7 Gründe, Heroes Reborn eine Chance zu geben

08.10.2015 - 10:15 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Heroes RebornNBC
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Heroes Reborn ist gestartet! Nach drei Folgen der Wiederbelebung lässt sich ein erstes Fazit ziehen. Während sich die Kritiker mäßig begeistert zeigen, vergebe ich mein Herz für Serie und habe 7 Gründe, warum ihr Heroes Reborn eine Chance geben solltet.

Mit skeptischer Vorfreude wurde Heroes Reborn erwartet, das Reboot zur Serie Heroes, welche sich in vier Staffeln vom Publikums- und Kritikerliebling zum enttäuschenden Qualitäts-Ausläufer selbst absetzte und 2010 mit einem Cliffhanger aus dem Fernsehen verabschiedet wurde. In der ersten Staffel schuf Heroes-Schöpfer Tim Kring 2006 ein X-Men-inspiriertes Universum mit und ohne begabte Menschen, die ihre Kräfte entdecken und damit die Welt retten - zu einer Zeit, in der Marvel und DC die Kinoleinwände noch nicht im Monatstakt umwarben. Ein Märchen wurde erzählt von einem unsterblichen Mädchen, einem zeitreisenden Helden und dem ultimativen Kampf von Gut gegen Böse. Gemischt wurde das Ganze mit einem düsteren Hinweis auf die (all)tägliche Diskriminierung verschiedenster Gesellschaftsschichten und Ethnien. Das war Heroes.

Irgendwann ging alles den Bach runter und in Staffel vier war der Handlungs-Schlamassel so groß, dass selbst ich als großer Fan aufhörte, die Serie zu gucken. Vor zwei Wochen startete Heroes Reborn und viele waren gespannt, auf welchem Niveau der breit gespannten Qualitäts-Skala der Originalserie sich das Reboot/Sequel einnisten würde: Die Kritiken sind gemischt. Zu bunt, zu verrückt, zu seltsam, zu X-Men, aber doch sympathisch, spannend, hat Potenzial. Ich bin begeistert von den ersten drei der 13 geplanten Episoden und habe sieben Gründe vorbereitet, Heroes Reborn eine Chance zu geben:

1. Neue Charaktere, neue Geschichten, neue Kräfte. Der einzige Hauptcharakter in Heroes Reborn, der auch in der Originalserie eine wichtige Rolle spielte, ist Noah Bennet (Jack Coleman). Es gibt mehrere neue gute und böse Charaktere und die üblichen verdächtigen Überläufer. Wie alle ihre Handlungen und Hintergründe zusammenpassen, werden wir wohl erst am Ende der 13 Episoden verstehen. Noahs Gedächtnisverlust und seine Suche nach der Wahrheit ist nur eine von zahlreichen Geschichten und die einzige, welche direkt an die originale Serie anknüpft. Hier wird nichts Altes aufgewärmt, sondern gleich im Pilot zahlreiche neue Storylines, Charaktere und faszinierende Kräfte etabliert.

2. Cameos der Original-Stars. Dieser Grund ist natürlich den Fans des Originals vorbehalten. Denn vollständig müssen all jene, die die Charaktere von Heroes lieb gewonnen haben, nicht auf ihre Helden verzichten. Auch ein Fanliebling hat seinen großen Auftritt.

3. Krimi. Zu Beginn der Geschichte gibt es eine große Explosion - jemand hat eben jene Veranstaltung, die ein freundschaftliches Verhältnis der EVOs mit anderen Menschen garantieren soll, in die Luft gesprengt. Trotz der Fülle an Storylines steht diese unmissverständlich im Zentrum. Noah Bennet war dort und glaubt, seine Tochter dabei verloren zu haben. Offenbar wurde ihm sein Gedächtnis gelöscht (wer könnte das wohl gewesen sein?) und bisher muss er von Folge zu Folge puzzeln, grübeln und sich prügeln, um mit immer mehr Hinweisen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, was tatsächlich geschehen ist.

4. Knackige Erzählweise. Heroes Reborn hat nur 13 Folgen, und wer die ersten drei gesehen hat, der weiß, dass sie sehr kurz angebunden sind. Hier wird nicht lange herumgefackelt, die Ereignisse gehen Schlag auf Schlag. Kring selbst spricht  von einer "aggressiveren Art des Storytellings", bei der die Leute spüren, dass sie in kurzer Zeit ein großes Finale erwartet. Kring weiß, dass die größte "Fallgrube" der alten Staffeln die große Menge an Geschichte war, die in über 20 Episoden pro Staffel erzählt werden musste. Während manche beklagen, dass die Fülle an Geschichten mit wenig Screentime nicht ausreichend fesselt, empfinde ich es als Anreiz, wieder einzuschalten, um letzten Endes das große Ganze vor Augen zu haben. Ich will eine Antwort auf all die Rätsel und freue mich auf die immense Befriedigung, welche das Finale dadurch garantiert.

5. Weniger Superhelden, mehr X-Men. Ich brauche nicht noch eine Geschichte über einen finsteren Helden, der sich rächt, der ein Badass ist, dessen komplexer Charakter in düsteren und aufreibenden Geschichten nach und nach offenbart wird, der quasi neben uns wohnen könnte. Es gibt zur Zeit Arrow und Daredevil, es folgen Jessica Jones, Luke Cage und weitere. Alle werden sie in einen Realismus eingebettet, für dessen Selbstverständlichkeit wohl Christopher Nolans The Dark Knight-Trilogie Schuld ... äh, verantwortlich zeichnet. Heroes Reborn widersetzt sich standhaft dem Zeitgeist der Helden-Einzelschicksale im Fernsehen und bietet eine breite Palette an Menschen mit Superkräften, ähnlich der Richtung, die Agents of S.H.I.E.L.D. für die dritte Staffel eingeschlagen hat. Nicht die einzelnen Helden stehen im Mittelpunkt, sondern die Zweiklassengesellschaft, welche die Gesellschaft spaltet.

6. Bunt, bunt, bunt. Apropos bunt. Heroes Reborn driftet bei aller ernster Thematik der Diskriminierung aus Angst vor dem Fremden nicht in die superernste Moralstunde der neuen X-Men-Filme ab, sondern bleibt dabei Comic-haft und handelt sich von Frame zu Frame, spielt an den verschiedensten Ort und mit den absurdesten Kräften. Diese Mischung lässt Heroes Reborn eigenartig wirken - im erfrischenden Sinn.

7. Das Märchen des Katana Girl. Die wohl ansprechendste und schrägste Geschichte ist jene des japanischen Mädchens, das in eine virtuelle Welt eintauchen kann, nämlich jene des Computerspiels Evernow. Mit ihrem Katana metzelt sie sich im pinken Outfit abwechselnd durch Pixel-Gegner und Sicherheitskräfte, im Spiel und in der Realität. Die Geschichte ist schrill und einzigartig. Es ist ein ansprechendes, andersartiges Märchen eines Mädchens mit einer Mission - ihren Vater zu retten, der in einen großen Turm verschleppt wurde. (Wer könnte das bloß sein? Und kommt uns das Schwert nicht bekannt vor? Und wie passt das alles zusammen?)

Wie gefällt euch Heroes Reborn? Haben euch die sieben Gründe überzeugt?

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