Für Beetlejuice-Genie Tim Burton vor der Kamera stehen, ist die eine Sache. Aber dann gleich in der Rolle von Hollywood-Legende Orson Welles? Das kann jedem Darsteller Angst machen. Insofern ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass Marvel-Star Vincent D'Onofrio (Daredevil: Born Again) mit Groll auf seine Darstellung in Ed Wood zurückblickt.
Tim Burton ließ Vincent D'Onofrios Stimme nachsynchronisieren
Ed Wood dreht sich um das Leben des gleichnamigen, berüchtigten B-Movie-Regisseurs. In einer Szene des Films trifft der Protagonist (Johnny Depp) den meisterhaften Regisseur und Schauspieler Orson Welles (D'Onofrio) in einem Restaurant, und die Legende gibt ihm einige Tipps mit auf den Weg. Es ist eine kurze Szene. Aber Jahre später sorgte sie bei D'Onofrio immer noch für Frust, wie er IGN 2005 offenbarte:
Ich war nie zufrieden mit meiner Arbeit in Ed Wood. Tim war es, aber ich nicht. [...] Die Produktionsfirma brauchte sehr lang, um mich einzustellen, und ich war mit einem anderen Projekt beschäftigt. Am Ende hatte ich nur drei Wochen zur Vorbereitung und das ärgerte mich. Ich musste mutig sein und das Beste daraus machen. Es war zu viel Karikatur. Ich mochte es nicht.
Schaut hier den Trailer zu Ed Wood:
Zumindest ein Aspekt an D'Onofrios Darstellung passte offenbar auch Burton nicht: die Stimme. Wie unsere Schwesternseite Allociné schreibt, ließ er den Schauspieler durch seinen Kollegen Maurice LaMarche (Futurama) in der englischen Version nachsynchronisieren.
Auch interessant für D'Onofrio-Fans:
Aber D'Onofrios zweite Chance als Orson Welles kam knappe zehn Jahre später: Womöglich noch immer von seinem Groll mit Ed Wood umgetrieben, drehte er den Kurzfilm Five Minutes, Mr. Welles, in dem er die Schauspiellegende erneut verkörperte. Der Film lief beim Filmfestival in Cannes und fand laut Allociné großen Beifall.
D'Onofrio, der sich selbst als Method Actor bezeichnet, mag seine Leistung womöglich mit den strengsten aller Augen betrachten. Die Filmgeschichte selbst aber hat ihm längst einen Ehrenplatz zugewiesen: Dank seiner Leistungen in Full Metal Jacket, Men in Black, The Cell oder jüngst Daredevil: Born Again gilt er als einer der vielseitigsten Darsteller seiner Generation.