Nach dem bundesweit erfolgreichen Kinofilm Der Bayerische Rebell über den eigenwilligen Liedermacher Hans Söllner stellt Andreas Stiglmayr nun ein Projekt Menschen, Träume, Taten vor, in dem die Sehnsüchte einzelner Menschen praktikable, nachhaltige Lösungen für ein gelungenes Lebensmodell hervorbringen. Hier sagt er, warum er sich entschied, das Leben in der Modellsiedlung Sieben Linden zu dokumentieren.
“Ein Ort, der einmal all das zu bieten hat, was mehr und mehr Menschen immer wichtiger wird: Natur, Bewegung, Gleichgesinnte, tolle Aufgaben, Abenteuer. Tausende Dinge will man gleichzeitig machen, sich unendlich vielen interessanten Problemen stellen, mit Leuten diskutieren und wichtige politische, kulturelle oder künstlerische Aktionen und Projekte voranbringen.
Alles scheint möglich; man könnte sich zerreißen. Aber wo bleibt dann die Muße, die Zeit für sich, für andere, für Familie? Ist es wirklich so schwer die eingeprägten Tugenden und Werte betreffend Fleiß, Leistung und Erfolg zu verändern? Aber dennoch, die Bewohner erkennen ihre Schwächen als Herausforderungen und sind so in der Lage sich und ihr Umfeld positiv zu verändern.
Weltweit entstehen immer mehr solcher Initiativen; ob als neue Siedlungen, durch Veränderung bestehender Dörfer oder die Gründung alternativer Wohnprojekte in den Städten. Die Menschen können das selbst in die Hand nehmen, brauchen dazu nicht auf “die da oben” warten und genau das ist für mich das Spannende.
Wie auch beim “Bayerischen Rebell” hieß es bei den Redaktionen der Sendeanstalten wieder: “Nein, mit diesem Thema wollen wir uns nicht beschäftigen”. Logisch dachte ich, sonst wäre ja unsere Gesellschaft auch nicht so wie sie ist. Aber ich will mich trotzdem ausdrücken und dies auch zum Publikum rüberbringen und auch davon leben, so dass ich unabhängig bleiben kann und weiter Filme machen kann über Themen, mit denen die sich nicht beschäftigen wollen.
Denn als überzeugter “Kaumleser” und begeisterter “Spontanbesucher” glaube ich nur wenn wir uns gegenseitig und zwar direkt zuhören und nicht andere aussuchen lassen was uns erzählt wird, dass sich erst dann wirklich etwas verändern kann, in uns und um uns herum."
Quelle: Mit Material von Stiglmayrfilm