Es war einmal vor langer Zeit, es muss kurz nach meinem sechsten Geburtstag gewesen sein, in einer von der moviepilot-Redaktion in Berlin weit, weit entfernten Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, da machte mich mein Papa mit der Macht vertraut: Unser Röhrenfernseher, ein Videorekorder und der Krieg der Sterne wurden schneller zu meinen neuen Freunden, als Han Solo seinen Blaster zücken kann. Drei Star-Wars-Episoden, zwei zerstörte Todessterne und ein glücklicher kleiner Junge später, faszinierte mich nicht nur die Macht der Jedi, sondern vor allem die Macht der Filme, die mich mit ihren Geschichten in fremde Welten entführten. Die VHS-Sammlung meiner Eltern verzauberte mich vor allem mit einer Fülle an Spielberg-Magie: Die Goonies, Jäger des verlorenen Schatzes und E.T. - Der Außerirdische.
Kinobesuche und Kindheitserinnerungen
Ein knappes Jahr später an einem kalten Nachmittag im November 1994 stand ich stutzig in der klirrenden Kälte und wartete. Die Schlange, die ins Warme führte, war lang. Doch meine Geduld wurde mit Popcorn und einem bequemen Sitzplatz belohnt. Was dann passierte, konnte ich zuerst gar nicht begreifen: Ein schwerer, roter Vorhang teilte sich langsam in der Mitte und gab den Blick frei auf eine riesengroße Leinwand. Gebannt schaute ich Simba dabei zu, wie er zum König der Löwen wird. Wenig später auch Casper, wie er neue Freunde findet. Und Buzz Lightyear, wie er bis zur Unendlichkeit fliegt und noch viel weiter.
Die Macht ist stark
Der Zauber des Zelluloids wurde zu einem festen Bestandteil meiner Kindheit und Jugend. Nach Space Jam wollte ich Basketball-Profi werden, mit Neo die Matrix hacken und beim Autofahren mindestens genauso cool aussehen wie Paul Walker in The Fast and the Furious. Nur logisch also, dass ich während des Studiums in einem Kino jobbte und ein Wunder eigentlich, dass ich trotz einer Freikarten-Flatrate meinen Bachelor in Journalismus nach drei Jahren in der Tasche hatte. Der Grund dafür ist wohl, dass mich nicht nur die Macht von Filmen, sondern mindestens genauso stark die Macht des geschriebenen Wortes schon immer beeindruckte. Im Kern werden diese beiden Kunstformen schließlich von guten Geschichten vereint.
Alright, Alright, Alright
Für eine gute Geschichte hielt ich es auch, meiner Heimatstadt und meinem Stammkino nach dem Studium den Rücken zu kehren, um nach Berlin zu ziehen. Die Hauptstadt wurde genauso schnell zu meiner neuen Heimat wie das CineStar im Sony Center zum neuen Stammkino. Hier konnte ich Filme zum ersten Mal auch in der Originalsprache auf der großen Leinwand sehen. Ob Matthew McConaugheys "Alright, Alright, Alright" aus Magic Mike oder Hugh Jackmans intensive Ausraster in Prisoners, plötzlich war ich noch näher an den Geschichten dran. Außerdem tummelte sich jedes Jahr im Februar eine Fülle an interessanten Hollywoodstars und anderen Film-Liebhabern zur Berlinale in der Stadt. Im Friedrichstadt-Palast direkt hinter Ennio Morricone zu sitzen oder River Phoenix in der Rohfassung von Dark Blood zu sehen, sind da nur zwei unter vielen Highlights.
To be continued ...
Nachdem mich die Magie von Star Wars früh in einen Filmfan verzauberte und ich während meines Nebenjobs später auch hinter die Kulissen des Kinos blicken konnte, habe ich nun das große Glück, noch eine weitere Seite meiner Leinwand-Leidenschaft kennenzulernen: Als Volontär bei moviepilot darf ich euch in den kommenden sechs Monaten mit Geschichten aus Hollywood und der restlichen Filmwelt versorgen. Und immerhin ist das doch der Grund, aus dem wir alle hier sind: gute Geschichten.