Als Fans der Piratenserie haben wir natürlich im Vorfeld sämtliche Nachrichten „verschlungen“, die
es zu den Dreharbeiten in Australien gab. Immer wieder zitterten wir mit den Machern vor Ort, wenn
die Dreharbeiten auf See wegen der Wetterlage verlegt werden mussten. Und natürlich waren wir
erschrocken, als es plötzlich hieß, dass Johnny Depp sich verletzt hatte. Als er dann auch noch eine
ganze Weile spurlos verschwunden war, fragten wir uns logischerweise, ob der Film noch bis zur
geplanten Premiere fertig werden würde. Glücklicherweise haben es die Macher rund um „Mr.
Blockbuster“ geschafft.
Weil wir mit einem hohen Zulauf rechneten, haben wir unsere Tickets schon frühzeitig reserviert,
denn für uns war es Ehrensache, uns den Film gleich am ersten Tag anzuschauen. Meistens
entscheiden die Zuschauerzahlen am Premierenwochenende ein ganzes Stück weit darüber, wie sich
die Zahl der Kinogänger in der Folge entwickelt. Wir waren mit einer ganzen Gruppe unterwegs.
Darunter befanden sich auch zwei Leute, die überhaupt noch keine Erfahrungen mit 3D-Filmen
gemacht hatten. Warum? Sie hatten Bedenken, weil es vielerorts heißt, dass es den Neulingen unter
den Zuschauern bei den 3D-Filmen schwindelig werden kann. Ist das passiert? – Nein, denn dazu
waren sie durch die Filminhalte viel zu abgelenkt.
Lachen und Weinen waren bei „Fluch der Karibik“ inklusive
Unsere Meute hat durchweg „nah am Wasser gebaut“. Noch heute löst das „One Day“-Theme hin
und wieder ein paar Tränen der Erinnerung an die rührende Szene am Strand aus, als sich Elizabeth
und Will für zehn Jahre voneinander verabschieden mussten. Diese Erinnerung kam natürlich auch
beim fünften Teil hoch, als es in der Schlussszene danach aussah, als wäre der auf Will lastende Fluch
für immer gebrochen. Aber ist er das wirklich? Irgendwie kann es nicht sein, denn das Äffchen hatte
doch eine der Münzen aus der Schatztruhe in einem der vorherigen Teile wieder entwendet. Ist das
etwa das Hintertürchen, aus dem Jerry Bruckheimer und Co. den Stoff für einen sechsten Teil
beziehen? Das würde viele Millionen Fans freuen.
Ein Lob geht auch an den Drehbuchautoren Jeff Nathanson, denn er hat es geschafft, einige Szenen
einzubauen, über die nicht nur wir herzlich lachen konnten. Das begann bereits, als beim Versuch,
den Tresor samt Jack Sparrow zu stehlen, das ganze Haus mitwanderte. Eine weitere Lachsalve
folgte, als das Schiff bei dem missglückten Stapellauf an einem Seil hängenblieb. Obwohl es einige
Schwierigkeiten am Set gab, hat es vor allem Johnny Depp einmal mehr geschafft, mit seiner tapsig-
flapsigen Interpretation des Piratenkapitäns die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Das hat sich auch wirtschaftlich ausgezahlt, denn der Steifen spielte weltweit knapp 800 Millionen
Dollar ein. Dabei sind die Verkäufe auf DVD und Blu-ray noch nicht einmal mitgerechnet. Dort haben
wir nach den Erfahrungen im Kino ebenfalls einen Beitrag geleistet, denn wir gehörten mit zu den
ersten Kunden, die sich „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ im heimischen Pantoffelkino noch einmal
anschauen konnten. Langweilig war auch der Zweitgenuss nicht, denn dabei haben wir zahlreiche
Details entdeckt, die uns beim ersten Anschauen im Kino glatt entgangen sind.
Einigen Fans blieb der Zugang zum Film leider verwehrt
Voller Begeisterung habe ich den Kinobesuch einer Freundin in Brasilien berichtet, damit sie sich
noch mehr auf den Film freuen kann. Sie ist meiner Meinung nach einer der aktivsten Johnny-Depp-
Fans weltweit. Doch sie reagierte total traurig. Das verblüffte mich etwas, deshalb habe ich nach dem
Grund gefragt. Als ihre Erklärung kam, merkte ich schnell, dass sie sich dafür geschämt hat. Im Kino
ihrer kleinen Heimatstadt lief der Film nicht. Dafür hätte sie nach Rio de Janeiro fahren müssen und
das konnten sich weder sie noch ihre Eltern leisten. Wir wollten ihr deshalb wenigstens die DVD
schenken, doch die ist bei Amazon Brasilien leider nicht verfügbar. Und dann sage noch einmal
jemand, uns Deutschen ginge es nicht gut. Einen Kinobesuch können sich hier auch die Menschen
leisten, die zur Bestreitung des Lebensunterhalts auf staatliche Leistungen angewiesen sind.
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