Sneaky Pete - Die Hochstaplerserie im Pilot-Check

17.02.2017 - 09:15 Uhr
Giovanni Ribisi ist Sneaky PeteAmazon
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Sneaky Pete mit Giovanni Ribisi, der als Trickbetrücker Pete seine Schulden bei Gangsterboss Vince alias Bryan Cranston abstottern muss, ist ab heute auf Amazon zu sehen.

Ab heute ist Sneaky Pete auf Amazon auch in deutscher Synchro verfügbar, wir haben deshalb diesen Pilot-Check vom 15.01.2017 noch einmal hervorgeholt.

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Zunächst sollte Sneaky Pete ein trauriges Ende nehmen, bevor die Dramaserie überhaupt eine Chance bekam. Der US-Sender CBS gab die Entwicklung eines Piloten in Auftrag, doch nach den Upfronts 2015 sollte die Serie nicht in das Sendeprogramm aufgenommen werden. Amazon nahm sich letztendlich Sneaky Pete an und ließ bereits im August die Zuschauer über die Zukunft der Serie entscheiden, in der Giovanni Ribisi (bekannt aus Entourage oder als Phoebes Bruder in Friends) den titelgebenden Anti-Helden spielt, der als Hochstapler eine neue Identität annimmt, um seiner kriminellen Vergangenheit zu entfliehen und sich in neue Probleme zu verstricken.

Dr. House-Mastermind David Shore steckt als Schöpfer hinter Sneaky Pete. Zusammen mit Breaking Bad-Veteran Bryan Cranston, der in einer Nebenrolle als gnadenloser Gangsterboss Vince auftritt, produziert er außerdem die Dramaserie. Wir haben uns den einstündigen Auftakt von Sneaky Pete angesehen, die nun auf dem Streaming-Riesen Amazon abgerufen werden kann.

Wie will Sneaky Pete uns kriegen? Sneaky Petes Pilotfolge zeigt uns, dass mit jeder Betrügerei eine weitere Masche im Netz der Lügen gesponnen wird, in dem der arme Marius alias Pete sich selbst immer mehr verstrickt. Natürlich fragen wir uns, wie lange das gut gehen wird, wem Pete überhaupt vertrauen kann und wem wir als Zuschauer überhaupt vertrauen können. Bereits die Eröffnungssequenz führt in die Irre, denn sie scheint eine Erinnerung Marius zu sein. Ist sie aber nicht. Außerdem können wir nur ahnen, welche Verbrechen er in der Vergangenheit begangen hat und welche noch unangenehme Konsequenzen haben werden.

Sneaky Pete ist wie ... eine deutlich weniger galante Ausgabe des Hochstaplers Felix Krull und eine gruselfreie Variante von M. Night Shyamalans The Visit - nur dass in diesem Fall der Enkel ein perfides Verwechselspiel treibt.

Wer macht hier was mit wem? Marius alias Pete treibt ein perfides Spiel mit seinen Mitmenschen. Zunächst hört er sich mehr oder weniger gelassen die Kindheitserinnerungen seines Zellengenossen Pete an, der von der Farm seiner Großeltern (Peter Gerety und Margo Martindale) erzählt. Als Marius die optische Ähnlichkeit der beiden Männer auffällt, fasst er den Entschluss sich als ausgewachsenes Kuckuckskind in die idyllische Familie aufnehmen zu lassen. Denn in New York warten ohnehin nur eine Menge Ärger auf Marius, nun Pete: sein Bruder Eddie steckt in Nöten und dem Gangsterboss Vince schuldet dem Pete noch satte 1000 Riesen. Die Familie hat Pete 20 Jahre nicht gesehen und so fällt ihnen der Schwindel nicht auf. Auch seine drei Cousins und Cousinen freuen sich, den alten Vetter wieder in ihre Mitte aufzunehmen. Besonders heikel ist die Tatsache, dass Cousin Tayler (Shane McRae) ein Cop ist.

Sneaky Pete

Die verräterischste Szene in Sneaky Pete ... ergibt sich, als Pete auf dem Weg zur Farm in einer Kneipe den Weg erklären lässt. Da gibt es eine erste Kostprobe von Petes Können zu sehen. Wie selbstverständlich nimmt er eine neue Identität an, gibt sich als der Klischee-Kanadier aus, stellt sich ahnungslos und raubt den hilfsbereiten Mann am Tresen komplett aus. Ein vertrauenswürdiger Zeitgenosse ist Pete nun wirklich nicht.

Und wie soll das alles weitergehen? Pete bewegt sich auf dünnem Eis. Wie es weitergehen wird oder besser soll, wird durch ein Ultimatum begrenzt. Nur sieben Tage lang ist die Frist, in der Pete die 1000 US-Dollar auftreiben und an Vince zurückzahlen muss. Ansonsten muss sein armer Bruder Eddie Federn bzw. Finger lassen. Autsch. Etwas mehr Zeit bleibt ihm, bis der echte Pete aus dem Knast entlassen wird und sich vermutlich selbst aufmacht, um bei seinen Großeltern auf der Matte zu stehen. Dazu muss Pete in ständiger Angst Leben, dass seine Hochstapelei aufgedeckt wird. Schließlich fehlen ihm die Erinnerungen an seine Kindheit auf der Farm und die Gesichter seine Verwandtschaft sind ihm nicht bekannt.

Hat Sneaky Pete uns bekommen? Ja, aber erst auf den letzten Metern. Nach einem sehr gemächlichen Start, zieht der Pilot an erzählerischem Tempo an und erhöht die Spannung. Wir sind außerdem neugierig, wer hinter dem verschlagenen Bürschchen Marius eigentlich steckt und außerdem: Wer kann bei der Drohung am Ende schon widerstehen und nicht die zweite Episode einschalten? Plus: Wir wollen Bryan Cranston noch einmal als grinsenden, perfiden Vince sehen.

Das Zitat des Piloten:
Konfrontiert man einen Lügner, sagt er nicht die Wahrheit, sondern lügt weiter“, sagt Pete zu Julia (Marin Ireland), als sie einen weiteren Hochstapler jagen.

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