Die besten Filme der 2010er aus Ägypten
- Samsara
7.97.153638Essay-Film von Ron Fricke.Samsara ist eine Dokumentation über den Kreislauf des Lebens, die vor allem über aufwendig inszenierte Bilder im hochauflösenden 70mm Bildformat beeindrucken will.
- Kairo67877.64915Drama von Mohamed Diab mit Boshra Parwani und Nelly Karim.
Fayza wird regelmäßig in den öffentlichen Verkehrsmitteln befummelt, Nelly konnte knapp dem sexuellen Missbrauch entgehen und Seba war vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung. Diese drei ägyptischen Frauen und ihre jeweilige Form des Umgangs bzw. der Vergeltung stehen im Mittelpunkt.
- TheSquare7.77.6703Dokumentarfilm von Jehane Noujaim mit Khalid Abdalla und Magdy Ashour.
The Square (OT: Al Midal) ist eine bei Sundance prämierte Doku über den arabischen Frühling in Ägypten 2011.
- Reporting… ARevolution?3Dokumentarfilm von Bassam Mortada.
Ein Jahr nach dem erfolgreichen Aufstand gegen das Mubarack-Regime in Ägypten erinnert Reporting… A Revolution an die Ereignisse aus der Sicht von 6 Journalisten.
Reporting… A Revolution läuft auf der 62. Berlinale 2012 in der Sektion Berlinale Special.
- Tahrir2011?3Dokumentarfilm von Amr Salama und Tamer Ezzat.
"Tahrir 2011" ist ein Beitrag zur filmischen Aufarbeitung des arabischen Frühlings. Es ist der erste große Film zur sogenannten Facebook-Revolution in Ägypten - erzählt aus der Perspektive der jungen Revolutionäre. Am 25. Januar 2011 hatten die Proteste begonnen, nur 18 Tage später war es geschafft, und eine 30 Jahre dauernde verhasste Diktatur war am Ende. Der Film ist den Tagen des mutigen Widerstands gewidmet, der versuchten Unterdrückung und Einschüchterung - aber auch der Euphorie und dem Aufbruch eines ganzen Volkes. Es kommen die Helden des Aufstands zu Wort: eine junge Frau aus der Mittelschicht, ein Aktivist der Muslim Bruderschaft, ein Fotojournalist, ein Plakatkünstler und eine Ärztin mit Kopftuch, die alle von dem Kriegszustand berichten, der auf dem Tahrir Platz herrschte, von ihren Ängsten und Hoffnungen. Deutlich wird, wie schnell die Proteste anwuchsen und dass daran viele Schichten und Gruppierungen beteiligt waren - quer durch die ganze Gesellschaft. Mehr als eine Million Ägypter war auf dem Platz zusammen gekommen und rief dort den "Tahrir Staat" aus - als einzige freie Zone des Landes. Jetzt mussten die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser, die Müllbeseitigung und die sanitären Anlagen organisiert werden; Musiker liefern die Protestsongs dazu und ein improvisiertes Notarzt-Zentrum in einer Einkaufpassage leistet nicht nur medizinische Soforthilfe, sondern auch psychologischen Beistand, wenn die Lage zu kippen droht. "Jeder trägt das bei, was er am besten kann", berichtet einer der Protagonisten, damit die Gemeinschaft auf die Schnelle funktionieren kann. Ein kleines gelebtes Utopia. Sogar eine Hochzeit wird spontan gefeiert als Symbol für die Hoffnung auf eine Zeitenwende. Das alles ist begleitet von der ständigen Angst vor den nächsten drakonischen Schritten der Sicherheitskräfte und der Armee. Spürbar wird jedoch die Entschlossenheit der Menschen, sich diese historische Gelegenheit, trotz staatlicher Gewalt, nicht mehr nehmen zu lassen. "Brot! Freiheit! Würde!" - Besser hätten sie am "Tag des Zorns" ihre Forderungen nach den elementarsten Rechten nicht auf den Begriff bringen können. Zunächst werden diese Rufe mit Wasserwerfern, Schlägen und Schüssen beantwortet. "Ich sah zum ersten Mal, wie jemand erschossen wurde. Überall war Blut", so eine junge Frau, die wie viele andere mutige Frauen sich nicht einschüchtern lässt. "Aber zum ersten Mal fühlte ich mich als Mensch, nicht nur als Frau! Wir standen Seite an Seite mit den Männern, gleichberechtigt wie nie zuvor." Ein anderer Demonstrant zeigt, wie er seinen Körper mit Schaumstoff umhüllt, bevor er loszieht in die ungleiche Schlacht mit dem Staat, - es hat ihm das Leben gerettet; 800 andere mussten sterben und 5.000 werden verletzt. Mit Mubaraks Rücktritt schien dann ein neues Ägypten zum Greifen nahe. Auch wenn die politische Zukunft des Landes derzeit mehr als offen ist - der Blick zurück auf den Mut und die Euphorie dieser Tage lohnt sich, denn es sind Tage eines politischen Erdbebens, wie es bisher Ägypten noch nie erlebt hat. Erzählt wird der Film in drei Teilen: Teil eins ist geprägt von bislang im Fernsehen nicht gesehenen, spektakulären Aufnahmen aus den Tagen des Widerstands: Amateur-Filme und Handy-Videos in You Tube Qualität gepaart mit Augenzeugenberichten. In Teil zwei kommen Polizisten und Sicherheitskräfte zu Wort, die über ihre Einsätze gegen die Demonstranten berichten. Und Teil drei zerlegt die Mubarak-Herrschaft auf ironisch amüsante Weise nach dem Motto: "Wie werde ich Diktator?" Der Film "Tahrir 2011" ist keine Analyse der dramatischen Ereignisse, es ist selbst ein Dokument, zumal sich alle drei Filmemacher aktiv an der Revolution beteiligt hatten.
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- Microphone?4Musikfilm von Ahmad Abdalla mit Khaled Abol Naga und Menna Shalabi.
Khaled kommt nach zwei Jahren Auslandsaufenthalt in den USA nach Alexandria zurück. Seine Mutter ist gestorben, und das ersehnte Wiedersehen mit seiner Ex-Freundin verläuft ebenfalls negativ, denn diese fühlt sich im konservativen Ägypten nicht mehr wohl. Als Khaled mit seinem alten Freund Hany ein Kulturprojekt auf die Beine stellen will, bemerkt er jedoch, dass es in Alexandria eine blühende kulturelle Szene im Untergrund gibt: Bands und Hiphop-MCs, die westliche und östliche Einflüsse verquirlen; Filmemacher, die mit Dokumentarfilm und Spielfilm experimentieren; Skater, Sprayer und andere Künstler, die die Straßen der Stadt längst für sich vereinnahmt haben. Khaled nimmt sich vor, diese Ressourcen anzuzapfen. Er will ein Konzert in Alexandria organisieren, doch die Kulturförderung der Regierung will ihm weder Geld noch einen Veranstaltungsort zur Verfügung stellen.
- And on a DifferentNoteEG (2015)?1von Mohammad Shawky Hassan.
Zunächst Innenräume, in denen nichts zu passieren scheint. Nur auf der Ton-Ebene Stimmen und Telefonate als Schrifteinblendungen, die schon keine Untertitel mehr sind. Monologe von selbsternannten Patrioten und das Rauschen der Welt im Hintergrund.
(Text: Berlinale)
- La DolceSiriaEG (2014)?1von Ammar Al Beik.
Ein italienischer Zirkus kommt nach Syrien, aber in Rimini war er sicher nie, denkt der Regisseur. Statt den Kindern Freude zu bereiten, zerfleischt ein Löwe vor den Augen des Publikums einen Dompteur. Es gibt Bomben statt Feuerwerk. Und keinen Fellini.
(Text: Berlinale)
- Out on theStreet?Doku-Drama von Jasmina Metwaly und Philip Rizk.
Zehn Arbeiter aus Helwan, einer ägyptischen Industriestadt nahe Kairo, nehmen an einem Theaterworkshop teil. In den Proben kommen Geschichten über Ungerechtigkeit, Polizeibrutalität, korrupte Richter und ausbeuterische kapitalistische Arbeitgeber zu Tage.
(Text: Berlinale)
- AcapellaEG (2014)?1von Islam Safiyyudin Mohamed.
Eine Gruppe junger Männer ist in kleinen, würfelförmigen Zellen gefangen. Ihre Köpfe sind gesenkt, dann erhalten sie an Fäden kleine Botschaften und kommunizieren über Klopfgeräusche bis schließlich ein Gesang einsetzt – und damit die Befreiung. (Text: Berlinale)
- Shooting Stars Remind Me ofEavesdroppersEG (2013)?1
Maha Maamoun arbeitet vor allem mit Fotografie und Video und befragt dabei die Brüche, die zwischen Repräsentation und Interpretation bestimmter Ereignisse bestehen und deren Verbindung zu politischen Identitäten und verborgenen Hegenomien. Durch unsere Ohren, Medium sowohl für Annahme als auch Zurückweisung, verwebt Shooting Stars Remind Me of Eavesdroppers multiple auditive Register und Referenzen an literarische und visuelle Artikulationen des Akts des Zuhörens und den Status des Zuhörers.
- From behind of themonumentEG (2013)?1von Jasmina Metwaly.
Ein Filmessay über das Verhältnis von Bild, Ereignis und Zuschauer. Im Zentrum der Narration steht die Mohamed-Mahmoud-Straße in Kairo sowie eine Straßenschlacht, die dort 2011 zwischen Demonstranten und der Polizei stattfand. Der Film spricht über die Folgen eines Ereignisses und schafft dabei eine dritte Realität, die dem Verständnis dessen, was geschehen ist, dienen soll. Weder die Straßenszene noch der TV-Bildschirm, sondern die Realität eines abstrahierten Raumes, nämlich die eines Museums, erlaubt ein anderes Nachdenken über die Erzählung, der die Schaffung einer neuen Darstellungsform immanent ist. In dieser Erzählung geht es darum, wie politische Bilder in Ereignisse der Realität gewandelt werden und wie die Darstellung daran scheitert, ihre eigene Natur zu hinterfragen.
- Winter ofDiscontent?5Politdrama von Ibrahim El Batout mit Tamer Abdul-Hamid und Salah Alhanafy.
Winter of Discontent ist ein ägyptisches Drama.
- Scent ofRevolution?2Politische Dokumentation von Viola Shafik.
In Viola Shafiks Scent of Revolution (OT: Arij) fügen sich die Erzählungen eines koptischen Aktivisten, eines sozialistischen Schriftstellers, einer jungen Cyberspace-Designerin und des größten Sammlers von Fotonegativen im Lande zu einem komplexen Porträt von Geschichte und Politik.
- ArtWar7.5522Dokumentarfilm von Marco Wilms.
Die deutsche Dokumentation Art War zeigt, wie junge Ägypter die Kunst als Waffe im Kampf für ihre Revolution entdecken.
- Die Jungfrau, die Kopten undich6.67.4138Komödie von Namir Abdel Messeeh.
Für seine Dokumentation Die Jungfrau, die Kopten und ich begibt sich Regisseur Namir Abdel Messeeh auf eine spirituelle Reise nach Ägypten.
- Coming Forth byDay?102Drama von Hala Lotfy mit Salma Al-Najjar und Donia Maher.
Das Drama Coming Forth by Day zeigt einen Tag im Leben einer Ägypterin, die ihren kranken Vater pflegt.
- CairoExit?61Drama von Hesham Issawi mit Mohamed Ramadan und Maryhan.
Die 18-jährige Amal lebt in einem ärmlichen Viertel in Kairo. Sie steht vor einer schweren Entscheidung. Die koptische Christin ist schwanger von ihrem gleichaltrigen Freund, einem Muslim. Religiöse Differenzen lassen eine Heirat nicht zu. Sie weiß nicht, ob sie das Baby überhaupt behalten will. Die Situation spitzt sich zu, als sie ihren kärglichen Job verliert und ihr Freund von ihr verlangt, dass sie mit ihm zusammen die gefährliche illegale Überfahrt nach Griechenland wagt …
- MulberryHouse?Dokumentarfilm mit Sara Ishaq.
Nachdem sie zehn Jahre in Schottland gelebt hat, reist Sara Ishaq zurück in ihre Heimat Jemen, die sie als Kind verlassen hat. Dort hofft sie, sich erneut heimisch zu fühlen, aber schon bald ergeben sich Komplikationen. Außerhalb der Mauern ihres Elternhauses protestieren die Menschen gegen die autoritäre Herrschaft des Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Auch Sara und ihre Familie werden von den Unruhen erfasst. Sie arbeitet als lokale Berichterstatterin und gibt ihre Erfahrungen an die internationale Presse weiter.
- In den letzten Tagen der Stadt?111Drama von Tamer El Said mit Khalid Abdalla und Laila Samy.
Im Drama In den letzten Tagen der Stadt versucht ein Filmemacher 2009 die Seele seiner im Niedergang befindlichen Heimatstadt Kairo einzufangen.