Oscar in die Tonne getreten

27.01.2010 - 15:59 Uhr
George C. Scott als Patton
Twentieth Century Fox
George C. Scott als Patton
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Vor knapp 40 Jahren wurde der amerikanische Film Patton für sieben Oscars nominiert, unter anderem der Hauptdarsteller George C. Scott. Doch Scott lehnte die Nominierung und den Oscar ab.

Bereits 1970 machte George C. Scott darauf aufmerksam, dass er die Nominierung zum besten Hauptdarsteller ablehne und als er dann den Preis sogar noch gewann, musste Patton Produzent Frank McCarthy auf die Bühne kommen und den Preis für ihn in Empfang nehmen. Doch schon am nächsten Tag brachte er ihn zurück zur Academy, um Scotts Wunsch nachzukommen.

George C. Scott bekam seine erste Oscarnominierung 1959 als Bester Nebendarsteller für Anatomie eines Mordes. Doch schon damals konnte er sich nicht mit der Idee des Veranstaltung anfreunden. Als er für Haie der Großstadt mit Paul Newman wieder als Bester Nebendarsteller nominiert wurde, schickte er nur eine Nachricht á la “Nein Danke” und lehnte die Nominierung mal wieder ab. 1970 wurde er als Gen. Patton in Patton – Rebell in Uniform besetzt und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Der Film war ein Riesenerfolg und wurde für insgesamt sieben Oscars nominiert. Aufgrund seiner fantastischen Darstellung des aggressiven, aber dennoch sympatischen Generals wurde George C. Scott als Bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert. Natürlich lehnte er auch diese Nominierung ab. Er verglich die Oscar Verleihung mit einem Fleischbeschau auf dem Viehmarkt. Für ihn sollte Schauspielerei kein Wettbewerb sein. Die Idee dieser Verleihung ging Scott zuweit, sobald sie darüber entscheidet, ob Karrieren leben oder sterben. Doch es kam wie es kommen musste, Goldie Hawn öffnete den Umschlag und nannte George C. Scotts Namen. Abgesehen vom Oscar akzeptierte Scott jedoch die vielen andere Preise in seiner Karriere, wie den Emmy oder den Golden Globe. Er sagte, der Emmy sei eine viel ehrlichere Anerkennung für schauspielerische Arbeit.

Dudley Nichols lehnte 1936 noch vor George C. Scott den Oscar für sein Drehbuch zu The Informer ab, aber nicht aus persönlichen Gründen, sondern aufgrund eines Autorenstreiks. Marlon Brando nahm sich ein Beispiel an George C. Scott. Als er für seine Rolle im ersten Teil der Pate-Trilogie einen Oscar als Bester Nebendarsteller gewann, kam nicht Marlon Brando auf die Bühne, sondern eine Indianerin namens Sacheen Littlefeather, die den Preis im Namen der Ureinwohner Amerikas ablehnte. Die Empörung war groß und noch größer, als sich die Indianerin als die Darstellerin Maria Cruz entpuppte. Brando sagte, er wollte damit gegen die Rolle der Ureinwohner im amerikanischen Filmgeschäft protestieren. Als man ihn fragte, warum er nicht selber da war, sagte dieser nur, er hätte sich ein Hockey Spiel angesehen.

Ähnlich spektakulär ist die Geschichte von Jane Fonda im gleichen Jahr wie George C. Scott. Jane Fonda wahr bekannterweise sehr links orientiert und hatte schon ihren Golden Globe durch einen Vietnamveteranen ablehnen lassen. Aus Angst, sie würde den Oscar ebenfalls als Plattform benutzen, wurde sie einfach nicht eingeladen. Sie gewann trotzdem den Oscar für ihre Rolle in Klute.

Der Oscarverleihung ist die älteste Preisverleihung im Medienbereich und trotz all dieser skandalösen Geschichten ist der Oscar noch immer die begehrteste Auszeichnung im Filmbereich und wird im März 2010 zum 82. Mal verliehen.

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