Cadillac Records schrieb Musikgeschichte

28.04.2009 - 12:00 Uhr
Cadillac Record
Sony Pictures
Cadillac Record
0
0
Adrian Brody spielt Leonard Chess im Chicago der 1950er Jahre. Doch wer ist Leonard Chess?

Cadillac Records erzählt episodenhaft von dem legendären Platten-Label Chess-Records und ihrem Gründer Leonard Chess. Da einigen von Euch diese Namen nicht allzuviel sagen dürften, sei hier kurz ihre Geschichte geschildert:

Die Brüder Leonard und Philip Chess waren zwei jüdische Einwanderer aus Polen, die 1928 nach Chicago kamen. Sie betrieben verschiedene Bars im Süden der Stadt, darunter einen Nachtclub namens “The Macomba”. Dort spielten in den 1930er und 1940er Jahren zahlreiche schwarze Blues-Musiker, die vom Missisipi-Delta nach Chicago strömten, um während der Wirtschaftskrise im Norden ihr Glück zu versuchen. Die Chess-Brüder erkannten das Potential von Musikern wie McKinley Morganfield, besser bekannt als Muddy Waters, mit dem sie mehrere erfolgreiche Singles produzierten. Durch ihre Verbindungen zu einigen Radiosendern und lokalen Clubs konnten sie Muddy Waters in kurzer Zeit zum führenden Blues-Sänger der Stadt aufbauen.

Nach ihren Erfolgen mit Muddy Waters übernahmen die Chess-Brüder 1949 das Platten-Label “Aristocrat-Records” und nannten es in “Chess-Records” um. Das Label machte sich bald einen guten Namen mit der Entdeckung weiterer Größen des Rhythm & Blues. Mit dem Harmonika-Spieler Little Walter Jacobs und Chester Burnett alias Howlin Wolf konnte “Chess Records” in den frühen 1950er Jahren einige große Hits landen. Ihre Platten gehören zu den einflussreichsten Veröffentlichungen der Blues-Geschichte und inspirierten unmittelbar viele der erfolgreichsten Musiker dieses Genres der 1960er und 1970er Jahre. Weitere große Namen, die in den 1950er Jahren über “Chess Records” zur Berühmtheit gelangten, sind Jimmy Rogers, John Lee Hooker, Willie Dixon, Elias McDaniels, Etta James und Chuck Berry, um nur die bekanntesten zu nennen. Die Firma vergrößerte sich ständig, bildete einige Sub-Labels und produzierte mit den Jahren zunehmend auch Jazz, Soul und Rock’ n Roll.

Der Legende nach hat Brian Jones Keith Richards zum ersten Mal angesprochen, weil dieser eine Chess-LP von Muddy Waters bei sich trug und als sie später eine Band gründeten, wurde diese nach dessen Song “Rollin’ Stone” benannt. Als die Briten einige Jahre darauf ziemlich erfolgreich wurden, nahmen sie einige Stücke in den Chess-Studios auf, um ihren Vorbildern Tribut zu zollen. Doch ging es in den 1960er Jahren mit Platten-Label allmählich bergab. Leonard Chess, die kreative Kraft der Company, war zunehmend mit seinem Radiosender beschäftigt und verkaufte 1969 die Firma für 6 Millionen Dollar. Leonard Chess starb noch im selben Jahr.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News