Bei Bares für Rares werden immer wieder kuriose Schätze zum Verkauf angeboten. Ein ungewöhnliches Objekt sorgte aber gleich doppelt für Aufsehen: Erst wird es für eine unglaublich hohe Summe verkauft, dann kommt es sogar zum Gerichtsprozess. Hätte der Verkauf verboten werden müssen?
Ist das Kunst oder kann das weg? Kurioses Objekt erzielt XXL-Summe
Als Intensivpfleger Jörg bei Bares für Rares XXL (6. September 2023) vor Horst Lichter auftaucht, kann er nicht ahnen, dass sein mitgebrachtes Objekt für einen waschechten Skandal sorgen wird, der sogar vor Gericht verhandelt werden muss.
Auf den ersten Blick wirkt Jörgs ungewöhnlicher Schatz nicht gerade spektakulär: Denn für das ungeschulte Auge handelt es sich um einen schnöden Betonklotz, in den zwei Radioantennen eingelassen sind. Musik kann man damit auch nicht empfangen, stattdessen ist der sogenannte Weltempfänger eine symbolkräftige Skulptur der Künstlerin Isa Genzken.
Die Bildhauerin zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart; kein Wunder, dass Experte Detlev Kümmel einen schier unglaublichen Schätzpreis ermittelt: "30.000 bis 35.000 Euro." Die Händler:innen sind von der Betonskulptur ebenfalls begeistert; letztlich kann sich Schmuckexpertin Susanne Steiger den Weltempfänger für unglaubliche 16.000 Euro sichern. Doch im Anschluss an die Show geht das Drama erst richtig los.
Weltberühmte Künstlerin ist sauer: Sie will ihr Werk zurück
Isa Genzken ist eine der bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands; in den 90ern war sie sogar mit Gerhard Richter verheiratet – dem teuersten Künstler der Gegenwart. Kein Wunder also, dass ihre Werke zu horrenden Preisen gehandelt werden.
Krankenpfleger Jörg hatte den Weltempfänger von Genzken als Geschenk erhalten, wie er bei Bares für Rares verriet: "Ihr ging's zu dem Zeitpunkt nicht so gut. Sie brauchte jemanden zum Reden." Weil sie für eine Weile bei dem Pfleger wohnen durfte, soll die Künstlerin aus Dankbarkeit das sündhaft teure Geschenk überreicht haben.
Nach Ausstrahlung der Show wurde der Weltempfänger dann von Händlerin Susanne Steiger bei einem renommierten Auktionshaus in Köln zum Verkauf angeboten – doch das passte Erschafferin Isa Genzken überhaupt nicht. Sie wollte das Geschenk prompt wieder zurück und hatte die Auktion deshalb per Anwalt stoppen lassen.
Rechtsstreit bei Bares für Rares: Künstlerin zieht gegen Händlerin vor Gericht
Isa Genzken wollte den Verkauf unterbinden und stellte deshalb einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen Händlerin Susanne Steiger. Wie Monopol berichtet, behauptete Genzken, dass sie bei der Schenkung des Weltempfängers aufgrund psychischer Probleme überhaupt nicht geschäftsfähig gewesen sei. Sie hatte zuvor dem Tagesspiegel verraten, dass sie nach ihrer Trennung unter einem Alkoholproblem gelitten habe. Genzken habe sich an die Schenkung also nicht erinnern können, so die Aussage des Anwalts.
Vor Gericht hielt die Argumentation aber nicht stand. Ein Bonner Richter lehnte das Ersuchen der Künstlerin ab: Pfleger Jörg habe den Weltempfänger mehr als 10 Jahre lang gutgläubig besessen, bevor es zu der plötzlichen Rückforderung gekommen sei – damit sei jeglicher Anspruch nichtig. Gegenüber SPIEGEL ließ Genzkens Vertretung verlauten, dass man den Fall nun nicht mehr weiterverfolgen werde.
TV-Ausstrahlung & Streaming: Dann kommt Bares für Rares
Bares für Rares läuft montags bis freitags um 15:05 Uhr im ZDF. Die neuesten Folgen können in der ZDF-Mediathek gratis gestreamt werden.