Box-Office-Sommer läuft historisch schlecht für nordamerikanische Kinos

29.08.2017 - 10:25 Uhr
Transformers 5: The Last KnightParamount
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Nordamerikanische Kinos hadern mit dem schlechten Abschneiden großer Blockbuster am Box-Office. Einnahmen aus dem Ausland bewahren die Studios vor Totalausfällen.

Der laufende Blockbuster-Sommer erweist sich für Kinos in Nordamerika als eisige Angelegenheit. Wie The Hollywood Reporter  mit Berufung auf Daten der Martkforschungsfirma Com Score  berichtet, wird sich der Rückgang von Ticketverkäufen in den USA und Kanada nach dem bevorstehenden Labor Day am 4. September auf annähernd 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr belaufen. Dies stelle den höchsten Wert seit 2014 (14,6 Prozent) dar. Erstmals seit 2006 sei es den großen Tentpole-Produktionen der Hollywood-Studios zudem nicht gelungen, über 4 Milliarden US-Dollar am heimischen Box Office einzunehmen. Die Prognostiker schätzen den Umsatz hiermit auf 3,78 Milliarden Dollar, was einem Minus von 15,7 Prozent im Vorjahresvergleich entspräche. Die Ticketverkäufe erreichen laut Box Office Mojo  ziemlich sicher den schlechtesten Wert seit 25 Jahren, heißt es weiter.

Sequel- und Reboot-Flops

Auffällig ist der vergleichsweise geringe Anklang von Sequels bzw. Neuauflagen bereits bestehender Reihen. Transformers 5: The Last Knight etwa kam in den USA und Kanada nicht über Einnahmen von gut 130 Millionen Dollar hinaus. Die Mumie generierte gar nur 80,1 Millionen Dollar, während Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache immerhin knapp 172 Millionen Dollar in die Kassen spülte, damit aber ebenso klar hinter seinen Vorgängern zurückblieb. Besser erging es dagegen den Superheldenfilmen Guardians of the Galaxy Vol. 2 (389,37 Millionen Dollar), Wonder Woman (406,19 Millionen Dollar) und Spider-Man: Homecoming (318,94 Millionen Dollar) sowie dem Animations-Hit Ich - Einfach unverbesserlich 3 (254,6 Millionen Dollar).

Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache

Erstlings- und R-rated Flops

Als Kassenflops erwiesen sich in diesem nordamerikanischen Box-Office-Sommer King Arthur: Legend of the Sword (39,18 Millionen Dollar), Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (39,69 Millionen Dollar) und Der Dunkle Turm (45 Millionen Dollar). Überdies schafften es diverse R-rated-Komödien, darunter Baywatch (58,06 Millionen Dollar), nicht, weitreichendes Interesse beim Publikum zu erzeugen. Laut Paul Dergarabedian von Com Score kann dies ein Loch von über 500 Millionen Dollar in den nordamerikanischen Kinomarkt gerissen haben.

Rettung aus dem Ausland

Dass die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Filme nicht zu Komplettausfällen avancierten, hat Hollywood den Einnahmen aus dem Ausland zu verdanken. Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache etwa brachte es außerhalb Nordamerikas auf zusätzliche 619,7 Millionen Dollar, Transformers 5: The Last Knight auf 473,8 Millionen Dollar, und für Die Mumie kamen zusätzliche 327,68 Millionen Dollar hinzu. Zwar spielten die drei Filme ihre Produktionskosten in dreistelliger Millionenhöhe recht deutlich wieder ein. Der deutliche Rückgang gerade nordamerikanischer Kinogänger sollte die Alarmglocken jedoch laut läuten lassen. Übrigens: Die USA und Kanada erlebten jüngst ihr umsatzschwächstes Box Office-Wochenende seit über zwanzig Jahren.

Was sagt ihr zum schwachen nordamerikanischen Kinosommer?

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