7 neue Fragen an JonnyvsSherlock

25.10.2015 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
But right now these moments are not stories.
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But right now these moments are not stories.
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Verkannte Spring Breakers, der zurückgekehrte Glauben ans Actionkino und die Leinwandhelden, die auch ohne Action unser Leben verändern - JonnyvsSherlock ist wieder da!

Wegen eines vollkommen unerwarteten Ausbruchs von Urlaubstagen ist der neue, überarbeitete, längere und rundum noch viel flauschigere Fragebogen zwar immer noch nicht ganz fertig (Sorry!), aber dafür gibt es noch so viele Leser da draußen (Ja, nicht umgucken, ich meine DICH!), die noch nicht mal am bisherigen teilgenommen haben. Also, worauf wartest du? Sag Kängufant Bescheid, dass du unbedingt auch mal 7 Fragen beantworten möchtest! Nicht vielleicht lieber morgen, heute! Denn heute ist auch der Tag, an dem JonnyvsSherlock zum Fragebogen zurückkehrt - also lasst euch inspirieren!

Welcher Film drückt jedes Mal auf deine Tränendrüse, ob du willst oder nicht? Und welcher Film schafft es jedes Mal, alle Wolken weg zu schieben?

Auf beide Fragen gibt es nur eine Antwort: The Perks of being a Wallflower. Der wundervollste Coming of Age-Film, den es gibt (mag streitbar sein, Die Reifeprüfung ist auch fantastisch). Er fängt die Jugend in all ihren (un)schönen Gefühlsphasen ein, verleiht jedem Charakter auch wirklich Charakter. Ich konnte dort mit geradezu jeder Figur mitfühlen. Gefühle wie Freundschaft, Liebe und auch Nostalgie sind hier alle vereint. Freude und Leid. Jedesmal. Zum Weinen.

Herr Verteidiger, Sie haben das Wort: Welcher Film, welche Serie hat, deiner Meinung nach, eine viel zu schlechte Bewertung auf moviepilot?

Spring Breakers. Dieser zynische Film über Großstadtleben und Kriminalität, über (fehlende) Moral und den Einfluss von Drogen, mit seinem einzigartigen, meisterhaften Schnitt ist ein verkanntes Meisterwerk.

Was ist das schönste, bzw. was ist das schlimmste Erlebnis, das du jemals in einem Kino hattest?

Da gibt es vieles. Glücklicherweise sind die schönen Erlebnisse tatsächlich überwiegend. Das war Interstellar, der mir klar machte, dass es doch noch großes, überwältigendes, Bilderkino mit Gehirn gibt, das nur im Kino solch eine Pracht und Wirkung entfaltet. Das war Whiplash, der mich durch ein Bad der Gefühle schickte, das noch rasanter als der trommelwirbelgleiche Schnitt meinen Kopf zermarterte und in allen meisterlich zelebrierten Disziplinen immer noch ein Meisterwerk darstellt. Das war Mad Max: Fury Road, der mir den Glauben an das Actionkino wieder gab (was leider nicht bedeutet, dass sich daran abseits viel geändert hat) und mir einen unvergleichlichen Popcorngenuss bot. Das war Victoria, der mich durch seine völlig revolutionäre Machart, den One-Take, das improvisierte und erhabene Schauspiel und die ungefilterten Emotionen zuletzt in den Sessel drückte.

Und da gab es leider auch Dinge (ich sage bewusst nicht Filme oder Erlebnisse) wie Man of Steel, dessen Kinosichtung mir Kopfschmerzen, Wut und Langeweile bot. Alles sinnlosen Massenkarambolagen, nicht existentem Schauspiel oder Story geschuldet.

Kontaktbörse: Welche zwei Leute (ob vor oder hinter der Kamera, noch lebendig oder nicht) wären wie geschaffen für eine Zusammenarbeit? Und wie sähe dieser Film aus?

Da gibt es wieder sehr viele Möglichkeiten und, um ehrlich zu sein, erscheint mir keine davon realistisch. Es wären prinzipiell alle Filmschaffenden die ich verehre, in beliebiger Kombination. Doch wie das dann in der Praxis aussähe, davon habe ich keine Ahnung, und das könnte natürlich sehr oft extrem schiefgehen.

You are all weirdos! Der Erfolg welches Schauspielers oder Regisseurs ist Dir unerklärlich? Welches Talent wurde hingegen von der Welt sträflich vernachlässigt?

Da gibt es viele, offensichtliche Beispiele: Michael Bay, wer auch immer Fack ju Göhte gemacht hat, Til Schweiger ... aber alles Dinge, über die ich mir tunlichst wenig Gedanken mache. Am Besten ignoriert man so etwas, dann tut es am wenigsten weh.

Ich muss zugeben, dass die meisten Filmschaffenden, die ich verehre, unglaublich viel Aufmerksamkeit erhalten. Manche vielleicht immer noch nicht genug, aber da sind die Grenzen wohl selbst für diesen Fragebogen zu subjektiv.

Wer ist deine größte Filmheldin, dein liebster Filmheld? Und warum ist sie / er / es besser als die anderen?

Wichtig hier für mich ist vielleicht die Bezeichnung "Heldin"/"Held". Denn viele Protagonisten meiner liebsten Filme sind nicht gerade das, was man als Helden bezeichnen würde. Aber es gibt sie natürlich, die guten Menschen. Wie so oft, kann ich mich hier nicht mit nur einer Antwort zufrieden geben.

Da wäre Charlie, der Protagonist des bereits erwähnten The Perks of Being a Wallflower, mit dem ich mich in all seinen Facetten sehr identifizieren konnte, der über den Film immer mehr innerlich wächst und Erfüllung findet, auch durch seinen eigenen Willen.

Auch die beiden anderen Protagonisten des Films haben mich nicht losgelassen. Die Geschwister Sam und Patrick sind liebenswerte Charaktere, denen man schnell in jede Situation des Lebens folgen möchte. Beide haben ihre Schwierigkeiten und haben schwierige Aufgaben zu bewältigen. Jedoch sind sie immer zutiefst gute Menschen.

Dann wäre da Jill aus C'era Una Volta Il West, eine faszinierende Figur voller innerer Stärke und Sturheit, die ich bei jedem Schicksalsschlag nur tröstend in den Arm nehmen wollte.

Dann gibt es da Joe aus Nymphomaniac, eine der wohl stärksten Frauenfiguren der Filmgeschichte, die mit ihrer Intelligenz und ihrem Selbstbewusstsein, ihrer fassungslos zelebrierten Eigenständigkeit beeindruckt.

Oder Shoshanna Dreyfus aus Inglourious Basterds, die ihre nur verständliche Rache nehmen will, dafür im Film weit geht, vielleicht zu weit. Aber trotz der moralischen Grenzen, die sie überschreitet, erlebte ich sie als Heldin, zumindest ihre eigene.

Ja, vielleicht bin ich ein bisschen wie Tarantino und verliebe mich in starke Frauenrollen.

Hier hast du eine Million - jetzt geh hinaus in die Welt und bau das Kino deiner Träume. Sag uns nur kurz bescheid, wie es aussähe ...

Es wäre (wie zu erwarten, bei dem enormen Budget) ein Kino riesiger Ausmaße, mit vielen, großen Sälen. Es gäbe Projektoren, die noch echten Film zeigen können. Alle Vorstellungen würden im Originalton oder im Originalton mit Untertiteln gezeigt. Es gäbe natürlich auch regelmäßig Vorstellungen alter Klassiker oder allgemein von Filmen, die ich liebe. Es gäbe einige Bars und Restaurants, in denen ab und zu auch Vorlesungen, Vorträge oder Diskussionen von Filmschaffenden stattfänden. Es gäbe zudem ein Museum, das versucht, die wichtigsten Relikte der Filmgeschichte für sich zu gewinnen.

Aber genug der Träume, lasst uns Filme erleben!

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