"Eine furchtbare Schande": Pixar-Mitarbeitende kritisieren Disneys Entscheidung, transgender Storyline aus Serie zu streichen

21.12.2024 - 16:46 Uhr
Alles steht KopfDisney/Pixar
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Nachdem bereits eine queere Story für Alles steht Kopf 2 unterbunden wurde, streicht Disney jetzt einen trans Charakter aus der neuen Pixar-Serie. Fans und Mitarbeitende sind empört.

Der Disney-Konzern sieht sich aktuell Kritik von mehreren Seiten ausgesetzt. Der Grund: Die neue Pixar-Serie Win or Lose, die am 19. Februar 2025 bei Disney+ an den Start gehen soll. Zur Enttäuschung von Mitgliedern des Pixar-Teams und einiger Fans wurde kurzfristig eine queere Storyline aus dem Format gestrichen.

Disney lässt transgender Story aus neuer Pixar-Serie Wir or Lose streichen

Win or Lose von Carrie Hobson und Michael Yates dreht sich um ein Softball-Schulmannschaft und stellt pro Episode eines der Team-Mitglieder in der Woche vor dem großen Spiel vor. In einer der späteren Episoden geht es um eine Teenagerin namens Kai, die in der ursprünglichen Version der Folge ein trans Mädchen ist. Laut Hollywood Reporter  wurde sie nun kurz vor dem Serienstart zu einem cisgender Mädchen umgedichtet. Man spricht in solchen Fällen von Queer Erasure, dem Unsichtbarmachen von nicht-heteronormativen Personen in Medien und Gesellschaft.

Im Statement von Disney heißt es: "Wenn es um animierte Inhalte für ein jüngeres Publikum geht, wissen wir, dass viele Eltern es vorziehen würden, bestimmte Themen mit zu ihren eigenen Bedingungen und in ihrem eigenen Zeitplan mit ihren Kindern zu besprechen."

Bereits im Sommer dieses Jahres wurde bekannt, dass Disney Andeutungen einer LGBTQ+-Storyline aus Alles steht Kopf 2 hat streichen lassen.

Zensur-Vorwurf: Pixar-Mitarbeitende und Fans reagieren auf die Disney-Entscheidung

Kurz nach dem Bekanntwerden der gestrichenen trans Story in Win or Lose meldete sich die Kai-Synchronsprecherin Chanel Stewart zu Wort (via Deadline ). Der 18-Jährigen, die selbst trans ist, bedeutete die Kai-Rolle sehr viel. Umso enttäuschter war die Voice-Schauspielerin von der Entscheidung Disneys:

Ich war sehr entmutigt. Von dem Moment an, als ich das Drehbuch bekam, war ich begeistert, meine Reise zu teilen, um andere trans Jugendliche zu ermächtigen. Ich wusste, dass dies ein überaus wichtige Konversation sein würde. Trans Geschichten sind wichtig und verdienen es, gehört zu werden.

Pixar-Mitarbeiter Jeff Pidgeon (Alles steht Kopf, Rot) hofft zumindest auf eine Heimkino-Veröffentlichung mit beiden Versionen und schrieb auf Instagram : "Natürlich wäre es das beste, Win or Lose in seiner ursprünglichen Form zu veröffentlichen, und es ist eine furchtbare Schande, dass dies nicht der Fall sein wird. [...] Menschen können keine Wahl treffen, wenn man sie ihnen wegnimmt."

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Storyboard-Künstlerin Amber Vucinich (Rapunzel, Samurai Rabbit) schrieb zu einem Beifall von über 40.000 Likes in den sozialen Medien : "Ab wann ist es trans Leuten gestattet in der Erzählung aufzutauchen? Ab wann ist es LGBT+-Leuten erlaubt, ihre Geschichten zu erzählen, ohne sich über Zensur und Entfernung zu sorgen?"

Im November dieses Jahres hatte der Disney Channel schon eine komplette Episode der Marvel-Animationsserie Moon Girl und Devil Dinosaur streichen lassen, weil sie einen trans Charakter beinhaltete.

Podcast zum Thema: Wie queer ist die Serienwelt wirklich?

Wir machen bei Streamgestöber einen Realitätscheck, wie LGBTQ+ freundlich Serien 2024 tatsächlich sind:

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Auch 2024 ist es noch nötig, die Queer-Freundlichkeit der Serien-Landschaft zu prüfen. Obwohl beim größten Streaming-Anbieter Netflix viele queere Figuren und LGBTQ+ inklusive Serien zu streamen sind, steht das leider nicht stellvertretend für die restliche Streaming-Welt.

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