Hilde: Wer war nochmal die Knef?

09.03.2009 - 11:00 Uhr
Heike als Hilde
Warner Bros. Pictures
Heike als Hilde
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Heike Makatsch spielt Hildegard Knef. Ein kurzer Überblick über den Film und ihr Leben.

Hilde kommt in die Kinos. Heike Makatsch spielt die deutsche Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef in der Biographie. Der Film erzählt von den Ereignissen im Leben einer jungen Hilde, ihrem künstlerischen Werdegang, von prägenden Entwicklungen und Begegnungen. Der Film spielt zwischen 1943 und 1966, deckt also gerade mal 23 Jahre eines 76 Jahre langen Lebens ab, in dem sich auch nach 1966 noch genug los war. Was genau sich in Hildes Leben abspielte und was genau davon im Film thematisiert wird, werde ich nun in einem kurzen Überblick umreißen.

Hildegard Knef wird 1925 in Ulm geboren. Ihr Vater stirbt früh, sie zieht mit ihrer Mutter nach Berlin. 1942 beginnt sie eine Ausbildung als Trickzeichnerin bei der UFA in Babelsberg. Und hier setzt bald die Handlung von Hilde ein. Die junge Hildegard Knef wechselt an die Staatliche Filmschule Babelsberg und tritt ab 1944 in UFA-Filmen auf. In dieser Zeit verliebte sie sich in den Produktionschef der Tobis, Ewald von Demandowsky, Reichsfilmdramaturg und einer der wichtigsten Filmmanager im Nazideutschland. Das Kriegsende trennt das Liebespaar. Nach 1945 will Hildegard Knef schnell wieder auf die Bühne und spielt 1946 in Die Mörder sind unter uns ihre erste Hauptrolle.

Mit dem ersten bedeutenden Film des Nachkriegsdeutschland wird die junge Schauspielerin über Nacht zu Star. Auch in Amerika. Der Produzent von Vom Winde verweht nimmt sie zwar unter Vertrag und holt sie nach Hollywood. Größere Rollen bleiben jedoch aus. Nach drei Jahren geht sie wieder nach Deutschland und spielt 1950 Die Sünderin. Eine kurze Nacktszene löst jedoch einen Skandal aus, der Hildegard Knef wieder in die USA zurückkehren läßt.

Sie spielt in einigen Spielfilmen mit und feiert mit “Silk Stockings” mit fast siebenhundert Vorstellungen einen Triumph am Broadway. Sie verläßt die USA 1957. Fünf Jahre später veröffentlicht sie ihre erste Platte in Deutschland, ab 1965 singt sie selbst verfasste Chansons, mit denen sie ab 1966 auf Tournee geht. Hier endet die Handlung des Films mit dem Konzert in der Berliner Philharmonie, in der sie als erste Unterhaltungskünstlerin auftreten darf.

Doch ihr tatsächliches Leben geht noch weiter. 1970 veröffentlichte sie ihren hochgerühmten Roman “Der geschenkte Gaul”, in dem sie ihre Lebensgeschichte verarbeitete. In dieser Zeit spielte sie einige ihrer erfolgreichsten Schallplatten ein. 1973 erkrankte sie erstmals schwer an Krebs. Diese Erfahrung verarbeitete sie in ihrem 1976 erschienenen, ebenfalls hochgelobten Buch “Das Urteil”. Die 1980er Jahre verbrachte sie wieder in den USA, kehrte jedoch 1987 für ein Kabarett-Stück im Theater des Westens vorübergehend nach Berlin zurück. Im Herbst 1989 zog sie wieder ganz nach Berlin und starb dort im Jahre 2002.

Der Film konzentriert sich bewusst auf Hildegard Knefs junge Jahre. Er soll zeigen, wo sie herkommt und wie sie sich entwickelt hat. Gleichermaßen erzählt er von ihren Rückschlägen wie von ihrem eisernen Willen, es bis ganz nach oben zu schaffen. Und das hat sie zweifelsohne, wenn ihr Leben gerade mal 7 Jahre nach ihrem Tod verfilmt wird.

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