Wo die wilden Kerle wohnen verbreitet Angst und Schrecken

22.10.2009 - 13:20 Uhr
Wildes Monster, bald im Kino!
Warner
Wildes Monster, bald im Kino!
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Bei der Verfilmung eines beliebten Kinderklassikers ist die Angst immer riesig: erfüllter Kindheitstraum oder Enttäuschung? Wo die Wilden Kerle wohnen hat die Kritiker im Vorfeld in regelrechte Angstzustände versetzt.

Wo die wilden Kerle wohnen basiert auf der Geschichte des Autors Maurice Sendak, welcher in nur 300 Worten eine komplexe und faszinierende Story zu erzählen vermochte. Aus dem Bilderbuchklassiker einen Spielfilm in voller Länge zu machen war eine Herausforderung, der sich Regisseur Spike Jonze ( Being John Malkovich, Adaption ) annahm. Er fand einen wundervollen Hauptdarsteller für Max (der interessanterweise wirklich Max Records heißt) und in Dave Eggers ( Away We Go – Auf nach Irgendwo ) einen großartigen Drehbuchautor. Als Nachrichten von einem durch das Studio angeordneten Re-Shoot durchsickerten (wir berichteten hier ) sahen die meisten Fans schon schwarz.

Zuschauer und Kritiker erwarteten den Film daher mit unerträglicher Spannung. Umso höher sollten wir schätzen, dass die meisten Reviews begeistert ausgefallen sind. David Edelstein vom NY Magazine gefiel die filmische Zusammenstellung von Puppen, einem echten Jungen und beinah unmerklichen CGI-Effekten: “Der Gegensatz […] dürfte eigentlich nicht funktionieren, oder vielleicht nur auf dem Level eines Muppet-Films. Aber alles funktioniert traumhaft.” Das handgemachte Aussehen erntete auch vom Magazin Variety viel Lob.

Die Story auf einen vollen Spielfilm zu verlängern, war bei der Kürze der Buchvorlage die größte Herausforderung. Ob es Regisseur Spike Jonze gelungen ist, die Länge des Films sinnvoll zu füllen, bewerteten die Kritiker sehr unterschiedlich. Roger Ebert fand den Film zu lang und vermutet, dass die Geschichte im Buch doch nicht inhaltsvoll genug war. Sein Fazit: Alles in Allem wird der Film wohl besser ankommen bei Erwachsenen, die einen geliebten Klassiker aus Kindertagen wiedererkennen, als bei Kindern, die mit zackiger Action-Animation aufgewachsen sind." James Berardinelli hingegen freut sich, dass auch Eltern den Film eher genießen statt nur ertragen können. Er lobt gerade die Langsamkeit, welche den Ideen des Regisseurs Zeit zur Entfaltung lässt.

Das Resultat ist in jedem Fall ein magischer, nachdenklicher Film. Edward Douglas vermutet, das hintergründige Werk sei in Wahrheit mehr für die Eltern gemacht. Roger Moore vom Orlando Sentinel ist gar der Meinung, der Streifen sei zu deprimierend für Kinder. Claudia Puig von der USA Today hingegen resümiert: man sollte seinen Sprösslingen die Chance geben, ein Kind auf der Leinwand zu sehen, dem eine volle Palette an Emotionen zugestanden wird. Laut Scott Bowles von der USA Today sollten Eltern die Entscheidung, ihr Kind in den Film zu nehmen, sehr sorgfältig treffen. Die in dem dialoglastigen Film angeschnittenen Themen, wie beispielsweise Tod und Konflikte, sind zweifelsohne wichtig. Die Jüngsten unter den Zuschauern könnte die ernste Athmosphäre jedoch zuweilen überfordern.

Das Fazit zieht Michael Phillips von der Chicago Tribune : “Man sollte Studio und Regisseur Beifall zollen für ein eigenständiges Werk, welches den Ton des Originals nicht nur trifft, sondern weiter geht – und tiefer.”

Unser Kinoprogramm zeigt euch, wo der Film gespielt wird. Wo die wilden Kerle wohnen startet am 17. Dezember 2009 in Deutschland.

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