Die besten Dokumentarfilme - Avantgarde und Experimentalfilm
- Strafpark77.717212Mockumentary von Peter Watkins mit Carmen Argenziano und Katherine Quittner.
In einem fiktiven Amerika der beginnenden 70er hat der US-Präsident das Kriegsrecht verhängt und Kriegsgegner, Hippies und andere Leute, die auf freie Meinungäußerung Wert legen, werden vor die Wahl zwischen Gefängnis und dem Strafpark gestellt, einem dreitägigen Marsch ohne Verpflegung durch die Wüste, bei der sie jederzeit von gut bewaffneten Verfolgern aus dem Spiel genommen werden können. Die Alternative erweist sich als Menschenjagd mit Abschussquote für frustrierte Ordnungsbeamte…
- MyWinnipeg7.67.5967Drama von Guy Maddin mit Ann Savage und Louis Negin.
“My Winnipeg” ist ein schlafwandlerischer Traum: Während der Arbeit an dieser Autobiografie, die eins ist mit der Biografie jenes verschneiten Ortes in der kanadischen Provinz Manitoba, fand Maddin sich im Haus seiner Kindheit wieder. Darsteller posieren als Brüder, Schwester und Familienhund im Wohnzimmer. Im Hintergrund die Mutter wie ein lebendes Bild. Die neue Bewohnerin, eine ältere Dame, bewegt sich nicht aus ihrem Sessel. Reist man in Winnipeg in die Vergangenheit, weicht einem die gealterte Gegenwart nicht von der Seite. “My Winnipeg” beweist, dass man angesichts des Gesamtwerkes von einem Maddin’schen Genre sprechen darf: tiefgründig, verstörend, und darin urkinematografisch.
- Untitled6.96.9506Dokumentarfilm von Michael Glawogger und Monika Willi.
Untitled ist ein Film, dessen Konzept es ist, kein Konzept zu haben. Der Filmtitel ist Ausdruck dieser Unbestimmtheit.
- HorseMoney6.17.6909Dokumentarfilm von Pedro Costa mit Tito Furtado und Ventura.
In seinem poetischen Semi-Dokumentarfilm Horse Money (OT: Cavalo Dinheiro) schwelgt Pedro Costa in den Gesichtern seiner sich in der Revolution befindlichen Heimat.
- Heart of aDog6.36.3346Essay-Film von Laurie Anderson.
In ihrer Essay-Dokumentation Heart of a Dog thematisiert Regisseurin Laurie Anderson das Thema Leben und Sterben durch ihre persönlichen Erfahrungen.
- Streamgestöber - Dein Moviepilot-Podcastpräsentiert von MagentaTV – dem TV- und Streaming-Angebot der Telekom
- Marilyn TimesFive?3Essay-Film von Bruce Conner mit Marilyn Monroe.
Found-Footage-Experimentalfilm von Bruce Conner, der die Möglichkeiten erforscht, inwiefern die Form eines Films die Wahrnehmung des Inhalts beeinflussen kann.
- CosmicRay6.461Essay-Film von Bruce Conner.
Found-Footage-Experimentalfilm, den Bruce Conner entlang Ray Charles’ “What’d I say” zum Bildinferno anschwellen lässt, in dem Sex, Krieg und Pop ineinander über- und aufgehen.
- Sleep?15Dokumentarfilm von Andy Warhol mit John Giorno.
In diesem Experimental-Film von Andy Warhol darf man seinem guten Freund John Giorno 5 Stunden und 20 Minuten beim schlafen zusehen. Sleep war einer von Warhols ersten Experimenten in Sachen Filmemachen und war als Anti-Film konzipiert.
- Hamlet - This Is YourFamily(2001) | Dokumentarfilm?52Dokumentarfilm von Peter Kern mit Artur Albrecht und Peter Brombacher.
Peter Kern zeigt, wie Christoph Schlingensief in der “nazifreien” Schweiz Parteien verbietet, den Hamlet am Zürcher Schauspielhaus inszeniert und dabei Neonazis resozialisiert.
- TheTerrorists?7.5101Dokumentarfilm von Thunska Pansittivorakul.
Ein Fischerboot, zwei Jungen im Gespräch. Beobachtungen: Licht fällt aufs Meer, wir erkennen nur ansatzweise ein Geschehen unter Wasser. Neue Szenerie: eine Gummibaumfarm, schwaches Licht von den Lampen am Weg, geheimnisvolles Dunkel, geheimnisvolle Vorgänge. Es folgen weitere Episoden eines hochspannenden und sehr experimentellen Dokudramas über die politischen Verhältnisse im Thailand der vergangenen Jahr. Der Blutdurst der Vergangenheit und die vermeintliche Wahrheit der Bilder überlagern sich. Menschen verlieren ihre Vergangenheit, willkürlich, sie werden zu Terroristen gestempelt, die Polizei schießt wild in Menschenansammlungen. Thunska Pansittivorakul, thailändischer Filmemacher, hat seinen Film „The Terrorists“ in 17 scheinbar unabhängige Segmente unterteilt, eine Mischung aus Dokumentar- und Experimentalfilm. Die Suche nach dem Halt und Wert der thailändischen Demokratie erscheint wie die Fahndung nach verlorenen Puzzleteilen. Ist das überhaupt Demokratie, was uns hier in teilweise drastischen Bildern (reale Schießereien auf belebten Straßen) vorgeführt wird, oder ist es nur ein Konstrukt der Machthabenden?
- Eat?142Dokumentarfilm von Andy Warhol mit Robert Indiana.
In diesem berühmten frühen Film von Andy Warhol ißt der Maler Robert Indiane 45 Minuten lang einen Pilz. Diese alltägliche Handlung wird durch das Fehlen jeder anderen zu einem Ereignis – und zeigt, dass “Realzeit” im Film (wo wir an Konzentration gewöhnt sind) die Handlung dehnt und nahezu unerträglich ist.
- BritishSounds?17Essay-Film von Jean-Luc Godard.
Ein maoistischer Agitprop-Experimentalfilm der Gruppe Dziga Vertov unter Godard, der das üblich Erzählkino für überholt und bourgeois erklärt.
- Blazes5.381Essay-Film von Robert Breer.
Experimentalfilm von Robert Breer: Viertausend Filmbilder, die hundert einfachste Dinge in atemberaubend schneller Folge zeigen, erzeugen eine einzige, zusammenhängende kinetische Impression.
- Gurtrug Nr.1(1967) | Essay-Film?1Essay-Film von Werner Nekes.
Experimentalfilm von Werner Nekes: 26 Personen und zwei Pferde bewegen sich auf der Grasfläche = Leinwandfläche und drücken dabei sich selbst aus. Wiederholt wird dieses Bild durch eine scheinbare Störung unterbrochen, die der Betrachter zu gerne enträtseln möchte.
- Kiss(1963) | Dokumentarfilm?14Dokumentarfilm von Andy Warhol.
Knapp eine Stunde lang sieht man für jeweils dreieinhalb Minuten lang hetero- und homosexuelle Partner leidenschaftliche, oberflächliche, tiefe, kurze, außerordentliche Küsse austauschen. Eine unbewegte, teilnahmslose Kamera hält die Ereignisse ohne Schnitte fest; das Ergebnis ist zugleich erregend und stumpft ab.
- Start(1966) | Essay-Film?1Essay-Film von Werner Nekes mit Werner Nekes.
Experimentalfilm von Werner Nekes: Ein Rechteck grünes Gras wird mit einem Netz von Bewegungen überzogen. Dabei interessieren die Personen nur als Objekte, als Farbmaterial, die die Farbwerte des Hintergrundes durch ihre Bewegung ändern. Die Filmleinwand ist gleichsam die Leinwand eines Bildes, auf das immer wieder verschiedene Schichten aufgetragen werden.
- Muhkuh(1968) | Essay-Film?1Essay-Film von Werner Nekes.
Dieser Experimentalfilm von Werner Nekes zeigt in einer Einstellung Kühe auf einer norddeutschen Weide, die sich in Unterbrechungen auf die Kamera-Arbeit zu konzentrieren versuchen.
- Impudence inGrunewald(1969) | Essay-Film?31Essay-Film.
Experimentalfilm von Otmar Bauer aus dem Umfeld des Wiener Aktionismus, der sich an einer Entmystifizierung von menschlichen Körperausscheidungen versucht. Achtung: explizite Darstellung!
- Otmar BauerZeigt2.641Essay-Film von Otmar Bauer.
Experimentalfilm von Otmar Bauer aus dem Umfeld des Wiener Aktionismus, der einen sich auf einen Tisch erbrechenden Mann zeigt, welcher anschließend mit den Ausscheidungen spielt.
- Wo ich wohne - Ein Film für IlseAichinger?5Dokumentarfilm von Christine Nagel.
Die existentialistische Collage Wo ich wohne – Ein Film für Ilse Aichinger ist eine visuelle Hommage an die titelgebende österreichische Schrifstellerin.
- TheVisitor?91Essay-Film von Katarina Schroeter mit Katarina Schroeter.
In ihrem dokumentarischen Film-Essay The Visitor begleitet Katarina Schröter fremde Menschen durch ihre Heimatstädte.
- Oskar Dawicki in ThePerformer?1Inszenierter Dokumentarfilm von Maciej Sobieszczanski und Łukasz Ronduda mit Oskar Dawicki und Agata Buzek.
Ein Einblick in die Welt der zeitgenössischen Kunst, basierend auf dem Leben des Performancekünstlers Oskar Dawicki, der sich selbst spielt. Das Hauptthema seiner Kunst ist die Suche nach der Antwort auf die Frage, ob… Oskar Dawicki überhaupt existiert. Das Markenzeichen seiner Performances ist sein blau-glänzendes Jacket.
Im Film begegnen wir Oskar an einem Wendepunkt seines Lebens, denn er erfährt, dass sein Mentor Zbigniew Warpechowski bald sterben wird. Warpechowski war auch der Mentor von Dearest, Oskars Freund aus Kindertagen, der später zu seinem Rivalen wurde, da er sich der kommerzielleren Kunst verschrieb und dadurch der profitabelste zeitgenössische Künstler Polens wurde. Daneben gibt es eine weitere komplizierte Beziehung in Oskars Leben: eine Affäre mit seiner Kunsthändlerin. Wie in den früheren Arbeiten Dawickis werden auch hier die etablierten Normen der moralischen, spirituellen und sozialen Ordnung in Frage gestellt und angeklagt.
The Performer ist die erste Kunstausstellung in Form eines Spielfilms: Oscar Dawickis Arbeiten sind mit der Leinwand nicht nur durch Zeit und Raum, sondern auch durch Erzählung, Drama und Gefühl verbunden. Der Film verbindet dabei Performancekunst mit Schauspiel und verschmilzt dokumentarische Filmarbeit mit Erzählkino.
(Text: Berlinale)
- FaceB?1Inszenierter Dokumentarfilm von Leila Albayaty.
Ein Filmdreh führt die Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin Leila Albayaty zu einer Reihe künstlerischer und musikalischer Begegnungen. Sie klaut die Bilder ihres eigenen Films und beschließt einen neuen Film zu daraus zu schneiden.
(Text: Berlinale)
- Fish Plane, HeartClock?2Dokumentarfilm von Arvo Leo.
Jahrelang lebte der Jäger Pudlo Pudlat (1916-1992) ein traditionelles, halb-nomadisches Leben auf Baffin Island in der kanadischen Arktis. Nach einer Jagdverletzung zog er in seinen Vierzigern in die Siedlung Dorset, wo er mit dem Zeichnen begann. Die Materialien erhielt er von der neu gegründeten West Baffin Eskimo Co-op, dem ersten von Inuit gegründeten Studio für Drucktechniken. In den folgenden 30 Jahren produzierte Pudlo mit Graphit, Filzstiften, Buntstiften und Acrylfarben über 4000 Zeichnungen und Gemälde. Viele dieser Werke wurden noch nie ausgestellt.
Pudlo gehörte zur Generation der Inuit, denen in den späten 1950er Jahren Stift und Papier in die Hand gedrückt wurden, damit sie “ihre Gedanken zeichnen” konnten. Exemplarisch an Pudlo ist, dass er einer der ersten war, der sich von der Idee entfernte, ausschließlich Bilder des traditionellen Inuit-Lebens anzufertigen – Bilder, die der Kunstmarkt bevorzugte. Stattdessen gesellten sich zu den Jägern, Iglus, Robben und Walrössern in Pudlos Werken immer öfter auch moderne Errungenschaften wie Flugzeuge, Telefonmasten, Autos und Uhren, die zu dieser Zeit im Norden immer üblicher wurden. Dank seiner spielerischen Ader ließ Pudlo diese Dinge auch oft miteinander verschmelzen, wodurch er surreale Hybride schuf, welche die radikalen kulturellen Transformationen um ihn herum verkörperten.
22 Jahre nach Pudlos Tod reiste Arvo Leo nach Cape Dorset um den Frühling dort zu verbringen, wo Pudlos Arbeiten entstanden. In Fish Plane, Heart Clock werden zahlreiche von Pudlos Zeichnungen und Gemälden mit Bildern collagiert, die Arvo Leo während seiner Zeit dort angefertigt hat. Leo porträtiert das tägliche Leben einer Kleinstadt im Wandel der Jahreszeiten während er zugleich surreale und oft hintergründige Energien, die Pudlos Kunst innewohnt, heraufbeschwört.
(Text: Berlinale)
- La últimapelícula?10Dokumentarfilm von Raya Martin und Mark Peranson mit Iazua Larios und Gabino Rodríguez.
Die experimentelle Doku-Komödie La última película verknüpft das Ende der Welt mit dem Ende des Kinos.