Einen Antikriegsfilm wie Johnny zieht in den Krieg habt ihr vermutlich noch nie gesehen. Der Klassiker von Dalton Trumbo aus dem Jahr 1971 entführt ins Innenleben eines Veteranen des Ersten Weltkriegs und wurde bei Erscheinen als Kritik am Vietnamkrieg interpretiert. Seine Auseinandersetzung mit der Frage, was der Krieg und seine Verantwortlichen aus dem Menschen macht, ist allerdings zeitlos.
Johnny zeiht in den Krieg ist alles andere als ein konventioneller Kriegsfilm
Der junge Soldat Joe "Johnny" Bonham (Timothy Bottoms) wird in den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs von einem Artilleriegeschoss getroffen. Dies führt dazu, dass ihm alle Gliedmaßen amputiert werden müssen. Zudem verliert er seine Augen, Ohren, seinen Mund und seine Nase, und bleibt als hilfloser Torso in den Händen der Ärzte zurück. Trotz seiner schweren Verletzungen ist er bei vollem Bewusstsein und beginnt allmählich zu begreifen, welches Schicksal ihn ereilt hat.
Da er nicht in der Lage ist, mit seiner Umwelt zu kommunizieren, verschwimmen für ihn die Grenzen zwischen Traum und Realität. In seinen Träumen spricht er mit seiner Mutter und sogar mit Jesus Christus (Donald Sutherland).
Für seine einzige Regiearbeit wagte Drehbuchlegende Dalton Trumbo (Papillon) einen radikalen Schritt weg vom üblichen Spektakel des (Anti)Kriegsfilms. Statt Schlachten und Gewalteinlagen erwartet euch eine Reise in Erinnerungen und Träume eines einzelnen Soldaten, dessen Verbindung zur Außenwelt von der Kriegsmaschinerie gekappt wurde.
So könnt ihr Johnny zieht in den Krieg heute Abend im TV schauen
Wer den Antikriegsfilm schauen will, kann das bei Pluto TV tun. Bei dem kostenfreien, werbefinanzierten Anbieter gibt es seit Kurzem unseren Moviepilot TV-Kanal. Hier werden nur Filme gezeigt, die bei den Bewertungen der Moviepilot-Community gut abschneiden.
Johnny zieht in den Krieg hat bei Moviepilot eine hervorragende Bewertung von 7,8 Punkten, bei über 640 abgegebenen Stimmen. Der Film wird am heutigen 10. August ab 22 Uhr im Live-Channel Moviepilot TV mit Pluto TV gezeigt, ohne Abo oder zusätzliche Kosten.
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Ein Antikriegsfilm, der dieses Etikett verdient
Schon der große Regisseur François Truffaut erklärte 1973: "Einige Filme behaupten, Antikriegsfilme zu sein, aber ich glaube nicht, dass ich wirklich einen Antikriegsfilm gesehen habe. Jeder Film über den Krieg ist am Ende für den Krieg."
Selbst Filme, die das augenscheinliche "Grauen des Krieges" zeigen, laufen Gefahr, sich in der Gewaltdarstellung und der Überhöhung des Krieges als (Helden-)Erfahrung zu verlieren. Dalton Trumbo geht in seinem Film einen anderen Weg, wie Rajko Burchardt bei Moviepilot näher ausführte:
Johnny zieht in den Krieg, der vielleicht einzige wirkliche Antikriegsfilm, zwingt sein Publikum in das Bewusstsein eines verwundeten Soldaten, dem sowohl Gliedmaßen als auch Sinnesorgane verloren gegangen sind. Wie dieser Film Krieg und Kriegswirtschaft (der Protagonist wird gleichermaßen als medizinisches Experiment wie auch unfreiwilliger Militärheld missbraucht) als etwas filmisch komplett Abstraktes darstellt, macht ihn eindrücklicher als jedes Hollywoodsche Kriegsfeuerwerk.
Lasst euch Dalton Trumbos einzigartigen Antikriegsfilm also nicht entgehen.