Woody Allen kann es immer noch

02.12.2009 - 09:25 Uhr
Whatever Works
Senator / Central
Whatever Works
Filmemacher Woody Allen wurde gestern 74 Jahre alt, hat über 40 Filme gedreht und präsentiert uns fast jedes Jahr ein neues Werk. Ein Rentnerdasein sieht anders aus und es ist in Whatever Works die Liebe, die ihn umtreibt.

Woody Allen hat mit Whatever Works – Liebe sich wer kann, der morgen in unseren Kinos startet, einen Film über die Liebe gedreht. Die deutschen Filmkritiker mögen den Film des Altmeisters. Die Handlung dreht sich um einen Mann namens Boris (Larry David) aus Greenwich Village, seines Zeichens Quantenphysiker, der sich für ein geistiges Genie hält. Andere sehen das etwas anders und schütteln nur den Kopf über seine Ideen. Durch eine Zufallsbegegnung lernt der ältere Herr die junge Melodie (Evan Rachel Wood) kennen, und zwischen den beiden entwickelt sich mehr als eine Freundschaft. Dabei lernt er die unkonventionelle Familie der Südstaatlerin kennen, die alles andere als begeistert ist über die Liebe ihrer Tochter.

Woody Allen plädiert in Whatever Works – Liebe sich wer kann für Toleranz – und sexuelle Befreiung, schreibt Anke Westphal in der Berliner Zeitung ""Woody Allen (Woody Allen)":/people/woody-allen gönnt hier jedem mindestens ein wenig Glück. Natürlich sind Klischees das Fundament dieses Films: Mann und Frau, alt und jung, Geist und Körper, Norden und Süden, Metropole und Land. Aber mit diesem Fundament wird intelligent und ironisch umgegangen – etwa wenn Melodys Mutter plötzlich als “brillante Primitive” Karriere in der New Yorker Kunstszene macht. Es ist eben so, wie Boris einmal ganz richtig sagt: “Manchmal ist ein Klischee die beste Art, Dinge auf den Punkt zu bringen.”"

Filmemacher Woody Allen zelebriert laut Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel in Whatever Works – Liebe sich wer kann die Harmonie. "In der mühelos erklommenen Mitte des Geschehens, in dem ein Gleichgewicht der Kräfte und folglich nahezu schwereloser dramaturgischer Stillstand herrschen, hat Whatever Works – Liebe sich wer kann seine schönsten Momente: vor allem in den Augenblicken, als in Boris’ grundeinsamen, mit eisernen Meinungen allseits abgepanzerten Charakter mitunter das Lichtlein neuer Erfahrung dringt. Wäre das nicht genug der Beweiskraft für die Titel-Verheißung gewesen, der der deutsche Verleih ein peinsam illustratives “Liebe sich, wer kann” angefügt hat?"

Thilo Wydra von br-online sah mit Whatever Works – Liebe sich wer kann einen “unterhaltsamen Film über das Alter, über Einsamkeit. Vor allem aber geht es darum, seine Chancen zu sehen und zu nutzen, wirklich so zu leben, wie man möchte, nicht, wie man muss. Insbesondere an den sich wandelnden Figuren der beiden Elternteile von Melody setzt Woody Allen dies thematisch um.”

Einen so hemmungslos optimistischen Film im Mantel des Allenschen Pessimismus mag klischeehaft finden, wer unbedingt will, stellt Thorsten Funke auf critic fest. "So werden verschiedene Lebensentwürfe aufeinander losgelassen und, das ist das Schöne an Whatever Works – Liebe sich wer kann, sie dürfen sich gegenseitig durchdringen. Da werden Seiten gewechselt, Begabungen entdeckt und von einem Schnitt zum nächsten Konventionen gebrochen (die der Monogamie, die der Heterosexualität, die der Nicht-Angemessenheit von Beziehungen zwischen Alt und Jung). Bis, wie in einer Boulevardkomödie, jeder seinen Teil über das Leben gelernt hat.

Wenn Ihr wissen wollt, ob Whatever Works – Liebe sich wer kann von Woody Allen in Eurer Nähe im Kino läuft, dann schaut doch in unser Kinoprogramm.

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