Jesse (Elle Fanning) ist ein Landei. Aber ein sehr attraktives Landei. Daher zieht sie mit ihren jungen 16 Jahren nach Los Angeles, um als Model aus ihrer Schönheit Geld zu machen. Das schüchterne, zierliche Mädchen scheint von Anfang an von Gefahren nur so umzingelt zu sein: Da gibt es den unangenehmen Manager ihres Motels (Keanu Reeves), von dem niemand wollen würde, dass er nachts Zugang zum eigenen Zimmer hat, neidische Models, deren Glanzzeit langsam auf ein Ende zu geht (Abbey Lee, Bella Heathcote) und einen Fotograf mit undurchsichtigen Absichten (Desmond Harrington). Einzig und allein Make-up-Artist Ruby (Jena Malone) scheint zunächst eine passende Vertraute für die zurückhaltende Jesse sein zu können. Doch auch sie führt etwas im Schilde ...
Regisseur Nicolas Winding Refn, der unter anderem Drive und Only God Forgives mit Ryan Gosling verfilmte, hat für The Neon Demon ordentlich in den Farbtopf gegriffen. Und so beginnt der Film schon mit Explosionen aus Farben und Glitzer, die einem fast in den Augen weh tun. Besonders rot und blau haben es Refn angetan. Kein Wunder, denn der Mann ist farbenblind, Nuancen und Pastelltöne sind für ihn wahrscheinlich viel schwerer zu erkennen als die titelgebenden Neon-Farben im Film.
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Dass der Horror-Thriller sich um die Modewelt in Los Angeles dreht, erlaubte dem Regisseur, großartige Bilder ins Zentrum seines Films zu rücken. Weite, leere Räume für Fotoshootings, glitzernde Lichter in angesagten Clubs und Traumsequenzen, in denen Blitzlicht-Stroboskope eine ungewöhnlich erwachsene Elle Fanning in ein Wesen aus einer anderen Welt verwandeln, machen diesen Film mehr als sehenswert. Wer auf der Suche nach einem ungewöhnlichen, cinematografisch spannenden Horrorfilm für den nächsten Heimkino-Abend ist, der wird mit The Neon Demon sicher glücklich werden. Echte Liebhaber des blutigen Slasher-Genres oder die unter euch, die sich wirklich gruseln wollen, sollten sich eher weiter umsehen.
Habt ihr The Neon Demon gesehen? Eher Horror- oder doch ein Kunstfilm?