Die besten Filme ab 12 Jahre aus Russland
- Wyssozki - Danke, für meinLeben4.872Musikfilm von Pyotr Buslov und Pyotr Buslov mit Andrey Smolyakov und Andrej Smoljakow.
In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts war Vladimir Wyssozki der bekannteste Musiker und Schauspieler in der gesamten UdSSR, sein Einfluss im Land war immens. Doch die offizielle Anerkennung blieb ihm versagt. Millionen von Menschen kannten seine Lieder, aber verbreitet wurden sie nur auf halblegalem Wege. Die Tonbandmitschnitte seiner Konzerte wurden immer wieder kopiert und von Hand zu Hand weitergereicht. Seine Gedichte wurden nicht veröffentlicht, seine Konzerte fanden außerhalb der Legalität statt.
- Hamlet?15Drama von Grigori Kozintsev mit Innokenti Smoktunovsky und Mikhail Nazvanov.
Vom Geiste seines ermordeten Vaters beauftragt, soll der dänische Prinz Hamlet dessen Tod rächen, für den sein Bruder verantwortlich war, der nun mit der Witwe des Vaters verheiratet ist und dessen Platz eingenommen hat.
- Testflug zumSaturn66247Hard SF von Marek Piestrak mit Sergei Desnitsky und Boleslaw Abart.
In dem polnisch-sowjetischen Science-Fiction-Film Testflug zum Saturn von Marek Piestrak muss Kommandant Pirx herausfinden, welche Besatzungsmitglieder Menschen und welche Androiden sind.
- Schuld undSühne?142Drama von Lev Kulidzhanov mit Georgi Taratorkin und Innokenti Smoktunovsky.
Nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor M. Dostojewski In Dostojewskis Meisterwerk wird die Geschichte vom Studenten Rodion Raskolnikow erzählt. Dieser erschlägt in seiner Not eine alte Pfandleiherin und rechtfertigt seine Tat mit einer ungewöhnlichen Weltanschauung. Da die Alte niemandem mehr nutze und »nicht besser als eine Laus« sei, empfindet es Raskolnikow als sinnvoller, mit ihrem Geld seine Fähigkeiten zu fördern und seine Mutter und Schwester zu unterstützen. Er glaubt nicht an Gott und ist überzeugt, dass alles erlaubt sei, was sich logisch begründen lasse. Doch soll es anders kommen als gedacht. Plötzlich wird Raskolnikow von seinem Gewissen geplagt und die Angst, vom Untersuchungsrichter Porfiri Petrowitsch als Täter entlarvt zu werden, versetzt ihn in tiefe Pein. Verfolgt von Fieberträumen lernt Raskolnikow die Prostituierte Sonja kennen, die mit ihrem unehrenhaften Beruf ihre ganze Familie ernährt.
- DieKommissarin8.16.5242Kriegsfilm von Aleksandr Askoldov mit Nonna Mordyukova und Rolan Bykov.
Mitten im russischen Bürgerkrieg muss sich die unerbittliche Politkommissarin der Roten Armee für einige Zeit aus dem Kampfgeschehen zurückziehen. Sie ist hochschwanger als das Regiment von der vor-rückenden Übermacht der weißen Armee bedroht wird. Widerwillig wird sie beim jüdischen Kesselflicker Jemfin einquartiert. Dieser und seine Frau Marija leben mit ihren vielen Kindern sehr bedürftig, haben sich jedoch ihre Menschlichkeit bewahrt. Mit überraschender Fürsorge und Wärme schaffen sie es, dass sich der seelische Panzer der Kommissarin löst. Sie erkennt schließlich die tödliche Gefahr, in welcher sich die jüdische Familie wegen des mörderischen Antisemitismus in der Ukraine befindet.
- TheRainbowmaker4.544Drama von Nana Dzhordzhadze mit Merab Ninidze und Anja Antonowicz.
Datho, ein bescheidener Meteorologe kehrt nach seiner abgesessenen Haftstrafe nach Hause zurück und stellt fest, dass seine Frau einen neuen Mann hat und seine Kinder ihn nicht als ihren Vater erkennen und akzeptieren. Durch die plötzliche Hilfe eines magisch-kosmischen Vorfalls schöpft er Hoffnung, die Liebe seiner Frau und seiner Kinder zurückzugewinnen.
- Buddha's LittleFinger?61Drama von Tony Pemberton mit Toby Kebbell und Stipe Erceg.
In der Romanverfilmung Buddha’s Little Finger glaubt ein vom KGB entführter Gangster, dass er ein Held der Oktoberrevolution aus dem Jahr 1919 ist.
- Sehnsucht nachDjamila?141Drama von Irina Poplavskaya mit Natalya Arinbasarova und Suimenkul Chokmorov.
Ein Dorf in der kirgisischen Steppe 1941: Frauen, alte Leute und junge Menschen haben die Arbei der Männer übernommen, die an der Front stehen. Als Sadyk kurz zuvor Djamila zur Frau genommen hatte, war sie von dieser Hochzeit gleichsam überrumpelt worden; umso mehr kränkt es sie, dass in seinen Briefen immer nur der letzten karge Gruß für sie bestimmt ist. Ungeachtet dessen, tut sie mehr als ihre Pflicht und hat für Danijar, einen verwundet heimgekehrten Soldaten, der ganz zurückgezogen im Dorf lebt, nur Spott übrig. Als er aber beweist, wie stark sein Wille und wie reich sein Herz ist, versucht Djamila vergeblich, die Liebe zu unterdrücken, die sie mit Danijar verbindet, und niemand vermag die beiden zurückzuhalten.
- Auferstehung?31Drama von Mikhail Shvejtser mit Aleksandr Khvylya und Lev Zolotukhin.
Im Gerichtssaal stehen sie sich wieder gegenüber: Katjuscha Maslowa und Fürst Dmitri Iwanowitsch Nechljudow. Lange Jahre sind vergangen seit ihrer ersten Begegnung, als er zu Gast weilte auf dem Landsitz seiner Tanten, für die Katjuscha halb Stubenmädchen, halb Tochter war. Nechljudow hatte das hübsche, unschuldige Bauernmädchen verführt. Mit einem 100-Rubel-Schein hatte er sich am nächsten Morgen von ihr verabschiedet - und sie vergessen. Vor Gericht führt das Schicksal die beiden wieder zusammen: Sie, die Prostituierte, ist der Beteiligung an einem Giftmord angeklagt, er, der wohlhabende Adlige, fungiert als Geschworener. In diesen Stunden der Verhandlung, da oberflächliche Menschen zu Gericht sitzen über Katjuscha und sie zu vierjähriger Zwangsarbeit und Verbannung verurteilen, erkennt Nechljudow immer deutlicher, dass eigentlich er auf die Anklagebank gehört. Mit seinem Geld und seinen Beziehungen versucht er, Katjuscha von der Zwangsarbeit zu befreien. Mehrmals bietet er ihr die Heirat an, doch sie lehnt seine Hilfe ab, bittet ihn vielmehr, sich für andere Gefangene zu verwenden. Bei seinen Bemühungen tut sich vor Nechljudow ein uferloses Meer an Unrecht, Selbstsucht, Gewalt und Heuchelei in der zaristischen Justiz auf.
- Das Zigeunerlager zieht in denHimmel6.271Musikfilm von Emil Loteanu mit Grigore Grigoriu und Svetlana Toma.
Nicht weit von der österreichisch-ungarischen Grenze versuchen Zigeuner gestohlene Pferde über einen Pass zu schmuggeln. Bei einem Zusammenstoß mit Gendarmen wird Sobar, einer der Pferdediebe, verwundet. Rada, eine junge Zigeunerin, heilt ihn mit Kräutern und verschwindet. Fasziniert von ihrer Schönheit, begibt sich Sobar auf die Suche nach seiner Lebensretterin. Es gibt ein Wiedersehen zwischen Rada und Sobar, als dieser von einem Freund in dessen Lager eingeladen wird. Die junge Frau gesteht: "Keinen habe ich jemals geliebt, Sobar, aber dich liebe ich. Aber ich liebe auch die Freiheit, und die Freiheit liebe ich mehr als dich". Unterdessen kommen die Gendarmen den Pferdedieben auf die Spur. Sobar kann mithilfe eines Freundes fliehen. Erst nach einer Weile begegnen sich der Pferdedieb und die schöne Zigeunerin wieder. Unter einer Bedingung möchte Rada diesmal Sobars Frau werden: Er soll ihr seine Demut beweisen, indem er vor dem ganzen Zigeunerlager niederkniet und ihre Hände küsst. Doch auch Sobar ist stolz und so bahnt sich eine Tragödie an.
- Tschaikowski?51Drama von Igor Talankin mit Innokenti Smoktunovsky und Antonina Shuranova.
'Für mich ist die Musik Tschaikowskis ein Vorbild an Menschlichkeit, die erhabenste Äußerung menschlichen Geistes.' Igor Talankin Regisseur Igor Talankin fokussiert insbesondere die letzten 20 Lebensjahre des genialen, zu Lebzeiten aber lange verkannten russischen Komponisten Peter Tschaikowski. Früh zeigt sich, dass dessen außerordentliche Begabung so sehr Bürde wie Quell für sein Leben und Werk war. Talankin thematisiert u. a. die zwiespältige Freundschaft zum Pianovirtuosen Nikolai Rubinstein, die fast seelengleiche Beziehung zu seiner Mäzenin Nadeshda von Meck sowie seine unerfüllten bis unglücklichen Liebesversuche. Bildimposante Rückblenden, die die Jugend des Komponisten illustrieren, sowie musikalische Fragmente aus seinen Kompositionen untermalen diese ausnehmend poetische Erzählung eines menschlichen Schicksals.
- Befreiung7.8324Monumentalfilm von Yuri Ozerov mit Nikolay Olyalin und Nikolai Oljagin.
Die fünfteilige monumentale Filmreihe umspannt in beispielloser Detailgetreue den Zeitraum Frühjahr 1943 bis Kriegsende 1945. Der Historienfilm rekonstruiert die Sowjetoffensive vom "Feuerbogen" Kursk bis zur Niederlage Nazi-Deutschlands mit der Schlacht in und um Berlin. Der Zuschauer wird in den Szenen des Kampfes an die Originalschauplätze in Russland, Jugoslawien, Italien, Polen und Deutschland mitgenommen. Luftkämpfe, Panzerattacken und Sequenzen strategischer Beratungen in den verschiedenen Kommandozentralen bieten einen detailgetreuen Einblick in das wohl größte und dramatischste Kriegsgeschehen unserer Zeit.
Nachdem das monumentale Weltkriegsepos nach Fertigstellung während des 6. Internationalen Filmfestivals von Moskau im Jahr 1969 zur Uraufführung kam, wurde es für eine darauffolgende reguläre Kinoauswertung sowohl in der Sowjetunion als auch in der DDR und der BRD in fünf Teile mit Spielfilmlänge aufgegliedert, die nacheinander zwischen 1970 und 1972 zur Aufführung kamen.
Befreiung, 1. Teil - Der Feuerbogen
(Osvobozhdenie: Ognennaya duga / Liberation, Part 1: The Fire Bulge)Befreiung, 2. Teil - Der Durchbruch
(Osvobozhdenie: Proryv / Liberation, Part 2: Breakthrough)Befreiung, 3. Teil - Die Hauptstoßrichtung
(Osvobozhdenie: Napravlenie glavnogo udara / Liberation, Part 3: Direction of the Main Blow)Befreiung, 4. Teil - Die Schlacht um Berlin
(Osvobozhdenie: Bitva za Berlin / Liberation, Part 4: The Battle of Berlin)Befreiung, 5. Teil - Der letzte Sturm
(Osvobozhdenie: Posledniy shturm / Liberation, Part 5: The Last Assault) - Blockade?5Drama von Mikhail Yershov mit Yuri Solomin und Yevgeni Lebedev.
Die Blockade von Leningrad war die längste Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Sie dauerte 900 Tage, vom 8. September 1941 bis 27. Januar 1944. Es war auch eine der blutigsten - über 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon Zivilisten, starben. Alle Verbindungen der Stadt zur Außenwelt waren gekappt, es gab keine Nahrung, keinen Treibstoff, weder Strom noch fließendes Wasser. Hunderdtausende verhungerten. Der sowjetische Sieg von Leningrad gegen die deutschen Invasoren konnte nur zu einem übermenschlichen Preis errungen werden... In seinem, mit großartigen Schauspielern besetzten, vierteiligen Spielfilm, rekonstruierte der Regisseur eine realistische Darstellung der Ereignisse. Er verwendete bis dahin ungesehenes Archivmaterial und schuf in bewegenden Massenszenen ein beeindruckendes Monument des Kampfes und Widerstandes.
- Der gewöhnlicheFaschismus7.38372Dokumentarfilm von Mikhail Romm.
Der russische Regisseur Michail Romm versucht anhand von historischem Bildmaterial aus der Zeit des Nazi- Regimes am Phänomen des Faschismus das unmenschliche Antlitz sichtbar zu machen und den Mechanismus des Betruges an Millionen von Menschen aufzudecken. Er analysiert die Wurzeln des Faschismus und dessen verhängnisvollen Einfluss auf die menschliche Psyche. Sein bewusst eingesetzter, persönlicher Kommentar verleiht dem Angriff der Bilder auf Entstehung und Erscheinungsformen des Faschismus stärkeren Ausdruck. Mit Hilfe der zusätzlichen Worte unter Anwendung rhetorischer Mittel in seinem Kommentar werden die Zusammenhänge zwischen Bild und Kontext hervorgehoben und verdeutlicht, um andere Interpretationen auszuschließen. Romms Methode der filmischen Montage folgt der rhetorischen Figur der Ironie und ist Ansatz und Versuch zugleich, durch Aufdeckung und Zerstörung der Sehkonventionen des Zuschauers, die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges besser begreifbar zu machen.
- Im Morgengrauen ist es nochstill6.7162Actionfilm von Stanislav Rostotsky mit Yelena Drapeko und Yekaterina Markova.
Während des Großen Vaterländischen Krieges bekommt die Flak-Einheit von Sergeant Waskow eine Gruppe kriegsfreiwilliger junger Frauen zugeteilt. Waskow hat große Zweifel, ob die meisten überhaupt zur Soldatin taugen. Als sie entdecken, dass deutsche Fallschirmjäger ins Hinterland abgesprungen sind, bleibt nur wenig Zeit zum Überlegen. Der Kommandant wählt fünf Mädchen aus, die ihn bei der Operation, die feindlichen Soldaten gefangen zu nehmen, unterstützen sollen. Die kleine Truppe muss jedoch bald feststellen, dass anstelle der angenommenen zwei, 16 schwer bewaffnete deutsche Soldaten abgesprungen sind. Eines der Mädchen wird zur Einheit zurückgeschickt, um Verstärkung zu holen. Die anderen können mit geschickten Ablenkungsmanövern den Gegner eine Weile zurückhalten, bevor sie den ungleichen Kampf aufnehmen müssen.
- Man wird nicht als Soldatgeboren?5Kriegsfilm von Aleksandr Stolper mit Kirill Lavrov und Anatoli Papanov.
Der Film berichtet von der alles entscheidenden Schlacht an der Wolga, dem Kampf um Stalingrad. In der Neujahrsnacht 1942/43 dauert der Kampf um Stalingrad bereits drei Monate an. Der Feind ist schon seit sechs Wochen von der Roten Armee eingekesselt. 22 deutsche Divisionen befinden sich in der eisigkalten Falle und warten auf den Angriff, welcher in dieser Nacht durchgeführt werden soll.
- Die Lebenden und dieToten?1Drama von Aleksandr Stolper mit Kirill Lavrov und Anatoli Papanov.
Der Film beginnt in den ersten Tagen des Großen Vaterländischen Krieges und endet mit dem Beginn des Gegenangriffes der sowjetischen Armee bei Moskau. Iwan Sinzow, Korrespondent einer Soldatenzeitung, befindet sich im Urlaub als der Krieg beginnt. Sofort macht er sich auf den Rückweg zu seiner in Weißrussland stationierten Einheit. Da diese unter dem Druck deutscher Angriffe zurückweichen muss, gelingt es ihm nicht, zu seiner Truppe zu gelangen. Er meldet sich schließlich bei einem Sammelpunkt und nicht bei seiner Einheit und wird daraufhin mit anderen Offizieren zum Stab geschickt. Der Trupp trennt sich, um per Anhalter in den Ort Orscha zu gelangen. Doch wird es allen gelingen, ihr Ziel zu erreichen?
- Wie der Stahl gehärtetwurde6.483Drama von Aleksandr Alov und Vladimir Naumov mit Vasili Lanovoy und Elza Lezhdey.
Pawel Kortschagin meldet sich freiwillig und voller Tatkraft zum Bau der Transsibirischen Eisenbahn. Unter unsäglichen Mühen und Entbehrungen setzt er bei diesem gewaltigen, für die Sowjetmacht überlebenswichtigen Großprojekt, ohne Zögern seine Jugend und seine Gesundheit ein. Unheilbar erkrankt, beginnt er schließlich, seine Erfahrungen und Abenteuer im Geiste der Revolution zu Papier zu bringen.
- Franz + Polina - Eine Liebe imKrieg5.473Anti-Kriegsfilm von Mikhail Segal mit Adrian Topol und Svetlana Ivanova.
1943 in Weißrussland: Eine deutsche SS-Einheit besetzt ein Dorf. Der junge Soldat Franz verliebt sich in die hübsche 16-jährige Polina und auch seine Kameraden genießen das idyllische Dorfleben. Doch dann werden sie plötzlich von der Realität des Krieges eingeholt. Das ganze Dorf soll liquidiert werden. Franz erhält den Befehl, Polina zu erschießen. Er weigert sich und flieht mit ihr. Verfolgt von deutschen Soldaten und weißrussischen Partisanen kämpfen sie gemeinsam um ihr Überleben. Die Suche nach Nahrung und einem Versteck, der Kampf gegen Kälte, Hunger und Schmerzen gerät zum schier hoffnungsloses Unterfangen. Werden sie durchhalten können?
- Hitler undStalin6.891Biopic von Ullrich Kasten.
Sie begegneten einander nie und blieben doch aufeinander fixiert: Hitler und Stalin. Die Todfeindschaft ihrer Systeme riss alles Bestehende aus den Fugen. Zum ersten Mal unternimmt ein Dokumentarfilm den Versuch eines Doppelporträts. Erzählt wird von einem Nahkampf über Tausende von Kilometern hinweg, den die Soldaten beider Armeen vom 22. Juni 1941 an auf den Schlachtfeldern austragen mussten. Am Beispiel der Kämpfe um Moskau, Leningrad, Stalingrad und Berlin wird dokumentarisches Material in eine überraschende Korrespondenz gebracht - als fände ein unmittelbarer Zweikampf statt. Die Erzählweise steigert Aktion und Reaktion beider Diktatoren zu einem politpsychologischen Drama. Der Dokumentarfilm liefert neue Einsichten in alte Fragestellungen: Wie werden Menschen zu Diktatoren? Was machte die Ähnlichkeit und was den Unterschied zwischen beiden Herrschern und Systemen aus? Wie umlauerten, belogen sie einander? Durch Parallelmontage von zum Teil unveröffentlichten Archivfilmen und aktuellen Aufnahmen der einstigen Originalschauplätzen entsteht ein bedrängendes Bild: Hitler und Stalin waren entgegengesetzte Pole in dem Geist, den sie predigten, aber Brüder im Blut, das sie vergossen. Deutschland und die Sowjetunion wurden unter ihrer Herrschaft zu personenkultischen Terrorregimes. Der Film bleibt dicht an den Protagonisten, geht ihrem Programm und ihrer Paranoia nach und blickt auf Phänomene, die das 20. Jahrhundert erschütterten, völlig veränderten und bis in unser 21. Jahrhundert nachwirken.
- Die BrüderKaramasow7123Drama von Kirill Lavrov und Ivan Pyryev mit Mikhail Ulyanov und Lionella Pyryeva.
Nach einer wahren Begebenheit, ist dies die Geschichte von vier Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein können. Der Soldat Dmitri verkörpert ungestümes Temperament und ungezügelte Leidenschaft. Im Intellektuellen Iwan findet der gottlose Nihilismus seine Personifikation. Der Novize Aljoscha ist Sinnbild für Reinheit, Demut und Frömmigkeit. Schließlich Smerdjakow, der »Stinkende«: Er steht für den malträtierten, leicht beschränkten Stiefsohn und -bruder, der als Bediensteter im Hause seines leiblichen Vaters Fjodor Pawlowitsch sein Leben fristet. Dieser Patriach prasst, zecht, spottet und zieht nicht zuletzt durch seine Affäre mit der jungen Geliebten Dmitris den geballten Hass seiner Söhne auf sich. Der Mord an Fjodor Pawlowitsch erscheint deshalb als beinahe unvermeidliche Folge in dieser Familientragödie, die in die tiefsten Abgründe und die erhabensten Momente der menschlichen Seele blickt. Regisseur Iwan Pyrjew folgt in seiner werkgetreuen Verfilmung Dostojewskis Resümee über Leben und Leid, wahre Liebe und Affekt, tatsächliche Schuld und Unschuld. Die Antworten fallen dabei so mannigfach aus, wie es die unterschiedlichen Charaktere der Geschichte sind. Zugleich symbolisieren die Karamasows zusammengenommen das Russland der 1870er Jahre, wie es der weltberühmte Schriftsteller sah: heißblütig, ungläubig, gottesfürchtig, zornig und hilfsbedürftig.
- Leuchte, mein Stern,leuchte6.8182Drama von Aleksandr Mitta mit Oleg Tabakov und Oleg Tabakow.
1920 im Süden Russlands: Auf einem Bauernwagen sitzend hält Iskremas, der junge Enthusiast des Theaters und der Revolution, in einem Städtchen Einzug. Ein paar Handgriffe, und der Wagen verwandelt sich in einen Thespiskarren, und von ihm herab trägt er auf dem Marktplatz Shakespeare vor. Denn Iskremas, dieser Name, den er sich selbst gegeben hat, ist die Abkürzung von "Iskutstwo revoluzii massam" - Kunst der Revolution den Massen. Um diese Zeit tobt in Russland noch der Bürgerkrieg. Es ist eine Zeit der Kämpfe und der Begeisterung, der Not und der Zukunftsvisionen, der Verwirrung und des Elans. Vieles davon erlebt der Künstler in der kleinen Stadt, viele Menschen kreuzen seinen Lebensweg: gleich zu Beginn das elternlose Bauernmädchen Kryssja, das er zur Hauptdarstellerin seiner Jeanne- d'Arc-Inszenierung macht, außerdem der Laienmaler Fjodor, ein Genie, das herrliche Farbwunder schafft, sowie der Filmvorführer Pascha, der sein Geschäft mit immer demselben Kitsch aus zaristischer Zeit betreibt und sich jeder Situation aalglatt anpasst. Dazu kommen "rote" Kommissare, "weiße" Offiziere und "grüne" Banditen, die zwischen den Fronten marodieren.
- Der Kuss desBären6261Drama von Sergei Bodrov mit Rebecca Liljeberg und Joachim Król.
Die 14-jährige Zirkusartistin Lola ist eine Einzelgängerin. Ihre ganze Liebe schenkt sie einem jungen Bären, den sie Misha tauft. Eines Tages ist der Bär verschwunden. Im Käfig sitzt ein junger Mann, der behauptet, Misha zu sein. Lola muss erkennen, dass sie einen Gestaltwandler liebt: Misha - den Bären und den Mann.
- Agonie - Rasputin, Gott undSatan6.37.8335Drama von Elem Klimow mit Aleksey Petrenko und Anatoli Romashin.
Das russische Zarenreich 1916: Der erste Weltkrieg nagt an dem von Hunger, Willkür und Korruption geplagten Land. Die Massenunruhen lassen sich kaum noch bändigen. Die zaristische Macht tritt in einen quälenden Todeskampf ein. Es ist eine Zeit des Untergangs, die bizarre Geschöpfe zu Tage bringt. Es ist die Zeit des Wunderheilers Rasputin, der die Romanows in seinen Bann genommen und sich innerhalb weniger Jahre zur mächtigsten Gestalt am Zarenhof aufgeschwungen hat. Nun liegen die politischen Geschicke in der heiligen Hand dieses scheinbar göttlichen Gesandten, der doch nur ein sibirischer Bauer ist. Dieser Meister der Intrigen schändet und plündert, bis er selbst Opfer einer Verschwörung wird. Zu spät wird klar, dass mit Rasputins Ermordung der Todeskampf des Zarenreichs nur noch weitergetrieben wurde.
- Sklavin derLiebe?131Drama von Nikita Mikhalkov mit Yelena Solovey und Rodion Nahapetov.
Russland, 1917: Moskau ist in der Hand der Bolschewiken. Auf der Krim scheint die Welt noch in Ordnung. Dorthin hat sich ein Moskauer Filmteam abgesetzt, um die Stummfilm-Romanze "Sklavin der Liebe" zu drehen. Star ist die Diva Olga Wosnessenskaja. Da der Hauptdarsteller noch in Moskau ist und das Filmmaterial knapp wird, gibt sich das Filmteam dem Nichtstun hin. Zwischen Olga und dem Kameramann Potozki entwickelt sich eine verhaltene Liebesbeziehung. Man gibt sich privat und glaubt, sich aus den politischen Ereignissen heraushalten zu können. Doch Potozki ist Bolschewik, und er hat hoch brisantes Filmmaterial über das Terrorregime der Weißgardisten auf der Krim. Die von ihm gefilmten Gräueltaten müssen nach Moskau, zumal ihm Hauptmann Fedotow von der Spionageabwehr der "Weißen" auf der Spur ist. Potozki bittet Olga um Hilfe, die sie ihm erst zögernd, dann sehr bewusst gewährt. Als er vor ihren Augen erschossen wird, ergreift sie die Partei der "Roten". Zwar kann das verbotene Filmmaterial sicher- und der Stummfilm fertiggestellt werden, doch der Zusammenbruch der alten Welt ist nicht mehr aufzuhalten.