aus dem Jahr 1922 in den deutschen Kinos und sorgt für Begeisterung. Die inoffizielle Adaption von Bram Stokers Dracula weiß auch noch über 100 Jahre später zu erschrecken.
Am gruseligsten ist natürlich das Phantom der Nacht, das dem Film seinen Titel verleiht, großartig gespielt von Bill Skarsgård. Wie sich herausstellt, war dieser gar nicht die erste Wahl für die Rolle. Obwohl Skarsgård mit Pennywise bereits eine legendäre Horror-Kreatur zum Leben erweckt hat, war zuerst ein anderer Star im Rennen.
Vom Harry Potter-Universum nach Transsylvanien: Mads Mikkelsen sollte den neuen Nosferatu spielen
In der neuesten Ausgabe des Podcasts Happy Sad Confused verrät Skarsgård, dass er zuerst für die Rollen von Friedrich Harding und Thomas Hutter vorgesprochen hatte. Zu dieser Zeit war Regisseur Robert Eggers an Mads Mikkelsen als Graf Orlok aka Nosferatu interessiert. Doch dann haben sich die Dinge geändert.
Eigentlich dürfte es niemanden verwunden, dass Mikkelsen an einem Punkt als Nosferatu in Betracht gezogen wurde. Immerhin steht der dänische Schauspieler in Hollywood hoch im Kurs, wenn es um Gegenspieler in großen Franchises geht: James Bond, Doctor Strange, Indiana Jones – sogar im Harry Potter-Universum war er schon.
Mikkelsen verkörperte im dritten Teil der Spin-off-Reihe rund um die Phantastischen Tierwesen den bösen Zauberer Gellert Grindelwald, der von Orloks Manipulationen sichtlich begeistert wäre. Apropos Manipulation: Vor seinem Harry Potter-Einstand war Mikkelsen drei Staffeln lang als Dr. Lecter in der Hannibal-Serie zu sehen.
Keine Frage: Mikkelsen hätte einen großartigen Orlok abgegeben. Mit seinem Casting wäre der Film aber ein anderer geworden. Obwohl Mikkelsen und Skarsgård geborene Bösewichtdarsteller sind, bringen sie unterschiedliche Herangehensweisen bei ihren Rollen mit. Das wird unter anderem im Umgang mit Maske und Kostüm deutlich.
Wo Skarsgård oft komplett in einer Rolle verschwindet und zwischen Make-up-Schichten und düsteren Gewändern kaum noch zu erkennen ist, weiß Mikkelsen, dass die Ruhe in seinem Gesicht mitunter das Bedrohlichste sein kann, was die Kamera einfängt. Eigentlich perfekt für die vielen unbehaglichen Orlok-Begegnungen im Film.
- Zum Weiterlesen: Nosferatu ist ein schönes, aber blutleeres Horror-Remake
Noch mehr alternative Nosferatu-Castings: Auch Daniel Day-Lewis und Willem Dafoe waren im Gespräch
Vielleicht hätte Nosferatu aber auch ganz anders ausgesehen. Wenn wir noch einen Schritt weiter in die Vergangenheit zurückgehen, finden wir einen weiteren Schauspieler, den Eggers als Vampir casten wollte: Daniel Day-Lewis. Der verabschiedete sich nach Der seidene Faden (2017) allerdings in den (vorläufigen) Schauspielruhestand.
Darüber hinaus war zwischenzeitlich Willem Dafoe als Orlok im Gespräch, der im Zuge von Der Leuchtturm (2019) und The Northman (2022) mit Eggers zusammengearbeitet hatte. Im fertigen Film tritt er nun als Prof. Albin Eberhart von Franz in Erscheinung. Ihr seht, bei der Entstehung eines Films kann sich sehr, sehr viel verändern.
Nosferatu – Der Untote läuft seit dem 2. Januar 2025 in den deutschen Kinos.