Heute läuft einer der umstrittensten Filme von Steven Spielberg im TV: Sogar John Wayne wollte ihn davon abhalten

07.11.2024 - 15:25 UhrVor 4 Monaten aktualisiert
1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood? läuft heute im TV
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1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood? läuft heute im TV
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Steven Spielberg gilt als Erfolgsregisseur, auch weil er aus Rückschlägen lernt. Das zeigte sich beim heutigen TV-Tipp, der die Kritik und sogar John Wayne gegen sich aufbrachte.

Nach Der Weiße Hai und Unheimliche Begegnung der dritten Art konnte Steven Spielberg so gut wie alles drehen, was er wollte. Im positiven wie im negativen Sinne. Heraus kam die Kriegskomödie 1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood?, die 1979 in den Kinos startete und als eines der raren Spielberg-Desaster gilt. Am heutigen Donnerstagabend könnt ihr den Film nachholen.

Die Komödie zog mit ihrer Vision des Krieges den Unmut von John Wayne auf sich

Wir schreiben das Jahr 1941: Wenige Tage nach dem Überfall auf Pearl Harbor taucht ein U-Boot der japanischen Kriegsmarine vor der Küste Kaliforniens auf. Das Angriffsziel lautet Hollywood. Diese Grundidee ist gar nicht so weit weg von der Realität des Pazifikkrieges, doch Realismus interessierte Spielberg und sein Team nicht. Denn was sich anschließt, ist eine turbulente Komödie voller unfähiger Offiziere, grotesker Überzeichnung und absurder Gags. Das verspricht schon das Casting der beiden Blues Brothers John Belushi und Dan Aykroyd in den Hauptrollen.

Für die Rolle des real existierenden Major General Joseph W. Stilwell suchte man hingegen einen gestandenen Star mit militärischer Autorität. Zur Auswahl stand der Duke persönlich, John Wayne. Spielberg verriet der Entertainment Weekly  2011, wie das lief:

Er war sehr neugierig, und so schickte ich ihm das Drehbuch. Am nächsten Tag rief er mich an und sagte, er halte es für einen sehr unamerikanischen Film und ich solle meine Zeit nicht damit verschwenden. Er sagte: 'Weißt du, das war ein wichtiger Krieg, und du machst dich über einen Krieg lustig, der in Pearl Harbor Tausende von Menschenleben gekostet hat. Mach keine Witze über den Zweiten Weltkrieg.'

Am Ende ging die Rolle an Robert Stack (Sein oder Nichtsein).

So könnt ihr den Spielberg-Film heute Abend im TV schauen

1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood? läuft heute Abend bei Pluto TV. Bei dem kostenfreien, werbefinanzierten Anbieter gibt es unseren Moviepilot TV-Kanal. Hier werden nur Filme gezeigt, die bei der Moviepilot-Community gut abschneiden. Mit 6,4 von 10 Punkten und über 646 Bewertungen gehört die Komödie – trotz ihres schlechten Rufs – dazu.

Ihr könnt den Film am heutigen 7. November ab 20:15 Uhr im Live-Channel Moviepilot TV mit Pluto TV anschauen, ohne Abo oder zusätzliche Kosten. Pluto TV nutzt ihr per App auf dem Fernseher oder per Stream, und zwar direkt hier bei Moviepilot.

Schaut 1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood? heute ab 20:15 Uhr hier im Stream:

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1941 erhielt schlechte Kritiken, war für Spielberg jedoch enorm wichtig

Spielberg wagte sich also an den "unamerikanischen Film", überzog das Budget und die Drehtage und erlebte – wenn nicht Schiffbruch – so doch einen der größeren Rückschläge seiner Karriere. 1941 war kein finanzieller Misserfolg, erhielt aber unterdurchschnittliche Kritiken. Tatsächlich kann das Feuerwerk an Gags recht schnell an den Nerven zerren und für einen geborenen Komödien-Regisseur wird man Spielberg hinterher kaum halten.

Andererseits sieht der Film mit seinen Matte-Zeichnungen und Miniatur-Effekten erstaunlich schön aus, erst recht für eine Komödie. Allein um den Aufwand zu bestaunen, lohnt sich das Einschalten. Für Spielberg selbst wurde der Film zu einer folgenschweren Erfahrung, wie er 2006 in einem DGA-Interview  verriet:

Ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich auf Film bannte, erfolgreich sein würde [...]. Es war mein längster Drehplan, und bei 1941 habe ich den Zeitplan sogar noch weiter überschritten als bei Der weiße Hai. [...] Und ich habe die größte Lektion meiner Karriere gelernt, allein durch die Erfahrung von 1941, und als ich Jäger des verlorenen Schatzes, meinen nächsten Film, drehte, war ich demütig. Jede einzelne Einstellung war mit einem Storyboard versehen. Ich lag 14 Tage unter dem Zeitplan.

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