Der brillante Filmemacher Andrei Tarkowski verstarb bereits im Jahr 1986. Er hinterließ ein Gesamtwerk mit acht abendfüllenden Titeln, die in all den Jahren nichts von ihrer Wirkkraft verloren haben. Vor allem Solaris und Stalker gelten heute noch als Meisterwerke der Science-Fiction.
Und jetzt das Beste: Die russische Filmgesellschaft Mosfilm stellt seit Jahren Klassiker des Sowjet-Films komplett kostenlos auf YouTube zur Verfügung. Meist in HD und mit verschiedenen Untertiteln. Das vermeintlich einzige Problem: Tarkowskis Filme liegen im russischen Original mit englischen Untertiteln vor.
Sci-Fi-Meisterwerke und mehr: Tarkowskis Filme gratis streamen
Auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Mosfilm stehen folgende Filme von Andrei Tarkowski zum kostenlosen Abruf bereit:
- Iwans Kindheit (1962)
- Andrej Rubljow (1964)
- Solaris (1972)
- Der Spiegel (1974)
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Stalker (1979)
Es fehlen lediglich seine beiden letzten Filme Nostalghia (1983) und Opfer (1985), die außerhalb Russlands gedreht wurden, sowie Vorsicht, Schlangen! (1979), zu dem Tarkowski das Drehbuch beigesteuert hatte.
Solaris: "Wir brauchen keine anderen Welten, wir brauchen Spiegel"
Solaris basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stanisław Lem und erzähl vom Psychologen Kris Kelvin (Donatas Banionis), der auf eine alte Weltraumstation gerufen wird, als die Crew von seltsamen Erscheinungen berichtet. Vor Ort glaubt er seinen Augen kaum, als seine vor zehn Jahren verstorbene Frau Hari (Natalja Bondartschuk) plötzlich vor ihm steht. Während die Wissenschaftler an einer Methode arbeiten, diese als Gäste bezeichneten Erscheinungen zu neutralisieren, hadert Kelvin mit den Schuldgefühlen, den Suizid seiner Frau mitverursacht zu haben, wie er glaubt.
Ein weniger profundes US-Remake, das ebenfalls Solaris heißt, kam 2002 mit George Clooney in der Hauptrolle heraus.
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Stalker: "Wir schauen, aber wir sehen nicht."
Stalker ist noch weiter von konventioneller Science-Fiction entfernt als es Solaris. Wir befinden uns in einer postapokalyptischen Welt, in der eine abgeriegelte Zone existiert. Ein sogenannter Stalker (Alexander Kaidanowski) führt einen Wissenschaftler (Nikolai Grinko) und einen Schriftsteller (Anatoli Solonizyn) in diese hinein und auf einmal wird der vergilbte Schwarz-Weiß-Film farbig. Ziel der Reisegruppe ist es, sich durch die traumhafte Unwirklichkeit der Zone zu manövrieren, um einen Raum zu finden, der den innigsten Wunsch jener erfüllt, die ihn betreten.
Die Vorlage liefert in diesem Fall die Kurzgeschichtensammlung Picknick am Wegesrand von den Strugazki-Brüdern, die auch das Drehbuch für den Film beisteuerten.
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Während Solaris als einer der besten Sci-Fi-Filme gilt (etwa bei Empire auf Platz 25), wird Stalker sogar als einer der besten Filmen aller Zeiten gehandelt und liegt in der legendären Liste von Sight and Sound auf Platz 43.
Beide Filme entstanden unter äußerst widrigen Umständen. Sei es aufgrund von Gegenwind vom Vorlagenautor, Einsprüchen der sowjetischen Filmbehörde oder höherer Gewalt, die Filmmaterial unbrauchbar machte, was Reshoots nötig machte. Es heißt sogar, Tarkowski sei an den Folgen der Stalker-Dreharbeiten an giftigen Locations gestorben. Unsterblich ist er immerhin durch seine Werke geworden.