Andor Staffel 2: Genevieve O'Reilly und Faye Marsay über Mon Mothmas große Rede im Senat und das Ende der Star Wars-Serie

09.05.2025 - 18:33 Uhr
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Andor biegt mit dem Ghorman-Massaker und Mon Mothmas großer Rede im Senat in die Zielgerade ein. Darüber haben wir mit Genevieve O'Reilly und Faye Marsay im Interview gesprochen.

Der Ghorman-Massaker erschüttert das Star Wars-Universum und führt zu einer der besten Szene, die wir bisher in dem Rogue One-Ableger Andor gesehen haben: Mon Mothma adressiert den Genozid im Senat und klagt Palpatine höchstpersönlich an. Die Kriegsverbrechen des Imperiums finden nicht länger auf vergessenen Randplaneten statt, sondern sind ins Zentrum der Galaxis vorgedrungen.

Mon Mothmas Rede markiert einen Moment für die Geschichtsbücher. Im Interview verrät uns Genevieve O'Reilly, die Chandrilas Senatorin bereits in Die Rache der Sith verkörperte, ehe sie aus dem Film geschnitten wurde, alle Details zu der prägenden Szene. O'Reilly kommt jedoch nicht allein. Sie hat Vel Sartha-Darstellerin Faye Marsay im Gepäck, die ihre Erfahrungen im Hinblick auf die letzten Episoden von Andor teilt.

Moviepilot: Wie fühlt es sich an, am Ende dieser Reise angekommen zu sein? Sechs Jahre hat die Produktion von Andor gedauert und für dich, Genevieve, sind es inzwischen sogar über 20 Jahre im Star Wars-Universum.

Genevieve O’Reilly: Das ist ein besonderer Moment. Wir können endlich das teilen, was für uns eine Art Diamant geworden ist – etwas, das wir jahrelang gehütet, geformt und daran gefeilt haben. Das ist ein sehr aufregendes Gefühl. Weil wir wussten, dass Staffel 2 die letzte Staffel der Serie ist, hat jeder nochmal alles gegeben, um die unglaublichen Drehbücher von [Serienschöpfer] Tony [Gilroy] zum Leben zu erwecken.

Faye Marsay: Da stimme ich vollkommen zu. Es fühlt sich an, als würden wir etwas sehr Wertvolles loslassen, in das alle Beteiligten mit ganzem Herzen investiert waren. Ich bin ein bisschen traurig, dass dieses Kapitel jetzt endet. Viele der Menschen, mit denen wir in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet haben, sind inzwischen Freunde und Familie geworden. Aber so ist das eben. Dinge entwickeln sich weiter, aber das, was wir geschaffen haben, bleibt für immer – und das ist wunderschön.

Wenn ihr an das Schicksal eurer Figuren denkt: Was war die eine Station, die ihr in dieser Staffel unbedingt noch mitnehmen wolltet?

Faye Marsay: Für mich war es Vels Verletzlichkeit. Ich wollte zeigen, was der Verlust, die Trauer mit ihr macht – welchen Preis sie zahlt. Aber auch, wie schnell sie diese Trauer in Zielstrebigkeit verwandelt. Das Einzige, was ihr wirklich wichtig ist, sind ihre Verbindungen zu Mon, ihrer Cousine, und der Rebellion. Man muss diese Facetten sehen, um sich mit einer Figur identifizieren zu können. Es war mir wichtig, dass Vel nicht nur als Soldatin oder rebellische Kriegerin gezeigt wird, sondern auch als Mensch, der leidet, opfert und innerlich mit sich selbst und den Problemen um sich herum hadert.

Genevieve O’Reilly: Ich wollte Mon Mothma noch ein Stück weiter erforschen und zeigen, wer sie wirklich ist. Es gibt da diesen einen Moment in Episode 9, der zum Herzstück der Figur für mich geworden ist – eine Rede, die sie im Senat hält. Ich bin so gespannt, wie die Szene bei den Fans ankommt. Es ist der Dreh- und Angelpunkt der Figur. Man spürt richtig, dass sie in diesem Augenblick ein großes Risiko eingeht und alles aufs Spiel setzt. Sie nutzt ihre eigene Stimme als Waffe. Das fand ich stark. Mir war enorm wichtig, dass man auch diese Seite von ihr kennenlernt – dieser eine Moment, wo sie unerschrocken ihre Stimme in einem Raum erhebt, in dem das niemand anderes tut.

Das war für mich auch einer der größten Gänsehautmomente der Staffel. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Rede kommt – und dann hast du komplett abgeliefert. Stand die Szene von Anfang an so im Drehbuch?

Genevieve O’Reilly: Das ist wirklich lieb, vielen Dank! Das war ein spannender Prozess, denn bei uns wird nichts improvisiert. Alles ist sehr präzise und durchdacht. Es gibt viele Gespräche im Vorfeld, aber sobald wir am Set sind, arbeiten wir mit dem, was wir haben. Eine Sache hat sich trotzdem verändert. Nachdem ich das Drehbuch zu Episode 9 gelesen hatte, meinte Tony: "Was denkst du?" Und ich war total begeistert, dass die Szene überhaupt drin war – aber es war ursprünglich keine vollständige Rede.

Im Drehbuch standen Fragmente, kleine Ausschnitte, weil Tony oft mit Szenen arbeitet, die parallel nebeneinander herlaufen und mit ihren Bildern und Ereignissen ineinander übergehen. Bei ihm passieren immer viele verschiedene Dinge gleichzeitig. Ich fragte ihn, ob er mir noch mehr Text schreiben kann – einfach für den Fluss und die Emotionen. Und er schaute mich an und sagte: "Du willst, dass ich dir eine ganze Rede schreibe, oder?" Ich meinte nur: "Ja, bitte." Am nächsten Tag hatte ich sie.

Ich bin dann zu unserem Regisseur Janus [Metz] gegangen und meinte: "Tony hat mir die Rede geschrieben." Und er sagte: "Okay, ich besorge mir eine Kopie." Am Drehtag selbst stand ich dann allein auf einer Art Leiter, in meiner Pod-Kapsel, vor einem riesigen Bluescreen. Nur ich und das Filmteam. Es war absolut elektrisierend. Ich habe die Rede an einem Stück durchgezogen. Und sie haben es genau so verwendet. Für mich war das einer der ganz besonderen Momente meiner Karriere als Schauspielerin.

Gerade nachdem deine Szenen aus Die Rache der Sith geschnitten wurden, muss sich diese große Rede unglaublich angefühlt haben.

Genevieve O’Reilly: Ich hätte nie gedacht, dass ich 20 Jahre nach dieser ersten Star Wars-Erfahrung noch einmal hier sein darf – das überrascht mich selbst. Ich war damals schon dankbar. Aber jetzt mit einem Autor wie Tony arbeiten zu dürfen, mit einem so großartigen Cast, mit Faye und all diesen talentierten Schauspielern, mit unserem unglaublichen Team – Kostüm, Maske, Szenenbild – das ist wie ein Traum.

Ich war auch sehr von der ersten Begegnung zwischen Mon und Val auf Chandrila begeistert. Die Vorbereitungen für die Hochzeit laufen auf Hochtouren und im Vorhof bündelt sich alles auf den Treppen, in den Gängen und Torbögen.

Faye Marsay: Ja, was ich an dieser Beziehung so schön finde – wie schon in Staffel 1 – ist, dass oft Dinge unausgesprochen bleiben. Vieles geschieht auf einer visuellen Ebene. Gerade hier sind es die Blicke, die uns so viel mehr über die Figuren erzählen, als es jeder Dialog könnte. Mon und Val schauen sich nur kurz in die Augen und sofort erkennt man, wie eng sie miteinander verbunden sind, wie sehr sie einander vertrauen. Gleichzeitig herrscht da eine gewisse Anspannung, Unsicherheit und Unruhe. Denn keine der Figuren weiß, wie es am nächsten Tag für sie weitergeht in dieser Welt.

Und das Beste an der Szene ist, dass sehr früh schon einiges kulminiert. Wir stehen auf der Treppe und führen die Gäste zur Hochzeit. Für einen Moment wirkt es, als spiele der Rest der Galaxis keine Rolle. Keine Rebellion. Kein Imperium. Dann entdeckt Mon Luthen – und boom! Es geht los. Jetzt gibt es keinen Ausweg mehr für die Figuren. Der Druck ist immer da, diese Bedrohung im Hintergrund, wie eine konstante elektrische Spannung unter der Oberfläche. Jeder versteht sofort: Wir befinden uns im Finale.

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Die 2. Staffel von Andor läuft seit dem 23. April 2025 bei Disney+. Jeden Mittwoch werden drei neue Folgen veröffentlicht. Insgesamt umfasst die Staffel zwölf Folgen.

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