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Girls Staffel 1

13.11.2017 - 18:18 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
New York City, USA
Photo by Frank Köhntopp on Unsplash
New York City, USA
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Eine moderne Coming-of-Age Serie der anderen Art, ohne weinende Teenager und Dreiecksbeziehungen. Dafür mit vier Mädels die zwar die 20 hinter sich gelassen haben, aber noch lange nicht erwachsen sind. Das hört sich doch ganz nach meinem Geschmack an.

Hannah (Lena Dunham) lebt nach abgeschlossenem Studium und ohne festen Job mit ihrer besten Freundin in New York und nennt sich selbst eine Autorin. Doch plötzlich drehen ihre Eltern den Geldhahn zu und ihr Leben wird schwieriger als es nicht sowieso schon ist. Zusammen mit der zielstrebigen Marnie (Allison Williams), der hippsteresken Jessa (Jemima Kirke) und der unschuldigen Studentin Shoshanna (Zosia Mamet), versuchen die „Girls“ herauszufinden, was sie vom Leben wollen und wie sie zu den Frauen werden, die sie sich immer ausgemalt haben.

Lena Dunham hat sich als Hauptdarstellerin, Autorin und Regisseurin der Serie, nicht nur voll in dieses Projekt rein gehängt, sondern was vollkommen neues geschaffen. Während uns in Filmen und Serien oft vorgegaukelt wird, dass einen die Schule und das Studium auf das Leben vorbereiten und erwachsen werden lassen, zeigt Girls die nackten Tatsachen. Denn mit Mitte 20 kann man weit davon entfernt sein, ein geregeltes Leben zu führen. Das ist nicht mal schlimm, denn Girls stellt das Leben der „Girls“ in der richtigen Mischung aus Authentizität und Eigenartigkeit dar, dass man sich mit jedem identifizieren kann.

Die 30-minütigen Folgen lassen sich schnell hintereinander weg gucken und wirken, trotz der übergeifenden Handlung, in gewisser Weise in sich geschlossen. Typische Drama Elemente scheinen keine langfristigen Auswirkungen zu haben, was die Serie näher an das reale Leben bringt. Mit dem Fortschreiten der Staffel, bilden sich zunehmend Drama-typischen Prämissen, die den Tenor der Serie etwas stören.

Manchmal wurde der Fokus zu sehr auf Hannah und Marnie beschränkt, obwohl ich viel Handlungspotential in den Rollen der Jessa und Shoshanna sehe. Schauspielerisch war ich am meisten von Adam Driver begeistert, der einen der Männer im Leben der „Girls“ darstellt. Dunham sagte in einem Interview, dass man sie Rolle des Adam entweder als abstoßend oder liebenswürdig empfinden kann. Ich finde diese Mischung perfekt dargestellt und freue mich über eine Ausweitung seiner Rolle in der zweiten Staffel.

Die erste Staffel Girls hat mich in jeder Folge gut unterhalten. Ich bin froh, dass es etwas auf dem Serienmarkt gibt, dass man so noch nicht gesehen hat.
Jetzt bleibt nur noch die Frage aller Fragen: Ist es eine typische Frauenserie oder nicht? Das ist als Frau natürlich schwer zu sagen. Aus dem Bauch heraus würde ich vielleicht Ja antworten, aber es kommt darauf an, ob man bereit ist sich darauf einzulassen. Ein Chance ist es das auf jeden Fall wert.


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