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Drei Geheimtipps aus 2015

02.01.2016 - 16:10 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Freuen sich über und genießen meine Empfehlungen: Asa und Chloë
Paramount Pictures
Freuen sich über und genießen meine Empfehlungen: Asa und Chloë
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2015 ist endgültig rum und damit auch ein weiteres, sehr aufregendes Kinojahr, in welchem ich diesmal wirklich außergewöhnlich oft die lokalen Lichtspielhäuser meines Vertrauens aufgesucht habe und dabei auch den ein oder anderen Streifen entdecken konnte, der nicht die Aufmerksamkeit bekam, die ihm gebührt. Deswegen möchte ich euch nun nicht nur für das neue Jahr alles Gute wünschen, sondern euch auch ein paar kleine Geheimtipps meinerseits aus 2015 ans Herz legen.

Zum Beispiel Asia Argentos nun schon dritte Regiearbeit. Incompresa erzählt, wie der Titel bereits verrät, die Geschichte einer Missverstandenen. Die junge Aria, ständig zwischen ihren Eltern hin- und hergeschoben und nur von ihrem schwarzen Straßenkater liebkost, peitscht sich so durchs Leben und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden. Der Soundtrack  lässt die 80er wieder aufleben und vor allem den tollen Kinderdarstellern wird viel Raum zur Entfaltung geboten. Missverstanden. Ein Gefühl, mit dem sich wohl jeder hin und wieder identifizieren kann, weshalb mich die Geschichte auch sehr angesprochen hat. Ein punkig prahlendes, popcornbuntes Potpourri voll Lebensfreude und Melancholie, pompös und doch zärtlich in überbordender Optik präsentiert.

Ruined Heart hingegen oder wie der komplette Titel verlauten lässt Another Lovestory Between a Criminal & a Whore ist auch eigentlich nur genau das, fasziniert jedoch durch seine experimentelle Umsetzung ungemein. Es gibt nämlich keinerlei Dialog, sondern die Geschichte, die Stimmung, die Gedanken und Gefühle der Figuren werden einzig und allein durch den Soundtrack der Berliner von Stereo Total vermittelt, sowie durch Christopher Doyles entfesselte Kamera, die gleich einem Traum elegisch durch die engen Gassen Manilas wandelt. Ein assoziativer Rausch der Liebe.

Düsterer geht es in Bridgend zu. Im Spielfilmdebüt des Regisseurs Jeppe Rønde zieht ein junges Mädchen zurück in das Dorf ihrer Kindheit, wo sich unter den Jugendlichen eine Reihe mysteriöser Selbstmorde ereignet. Ihr Vater, ein Polizist, ermittelt dahingehend, während sie selbst sich mit den anderen Heranwachsenden der Gegend bekanntmacht und in deren Geheimnisse hineingezogen wird. Geheimnisvoll ist auch der Film selbst, der sich zwar der Probleme der Kids annimmt, zur letztlichen Aufklärung jedoch höchstens mal Ansätze liefert, sich weitestgehend lieber in schwermütigen Bildern verliert, welche die zutiefst bedrückende, trostlose Atmosphäre unterstützen. Und gerade dadurch, dass man eben nicht alles direkt vorgesetzt bekommt, ist es auch ein Film, der noch eine Weile nachwirkt. Dass er auf wahren Begebenheiten beruht, die sich seit 2007 in der Walisischen Stadt, aus der ironischerweise auch die Band Funeral For A Friend stammt, zugetragen haben, macht ihn dabei sogar noch viel unheimlicher.

Vielleicht ist bei dieser Auswahl ja für den ein oder anderen was dabei und hoffentlich hat auch 2016 wieder ganz viele, tolle Filme zu bieten.

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