Nachdem wir am Ende der grandiosen 5. Staffel von HBOs True Blood die Reinkarnation der Vampir-Göttin Lillith in Bill (Stephen Moyer), von Fans nun liebevoll Billith genannt, bewundern durften, geht es in der neuen Staffel in dem selben rasanten Tempo weiter. Der neue Showrunner Mark Hudis versucht mit seiner ersten Episode Who are you, really? in die blutigen Fußstapfen seines Vorgängers Alan Ball zu treten, was ihm soweit auch gelingt. Die erste Folge gibt uns mit Explosionen, nackten Hintern und haufenweise Blutgrütze alles, was das Truebie-Herz begehrt. Damit ihr in punkto Billith, Feen, Vampiren und Jason Stackhouse auch immer auf dem neusten Stand seid, wollen wir euch wie auch schon im vergangenen Jahr die sechste Staffel von True Blood wöchentlich via Recaps präsentieren. Selbstredend solltet ihr euch diese Texte erst zu Gemüte führen, wenn ihr die behandelte Folge bereits gesehen habt, denn die Recaps werden vor Spoilern nur so strotzen. Doch nun genug des einleitenden Palavers: Let the bloody games begin!
Was passiert: Während die gesamte Crew rund um Rambo-Jason (Ryan Kwanten) sich schießend und fluchend einen Weg aus dem Gebäude bahnt, haben Eric (Alexander Skarsgård) und Sookie (Anna Paquin) nur eines im Sinn: die Flucht vor dem eben auferstandenen Supervampir aus Lillith und Bill, kurz Billith. Denn dieser führt sich auf wie ein Kettenraucher auf Nikotinentzug und nimmt das gesamte Gebäude auseinander. Nach diesem Auftritt sind sich alle schnell einig, dass die Billith-Bedrohung gestoppt werden muss. Nur wie lässt sich die Reinkarnation einer Vampirgottheit nur um die Ecke bringen? Mit seinen neuen Superkräften (Widerstandsfähigkeit gegen Feuer und Holzpflöcke, Superreflexe, ein abnehmbarer Blutumhang, Telekinese und und und…) scheint Bill unschlagbar und lässt es sich auch nicht nehmen, seinen Zögling Jessica (Deborah Ann Woll) zu sich zu rufen. Gedrängt vom Befehl ihres Schöpfers macht sich die junge Vampirin zusammen mit Sookie auf den Weg, dem Monster gegenüber zu treten. Doch was sie vorfinden, ist ein unbefleckter Bill, der nur über die neue, für alle verwirrende Situation palavern möchte. Im Gegensatz zu Sookie und den dazu gestoßenen Vampiren Eric und Nora, schlägt sich Jessica auf Bills Seite und jagt den Rest des Vamp Packs davon. Überraschenderweise zeigt sich Bill von da an von seiner recht unmonströsen, ungöttlichen Seite und versucht schnellstmöglich das Vertrauen zu Jessica wieder aufzubauen. Dafür bringt er sie auch schon mal wie ein liebender Papa ins wohl verdiente Bettchen und wünscht ihr eine gute Nacht. Wenn am Ende des Abends plötzlich nicht noch drei weitere blutüberströmte Lillith-Imitationen in Bills Körper schlüpfen würden, hätte das wirklich ein harmonischer Abschluss werden können. Aber wer würde das schon wollen?
Apropos liebender Daddy: Auch bei den übrigen Bewohnern Bon Temps tut sich etwas, wenn auch (noch) nicht besonders viel. Sowohl Sam als auch Andy sehen sich plötzlich in der Rolle des verantwortungsbewussten Vaters wieder, in die beide eher unfreiwillig geraten sind. Andy verdankt seine vierfache Brut mit Schnellwachstumsgen einer kurzen Liaison mit einer Fee, während Sam das verwaiste Mädchen seiner eben verstorbenen Wandler-Freundin groß ziehen muss. Verständlich, dass an diesem Punkt beide Herren noch recht überfordert mit ihrer neuen Vaterrolle sind. Genauso überfordert ist sicherlich Bruder Stackhouse, der als Anhalter natürlich den für ihn ungünstigsten Fahrer überhaupt auswählt. Nachdem Jason ihm seine halbe Lebensgeschichte anvertraut hat, offenbart sich der rüstige Zuhörer als sein Erzfeind schlechthin: Warlow (Rutger Hauer), dem Vampir, der Mama und Papa Stackhouse auf dem Gewissen hat und sich nun auch noch Sookie schnappen will.