Schon wieder Blade Runner? Selbstverständlich! Denn einerseits kann man von einer guten Sache nie genug bekommen, und es geht nicht viel besser als Blade Runner. Andererseits geht es heute nicht um den Film selbst, sondern um seine Geschichte. Denn Blade Runner ist mehr als der Film, der schließlich in diversen Fassungen auf der Leinwand landete - Blade Runner ist eine Legende! Und wie bei allen Legenden ist die Geschichte dahinter fast so spannend, wie es der Film selbst ist.
Vollkommen egal, ob ihr sofort von ihm begeistert wart, wie Sachsenkrieger seine Größe erst mit der Zeit erkanntet, oder diese Entdeckung noch vor euch habt: Dangerous Days: Making Blade Runner ist jede Minute seiner dreieinhalb Stunden wert. Wenn ihr dieses Making-of noch nicht gesehen habt, solltet ihr das unbedingt nachholen!
Der Kommentar der Woche von Sachsenkrieger zu Dangerous Days: Making Blade Runner
Als ich als junger Bursche Ridley Scotts Alien das erste Mal sah, war
ich wie gebannt, terrorisiert, elektrifiziert, infiziert. Etwas später
sah ich Blade Runner das erste Mal und mir ging es wohl so wie den
Leuten 1982, die hinterher wie Ochs vorm Scheunentor standen. What the
Fuck war das? Coole Bilder, coole Musik, aber kein Wort gepeilt von dem
Teil. Wo war das Alien? Wo war der Todesstern? Wo war der knuddelige
Typ, der mit dem Teil telefoniert, das beim Menschen Zeigefinger heißt?
Der kommerziell anfangs völlig erfolglose Film entwickelte sich nicht im Laufe der Zeit. Die Welt entwickelte sich, die Menschen entwickelten sich ... und mit ihnen natürlich auch ich. Immer mehr nahm dieser in wirklich all seinen vielen Facetten unglaubliche Film mich mit und entwickelte ... nein, ich entwickelte mich zu einem Liebling dieses Films. Als ich vor ungefähr zwei Jahren eine Werkschau aller zu ergatternden Filme von Ridley Scott durchzog, war ich vom "Final Cut", der immer noch nur die Hälfte des ursprünglich vierstündigen Films darstellt, begeistert wie kaum zuvor.
DANGEROUS DAYS war der ursprünglich angedachte Titel von BLADE RUNNER, der glücklicherweise nicht übernommen wurde. Das Making Of mit gleichem Namen ist das vielleicht längste, begeisterndste und beste Making Of, das ich jemals gesehen habe. Nahezu alle Facetten eines der besten SciFis aller Zeiten werden hier von allen Seiten beleuchtet. Nicht nur das Gute, das Überragende, das Schöne, auch die Schwierigkeiten, die Probleme und das Bittere, das Dunkle, das an allen Ecken und Enden wartete, ein tapfer kämpfendes Filmteam zu verschlingen drohte, wird von allen Seiten ausgeleuchtet. Einer der letzten großen Filme, bei denen kein einziges Bild aus dem Computer stammt, sondern für den sich exzellente Filmemacher die Beine ausgerissen und die Köpfe zermartert haben, um unter der "Knute des Guv" einen einmalig schönen ... und für die Gelangweilten ... einmalig hintergründigen und tiefsinnigen Film zu schaffen...
Den Originalkommentar findet ihr hier.