Auch nach 50 Jahren ist Der Exorzist noch immer sehenswert, dank des großartigen Drehbuchs und den anspruchsvollen Dreharbeiten, die Gliedmaßen und tragischerweise auch Leben kosteten. Ob das an den harten Drehbedingungen von Regisseur William Friedkin lag oder an einem verfluchten Set, wie andere behaupten, bleibt wohl eine Frage des Glaubens.
Am 9. November erscheint der Film in einer limitierten 4K Version im Steelbook. Auf Amazon ist die Vorbestellung bereits ausverkauft, doch bei MediaMarkt gibt es noch Editionen, deren Vorverkauf bald startet.
Deal
Ganze fünf Discs befinden sich in dem hochwertigen Steelbook mit der Extended Directors Cut-Version und der Kinofassung in 4K und Blu-ray. Außerdem gibt es ein doppelseitiges Poster, ein Lesezeichen, Artcards und ein 40-seitiges Booklet.
Publikum fiel reihenweise in Ohnmacht
Menschen verließen schreiend das Kino, eine Frau in New York erlitt eine Fehlgeburt und Zuschauer:innen fielen reihenweise in Ohnmacht - die Berichte darüber, was im Kinosaal während der Aufführung passierte, überschlugen sich. Was davon wirklich wahr ist, kann nicht eindeutig geklärt werden. Am meisten häuften sich jedoch die Berichte von Kinoangestellt:innen über Erbrochenem in den Waschbecken. Laut The Post berichtete ein Reporter, dass man nach der Aufführung nicht mal in die Nähe der Waschbecken gehen konnte.
Verletzungen und Todesfälle prägten die Dreharbeiten von Horror-Schocker
Die Dreharbeiten standen schon zu Beginn unter keinem guten Stern, als ein Feuer beinah das komplette Set zerstörte. Die angedachten 85 Drehtage erweiterten sich auf 200 und die Kosten des Films lagen 4,2 Millionen US-Dollar (heutiger Wert: 21 Millionen) über dem geplanten Budget. Wie ebenfalls im Artikel der Post nachzulesen ist, verloren vier Crewmitglieder:innen während der Produktion ihr Leben. Es gab einen abgetrennten Daumen und einen Zeh. Hauptdarstellerin Linda Blair und Ellen Burstyn, die ihre Mutter spielt, litten durch die Dreharbeiten über viele Jahre an starken Rückenschmerzen.
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Exorzismus-Szene dauerte einen Monat und kostete 250.000 Dollar
Eine weitere Szene sorgte dafür, dass Linda Blair eine Abneigung gegen Kälte entwickelte, denn während des langen Drehs in der "Kühlkammer" trug sie nur lange Unterwäsche und ein Nachthemd. Drehbuchautor William Blatty, der zuvor auch den gleichnamigen Roman verfasst hatte, beschreibt, wie der Raum während des Exorzismus unfassbar kalt wird. Kälte wird im Film unter anderem dadurch dargestellt, dass man den Atemhauch sehen kann.
Wie Kamermann Owen Roizman gegenüber American Cinematographer erklärt, wurde das Set in einem Kühlraum nachgebildet und auf minus 20 Grad heruntergekühlt. Für den Atem hätten auch null Grad ausgereicht, doch Friedkin wollte, dass die Schauspieler:innen die Kälte wirklich fühlen. Da die Lichter den Raum aufwärmten, konnte immer nur drei Minuten am Stück gedreht werden, mit fünf Drehs pro Tag, wie der Regisseur der Directors Guild of America erzählt. Die Dreharbeiten dieser einzigen Exorzismus-Szene kostete im heutigen Wert ganze 250.000 Dollar und dauerte einen Monat.
Es gibt viele Geschichten, die sich um Der Exorzist ranken und einige sind zu Marketingzwecken aufgebauscht worden. Dennoch stecken traurige Schicksale hinter den Dreharbeiten und ein insgesamt sehr Kräfte und Geld zehrender Dreh, dessen Ergebnis jedoch seit einem halben Jahrhundert verblüfft. Der Exorzist war seiner Zeit voraus und bis heute kommt kein Sequel oder Prequel ansatzweise an die Qualität und den Erfolg des Erstlings heran.
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