Achtung: Pretty Mama ist nicht Pretty Woman

09.03.2009 - 08:45 Uhr
Pretty Mama
ZDF
Pretty Mama
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Das ZDF zeigt heute eine typische Midlife-Crisis-Geschichte – aber ohne Julia Roberts.

Pretty Mama heißt der Film, den das ZDF heute Abend zur besten Sendezeit ausstrahlt. Pretty Mama? Ein Film mit Julia Roberts? Nein! Ein Film über eine Prostituierte, die Mama ist? Auch nicht! Wer kommt nur auf solche Titel, denn der Film hat nichts wirklich mit dem Romanzen-Klassiker Pretty Woman zu tun und Mama kommt auch nur am Rande vor. Wahrscheinlich wollen die Redakteure durch die Assoziation einige Zuschauer vor den Bildschirm locken. Ob es gelingt?

Karin Dittmann (Birge Schade) vereint in sich sämtliche Kompetenzen einer modernen Frau und bringt scheinbar problemlos Familie und Beruf miteinander in Einklang. Doch in ihr brodelt die Unzufriedenheit. Das Gefühl, in ihrem Leben an einem Punkt angelangt zu sein, der keine Veränderungen mehr zulässt, beunruhigt sie zunehmend. Als sie bei einem Preisausschreiben eine Woche Wellnessurlaub gewinnt, kommt es zum Streit mit Ehemann Peter (Oliver Stokowski): Karin packt kurz entschlossen ihren Koffer. An der Ostsee taucht sie in eine andere Welt ein. Unbeschwert bewegt sie sich zwischen den Hotelgästen und erregt die Aufmerksamkeit des Barpianisten Michel (Harald Schrott) – sehr zum Missfallen der Hotelteilhaberin Betty Billerbeck (Hannelore Hoger), die Michel für sich beansprucht. Und dann taucht plötzlich Peter auf, um seine Frau im Urlaub zu überraschen…

Das hört sich an wie eine typische “Midlife-Crisis”-Geschichte und ist es auch. “Pretty Mama gehört zu den romantischen Komödien, auf deren Ausgang man nicht wettet, weil er zu nahe liegt.”, schreibt Antje Harders in der Süddeutschen Zeitung. "Pretty Mama lebt von den Darstellern, eine Zierde für die Reihe “ZDF-Fernsehfilm der Woche” ist die Komödie aber nicht. Wo die Probleme der Ü-40-Generation in tiefsinnigen Dramen (Ein riskantes Spiel) und Tragikomödien (Alte Freunde) unter die Haut gingen, ist Berno Kürten s Film oberflächlich."

André Milke von der Welt entdeckt dann doch einen Grund, die sich den Film anzuschauen. “Dass für solch einen flachbrüstigen Plot vier hochkarätige Schauspieler gewonnen werden konnten, verblüfft schon sehr. In gewissem Sinne lohnt sich das sogar, denn insbesondere die weiblichen Darsteller ringen dem dürren Ausgangsmaterial noch einiges ab. Während Birge Schade mit selbstbewusster Bodenständigkeit und Sex-Appeal das steife Ambiente aufmischt, verspritzt Hannelore Hoger ihr Gift auf durchaus vergnügliche Weise. Die Herren wurden dagegen undankbarer besetzt: Oliver Stokowski muss sich auf einen erst betriebsblinden, dann extrem devoten Gatten reduzieren. Harald Schrott spielt anfangs die Parodie eines Gigolo, bis sich herausstellt, dass der es ernst zu meinen scheint.”

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