Nach dem Erfolg seines Films John Rabe geht der Regisseur Florian Gallenberger daran, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Bereits seit 10 Jahren bemüht er sich um die Stoffrechte an der 1930 erschienenen Erzählung von Hermann Hesse und will diese nun mit einer Münchner Produktionsfirma umsetzen. Seine Adaption von Narziß und Goldmund befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Der Kinostart ist für Anfang 2010 vorgesehen.
Die romantische Seelenbiografie Narziß und Goldmund erzählt von der mittelalterlichen Klosterschule Mariabronn und seinen zwei. außergewöhnlichsten Bewohnern. Sie handelt von der Freundschaft der beiden Titelfiguren Narziß, dem frommen Lehrgehilfen der Klosterschule, und dem jungen Goldmund, der als Schüler von seinem Vater ins Kloster gebracht wird. Goldmund bricht immer wieder aus dem Klosterleben aus und macht als Landstreicher und Künstler seine Erfahrungen. Zwischen der intellektuellen Askese von Narziß und dem ungebundenem Lebensentwurf Goldmunds pendelnd, steht am Ende der Geschichte der Triumph von wahrer Freundschaft und Liebe.
Hesse-Adaptionen im Kino sind bislang äußerst rar. Die einzig nennenswerte Produktion ist Steppenwolf mit Max von Sydow aus dem Jahr 1974. An eine Verfilmung des Literatur-Klassikers Narziß und Goldmund hat sich vor Gallenberger noch niemand gewagt. Bleibt abzuwarten. wie sich Deutschlands Regie-Hoffnung mit diesem Stoff schlägt. Die Kritiken zu seinem aktuellen Film John Rabe gerieten recht zwiespältigt bis zu äußerst ablehnend. Es wird ihm trotz einiger Schwächen, aber durchaus handwerkliche Stilsicherheit attestiert.
Gallenbergers Historiendrama John Rabe läuft bereits in deutschen Kinos, in Österreich am startet er am 10. April, in China soll der Film Ende April in die Kinos kommen. Ulrich Tukur spielt darin einen NS-treuen Deutschen, der bei den japanischen Angriffen auf Nanking 1937 dabei half, 250.000 Chinesen das Leben zu retten. Mit 7 Nominierungen gilt der Film als Favorit beim Deutschen Filmpreis, der am 24. April verliehen wird. Gallenberger gewann 2001 mit Quiero ser – Gestohlene Träume einen Oscar für den besten Kurzfilm.